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START noch diesen Sommer: Wie Sie dem finanziellen Hurrikan entkommen!

13.07.2017  |  Uli Pfauntsch
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Im Dezember 2015 startete die Fed mit der Rückabwicklung ihrer beispiellosen Manipulation von Dollar, Aktien, Anleihen und einem breiten Spektrum von Asset-Klassen. Zuletzt erhöhte die Fed im Juni 2017 zum vierten Mal die Zinsen um 0,25 Prozent.

Öffentlich vertritt die Fed die Ansicht, dass die US-Wirtschaft stark genug wäre, um eine Anhebung der Zinsen in kleinen Schritten gut zu verkraften. Doch genau das dachte die Fed auch in 1937 - dem letzten Mal, als die Zinsen für einen längeren Zeitraum nahe Null gehalten wurden, ehe die abrupte Anhebung folgte. Wie sich damals zeigte, waren die Nachwirkungen alles andere als harmlos. Höhere Zinsen mobilisierten die Hinterkante des Hurrikans und die Große Depression lebte für vier weitere Jahre auf.


Aufstand der wütenden Masse: Experte erwartet "Sturm" auf die Notenbanker!

Die größten Zentralbanken (Fed, EZB, BoJ, PBOC, BoE, SNB) haben in einer weitgehend vergeblichen Bemühung, die globale Wirtschaft wiederzubeleben, die gigantische und beispiellose Summe von rund 21 Billionen Dollar ins System gepumpt. Sie haben Aktienmärkte in Ampelsignale verwandelt, um die Wahrnehmung wachsenden Wohlstands zu beflügeln, unabhängig davon, ob Gewinne und Produktivität tatsächlich zunehmen.

Der Gedanke, der dahintersteckt ist, einen "Reichtums-Effekt" zu erzeugen, der die Menschen ermutigt, Kredite aufzunehmen und Ausgaben zu erhöhen. Die Stagnation der Löhne und Ausgaben (so die Annahme) könnte durch diesen Reichtums-Effekt überwunden werden, um einen glorreichen, selbstverstärkenden, kreditfinanzierten Konsumrausch zu entfachen.

Doch alles, was die Notenbanker erreichten, war die Erzeugung irrationaler Asset-Blasen. In Aktien, Anleihen, Immobilien, Kunst, Oldtimern und zuletzt auch Kryptowährungen.

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Regierungen, Unternehmen und Verbraucher haben sich rücksichtslos verschuldet. Auf der "Jagd nach Rendite“ haben Investoren über die letzten Jahre irrwitzige Entscheidungen getroffen, die sie unter normalen Umständen niemals eingegangen wären. Nun sind Staaten, Unternehmen und Haushalte Geiseln ihrer Verschuldung. Und die Verschuldung ist wiederum Geisel der Zinsen.

Die Schweizer Notenbank ist mittlerweile Großaktionär von Apple und Amazon, während die japanische Notenbank den Großteil aller japanischen ETFs besitzt. Diese permanenten Interventionen führten zu einer nie dagewesenen Abkopplung der Aktien- und Kreditmärkte von der realen Wirtschaft.

Das eigentliche Problem ist die Existenz eines gewissen Fatalismus. Denn wenn Asset-Blasen platzen, was sie üblicherweise tun und die Wirtschaft dabei sprengen, ist der wahrscheinlichste Ausgang eine schwere Deflation, die in erster Linie verhindert werden sollte. Durch das radikale und unnachgiebige Aufblasen der Vermögenspreise profitierte hauptsächlich das reichste eine Prozent. Da die Politik gleichzeitig scheiterte, strukturelle Ungleichgewichte in der realen Wirtschaft zu beseitigen, wurden die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter vergrößert.

Die Erfahrung aus der Vergangenheit zeigt, dass Reiche (in Relation) tendenziell reich bleiben und die Folgen katastrophaler Zusammenbrüche wie in 2008 unverhältnismäßig und überproportional von der breiten Masse geschultert werden.


Albert Edwards, renommierter Anlagestratege der Societe General, sieht folglich eine bevorstehende Revolte gegen die Zentralbanker:

"Während die Politik im Westen seit einem Jahrzehnt wirtschaftlicher Krise und Stagnation umhertaumelt, steigen die Asset-Preise weiterhin auf dem Rücken anhaltend rapiden Wachstums in QE. In einem Zeitalter "radikaler Unsicherheit", wie lange wird es dauern, ehe wütende Bürger, müde, ein impotentes politisches System für ihre Krankheiten zu beschuldigen, sich den Hauptschuldigen für ihre Armut zuwenden - nicht gewählten und nahezu unverantwortlichen Zentralbankern? Ich erwarte, dass die Unabhängigkeit der Zentralbanken das nächste Opfer der gegenwärtigen politischen Unruhen sein wird (und auch sein sollte).


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