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Gold, der Rohstoffsektor und das Vertrauen in die Wirtschaft

12.05.2017  |  Steve Saville
Zu glauben, dass der Goldmarkt in einem solchen Umfang von einem globalen Bankenkartell beeinflusst wird, dass der Kurs des Edelmetalls die wahren, fundamentalen Preisfaktoren nicht mehr angemessen widerspiegelt, bedeutet gleichzeitig, praktisch keine Ahnung zu haben, worin die Preisfaktoren überhaupt bestehen und wie sie sich auf den Markt auswirken. Es gibt zahlreiche grundlegende Beziehungen zwischen Gold und anderen Märkten, die ich hier mit Hilfe von Charts illustrieren könnte, um meine Aussage stützen. In diesem Beitrag möchte ich mich jedoch auf einen Chart konzentrieren, der das Verhältnis von Gold, Rohstoffen und Konjunkturoptimismus veranschaulicht.

Die Schwankungen des durchschnittlichen Credit Spreads, d. h. die Änderungen in der Differenz zwischen der Rendite riskanter, hochverzinslicher Anleihen und der Rendite relativ risikoarmer Anleihen, sind ein guter Indikator für das Vertrauen der Märkte in die Wirtschaft. Vergrößern sich die Credit Spreads bedeutet das, dass die Zuversicht schwindet. Wenn sie jedoch sinken, werden die Konjunkturaussichten optimistischer beurteilt.

Glücklicherweise gibt es eine ganze Reihe einfacher und zuverlässiger Möglichkeiten, um zu prüfen, ob sich die Credit Spreads erhöhen oder verringern. Ich greife dabei gern auf das IEF/HYG-Verhältnis zurück. Dabei wird der Kurs eines ETFs, der in US-Staatsanleihen mit einer Laufzeit von sieben bis zehn Jahren investiert ist, durch den Kurs eines ETFs geteilt, der Junk-Bonds mit ähnlicher Laufzeit hält. Wenn das IEF/HYG-Verhältnis steigt, zeigt das eine Erhöhung der Credit Spreads und damit ein sinkendes Vertrauen in die Wirtschaft an. Fällt das IEF/HYG-Verhältnis dagegen, verringern sich die Credit Spreads und die Zuversicht in Bezug auf die wirtschaftliche Entwicklung nimmt zu.

Wer versteht, welche Rolle Gold in der Finanzwelt spielt, weiß auch, dass der Goldpreis gegenüber den Preisen der meisten anderen Rohstoffe im Allgemeinen immer dann steigt, wenn das Vertrauen in die Wirtschaft abnimmt. (Das Preisniveau im Rohstoffsektor kann dabei durch einen breit aufgestellten Rohstoffindex wie den GNX repräsentiert werden.) Sinkt der Goldpreis im Verhältnis zu den Rohstoffpreisen jedoch, spiegelt das zunehmende wirtschaftliche Zuversicht wider. Wenn es keine manipulativen Kräfte gibt, die den Goldkurs von einer angemessenen Entwicklung abhalten, sollten wir daher eine positive Korrelation zwischen dem Gold/Rohstoff-Preisverhältnis und dem IEF/HYG-Verhältnis feststellen. Genau das sehen wir auch im folgenden Chart.

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Alle Märkte sind manipuliert, wurden immer manipuliert und werden immer manipuliert werden. Das hindert sie im Allgemeinen aber nicht daran, auf angemessene Weise auf die wahren fundamentalen Preisfaktoren zu reagieren, sofern man einen längeren Zeitabschnitt von mehreren Monaten betrachtet.


© Steve Saville
www.speculative-investor.com


Dieser Artikel wurde am 10. Mai 2017 auf www.tsi-blog.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.



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