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Gold- und Rohstoffanleger kommen sich derzeit vor wie im "falschen Film"!

12.05.2017  |  Sascha Opel
Zu Beginn zeigen wir bewusst den Bitcoin-Chart in USD:

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So sieht eine Währung aus, die in begrenztem Maße vorhanden ist (wie Gold). So sieht eine Währung aus, die nicht per Knopfdruck beliebig reproduzierbar ist (wie Gold). So sieht allerdings auch eine Währung aus, die nicht am Terminmarkt manipuliert werden kann (wie Gold). So sieht also eine Währung aus, die (noch) nicht von den Zentralbanken als Gefahr angesehen wird. So müsste angesichts der anwachsenden globalen Schuldenberge und Geldmengen auch der Kursverlauf von Gold aussehen!


Je weiter Aktien-, Immobilien und andere Assets steigen, desto günstiger wird in Relation Gold

So ziemlich jede Anlageklasse wird von der jahrelangen Gelddruckorgie befeuert, ob Aktien (DAX, S&P500 auf Allzeithoch), Immobilien in den deutschen "Big Seven" (Berlin, München, Hamburg, Frankfurt, Köln, Düsseldorf, Stuttgart) und anderen globalen "Hot Spots" wie San Francisco, Sydney oder Hong Kong, ob Kryptowährungen wie Bitcoin, Ethereum, Ripple oder Litecoin, die einen Hype sondergleichen erleben, oder eben Kunstwerke oder Oldtimer und andere, nicht beliebig reproduzierbare Waren.

Nur an Gold, der einzig "echten" globalen Währung und der klassischen Anlageklasse, die bei einer globalen Geldvermehrung deutlich profitieren müsste, geht der Hype vorüber. Woran liegt es, dass der Goldpreis inzwischen nicht mehr mit der rasant steigenden, globalen Geld- und Schuldenmenge zu korrelieren scheint? Vermutlich kommt es darauf an, welchen Zeitraum man betrachtet.

Seit Beginn der 70er Jahren (seit der Entkoppelung von US-Dollar und Gold, also seit Ende des Goldstandards durch US-Präsident Nixon) bis heute sind sowohl die Aktienkurse als auch der Gold deutlich gestiegen. Langfristig gibt es also eine eindeutig positive Korrelation zwischen beiden. Diese Entwicklung entsteht durch das ungedeckte Papiergeldsystem, in dem wir leben.

In ihm werden alle Preise inflationiert, also Aktien und Immobilien genauso wie Gold. In kürzeren Zeitabständen muss man dagegen differenzieren und es kann sich jeweils auch eine negative Korrelation ausbilden, also dass Aktien steigen und Gold fällt - oder umgekehrt. In so einer Phase (unten in rot) schein wir uns aktuell zu befinden.

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Betrachtet man nur diese kurzfristigen Bewegungen, zieht man in der Regel jedoch keine sinnvollen Anlageentscheidungen. Genau so wenig wie man sein Haus gleich verkauft, weil die Immobilienpreise fallen, tauscht man auch seine Goldwährung nicht, wenn der Wechselkurs zum Euro oder Dollar zwischendurch negativ verläuft. Und damit sind wir beim Punkt.

Wer Rohstoffraketen.de schon länger ließt, der weis, dass Gold vor allem eine Währung ist. Vielen Anlegern, die sich neu mit der Materie beschäftigen, ist dies nicht klar. Gold ist Geld, sonst nichts. Dieser berühmte Spruch von J.P. Morgan gilt auch heute noch. Man könnte hinzufügen: "Gold ist Geld, alles andere ist Kredit." Gold ist jedoch die einzige Währung mit Versicherungscharakter. Denn im Gegensatz zu anderen Währungen hat Gold kein Ausfallrisiko, da es kein Gläubiger/Schuldner-Verhältnis gibt.

Anscheinend war vor allem die Frankreich-Wahl ein Auslöser, um die Versicherungsprämie für dieses nicht vorhandene Ausfallrisiko günstiger zu machen. Langfristig ist dies vermutlich wieder nur eine Momentaufnahme. Denn die Tatsache, dass das globale Verschuldungsproblem entweder über eine Inflationierung "gelöst" werden muss, oder über einen "Haircut" bei den Staatsanleihen und/oder den globalen Vermögenswerten auf der anderen Seite der Bilanz, ist klar.

Der Ablauf der kommenden Jahre dürfte für Goldanleger eine holprige Strecke werden, an deren Ende jedoch vermutlich ein Hype auf neue Allzeithochs in allen Papiergeldwährungen stehen wird (am Ende in USD und Schweizer Franken).

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Denn: Gold muss für die Masse der Anleger einen möglichst unattraktiven Eindruck hinterlassen. Man muss sich darüber im Klaren sein, dass die Zentralbanken alles tun werden, um den Goldpreisanstieg immer wieder zu bremsen.


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