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Charles Hugh Smith: Das Ende der Großen Reflation

31.05.2017
- Seite 5 -
Als wäre all das nicht schon schlimm genug, hat sich das Einkommens- und Vermögensgefälle in der Ära der permanenten geldpolitischen Impulse weiter vergrößert:

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Kurz gesagt: Nichts hat so funktioniert, wie die Keynesianer es erwartet haben. Stattdessen sind die ursprünglich als Übergangslösung geplanten Maßnahmen der Staaten und Notenbanken nun ein dauerhaftes Element der Wirtschaft und die Kreditausweitung im Privatsektor hatte nicht die erhoffte positive Wirkung auf die Einkommen.

Die keynesianische Lösung - das Ausleihen künftiger Einnahmen, um den Konsum in die Gegenwart zu verlagern - hat die Nachfrage nur zum Preis einer enormen Neuverschuldung in der gesamten Wirtschaft erhöht, welche wiederum die Unterschiede im Gehalt und in der Vermögensverteilung weiter verschärft und zum Rückgang der Reallöhne geführt hat.

Können wir nicht endlich zugeben, dass die acht Jahre, in denen wir dem keynesianischen Plan gefolgt sind, nicht nur ein Misserfolg, sondern ein spektakulärer Misserfolg waren? Dass diese Jahre die Wirtschaft noch anfälliger und instabiler gemacht haben, weil mehr und mehr künftiges Einkommen aufgewendet werden muss, um die explodierenden Schulden zu bedienen?

Ist es nicht offensichtlich, dass die Wirtschaft tiefgreifende strukturelle Probleme hat, die sich nicht durch das Aufpumpen einer weiteren Kredit- und Finanzmarktblase beheben lassen? Wie wir sehen, funktioniert die Wirtschaft in der realen Welt ganz einfach nicht nach dem simplen keynesianischen Prinzip.


Was kommt als Nächstes? Der Große Abschwung

Was können wir nun in Zukunft erwarten, angesichts des Scheiterns der keynesianischen Wirtschaftspolitik und der Tatsache, dass es mit Hilfe des Kreditwachstums im Privatsektor nicht gelungen ist, einen sich selbst erhaltenden Aufschwung zu erzeugen, der der gesamten erwerbstätigen Bevölkerung zu Gute kommt, statt nur wenigen Wohlhabenden?

Können wir die Gesamtverschuldung weiterhin alle paar Jahre verdoppeln oder verdreifachen? Was, wenn das Einkommen der Privathaushalte weiter sinkt? Sind die aktuellen Trends beständig?

Wird die Großen Reflation auf kurze Sicht ins Stocken geraten oder steht ein erneuter allgemeiner Aufschwung bevor? Welches Szenario ist wahrscheinlicher?

Die aktuelle Blase an den Kredit- und Finanzmärkten hat die Instabilität der Wirtschaft gefährlich verstärkt, indem sie Kapital aus potentiell produktiven Investitionen in unproduktive, spekulative Glücksspiele umgelenkt und die Belastungen durch das rasante Schuldenwachstum enorm erhöht hat. Wenn die Große Reflation schließlich zu Ende geht, wird viel Zeit sein, um darüber nachzudenken, welche Investments womöglich gute neue Chancen bieten - doch nur wer es schafft, vor dem unvermeidlichen Crash auszusteigen, wird über die nötigen finanziellen Mittel verfügen, um diese Chancen zu nutzen.


© Charles Hugh Smith


Dieser Artikel wurde am 19.05.2017 auf www.peakprosperity.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.



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