Rohöl testet 50 US$ Marke
18.09.2017 | Björn Heidkamp


Starke Widerstände vor der Brust
Mit einem Plus von über 5% beendete das schwarze Gold die abgelaufene Börsenwoche. Dabei wurde am Donnerstag die psychologisch wichtige 50er Marke getestet.
Aktuell befindet sich der WTI-Future damit knapp unter der gestaffelten Widerstandszone zwischen 50 und 55: Neben der technisch und psychologisch wichtigen 50er Zone befinden sich zwischen 51,30 bis 52,50 wichtige Marktwendepunkte aus dem Juni und Oktober 2016 und Mai 2017, sowie die seit Mai 2015 bestehende Abwärtstrendlinie.
Der nächsthöhere und analytisch noch bedeutsamere Widerstandsbereich folgt direkt im Anschluss zwischen 53,50 und 55,17.
Verbesserte Stimmung der "Commercials"
Im Commitment of Traders (CoT)-Report legen die großen Produzenten und Händler von Indizes, Rohstoffen und Devisen ihre Positionierung am Terminmarkt offen. Es handelt sich um das sogenannte "Hard-Sentiment."
Interessant sind jetzt die Positionierungen der "Commercials", welche trotz des steigenden Kursniveaus seit Anfang August keinen weiteren Absicherungsbedarf an der Terminbörse Nymex sehen. Das Gegenteil ist sogar eingetreten, denn die Netto-Short-Positionen sind ungeachtet steigender Rohölpreise mit -108.320 auf dem niedrigsten Niveau seit Anfang 2016. Derartige Stimmungswechsel der kommerziellen Händler sind sehr bedeutsam und treten nicht allzu häufig auf. Daher sollte man diesen als Trader größere analytische Aufmerksamkeit zukommen lassen.
Fazit
Die ersten Anzeichen für eine mögliche langfristige Bodenbildung lassen sich am Stimmungswechsel der kommerziellen Händler ablesen.
Bei Kursen über dem starken Widerstandsbereich zwischen 53,50 und 55,17 würde eine langfristige Bodenbildungsformation vollendet werden, so dass sich dann minimales Kurspotential bis in den Bereich zwischen 60 und 62,50 eröffnen würde.
Bei Kursen unter 45 ist ein erneuter Test des Unterstützungsbereiches bei 42 zu erwarten. Als nächsttiefere Unterstützungen darunter wären dann der Bereich zwischen 40 und 37,75 zu nennen.
© Björn Heidkamp
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