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Größte Gefahr für US-Markt: Nur noch 61 Tage!

23.06.2017  |  Uli Pfauntsch
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Globaler Kreditimpuls sinkt an die Nulllinie. Erstmals seit ihrer Gründung in 1913, steht die Fed nun mit heruntergelassenen Hosen da. Sie hat ihre Bilanz auf 4,5 Billionen Dollar aufgebläht und hält die Zinsen seit fast einem Jahrzehnt an der Nulllinie. Das bedeutet: Kommt die nächste Rezession, ist die Fed weder zu stimulierenden Zinssenkungen, noch zu einem Bailout in der Lage. Aus ihrer Zwickmühle heraus, in die sich die Fed selbst hinein manövriert hat, versucht sie nun die Zinsen anzuheben, um in der nächsten Krise noch irgendwie handlungsfähig zu sein.

Doch während die Fed ihren Zinsanhebungszyklus nun durchzuziehen scheint, zeigt sich gleichzeitig eine Besorgnis erregende Entwicklung: Nach wie vor zeigt die abnehmende Kreditvergabe der Banken keinerlei Besserung. Kredit ist das Lebensblut der Wirtschaft. Trocknet die Kreditvergabe aus, kommen die Räder zum Stillstand. Der folgende Chart zeigt, dass sich das Kreditwachstum vor jeder U.S. Rezession seit 1967 erschöpfte.

Dieses Problem zeigt sich nicht nur in den Vereinigten Staaten. Die gesamte Welt erlebt einen Rückgang der Kreditvergabe, um dem Inflationsdruck entgegen zu wirken, hauptsächlich in China und anderen Teilen der Welt, wo die Immobilienmärkte durch die Decke gingen.

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Das bedeutet: In der zweiten Jahreshälfte 2017 werden wir eine starke Abschwächung des Wirtschaftswachstums sehen. Wir befinden uns an der Spitze des Wirtschafts-Zyklus und alles deutet darauf hin, dass diese Annahme über die kommenden Wochen noch offensichtlicher wird.

Dept Ceiling Doomsday: Innerhalb von 70 Tagen! Wie David Stockman vorrechnet, belief sich der Kassenbestand des Schatzamtes zuletzt auf nur noch 153 Milliarden Dollar - das sind 130 Milliarden Dollar weniger als am 25. April, dem Höhepunkt der Tax-Season.

Der Markt blendet komplett aus, dass die Schuldenobergrenze am Niveau vom 15. März bei 19,80 Billionen Dollar eingefroren ist.

Uncle Sam verbrennt nun 3,2 Milliarden Dollar pro Kalendertag und kann keine weiteren Schulden aufnehmen.

Spätestens im August oder September, sobald dem Schatzamt das Geld ausgeht, wird die Regierung keine Chance haben, ihre Rechnungen zu bezahlten, ohne dass der Kongress einer Anhebung der Schuldenobergrenze auf weit über 20 Billionen Dollar zustimmt. Laut Stockman ist die Lage keinesfalls mit August 2011 vergleichbar, als Obama den Kongress davon überzeugen konnte, dass mehr Schulden nützlich für das Land sind.

Bis dahin war es immer möglich, eine Erhöhung der Schuldenobergrenze durchzusetzen, da die Projektionen für die Zukunft stets einen ausgeglichenen Haushalt oder einen Überschuss zeigten. Doch damit ist es vorbei. Über die nächsten 10 Jahre sind selbst unter Annahme eines rosigen Wirtschaftswachstums 10 Billionen Dollar neuer Defizite bereits eingearbeitet. Bis 2027 wird das Defizit mehr als 5 Prozent der Wirtschaftsleistung erreichen.

Das Problem: Die Demokraten werden Trump nicht herauspauken, wenn er in der Klemme steckt. Und auch die Freedom Caucus, die Vereinigung konservativer Abgeordneter, die den Kongress dominiert, wird einer Anhebung der Schuldenobergrenze nicht zustimmen, zumindest keiner "sauberen", die auf Einsparungen an anderer Stelle verzichtet, ist sich Stockman sicher.

Was dann folgen würde, wäre die Zwangs-Verteilung der Ausgaben auf Basis der verfügbaren Einnahmen. Ein "fiskalisches Blutbad", inklusive Government Shutdown und einem vollständig gelähmten Washington, könnte die Märkte in ein beispielloses Chaos stürzen. Es bleiben noch 70 Tage und die Trump-Regierung scheint weder einen Plan zu haben, noch irgendwie darauf vorbereitet zu sein, was auf sie zukommt. Der jüngste Ausverkauf der Tech-Aktien wäre nur ein kleiner Vorgeschmack darauf, was die Märkte dann erwartet.


© Uli Pfauntsch
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