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Silber: Zwischenerholung oder impulsive Bugwelle?

11.10.2017  |  Florian Grummes
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Dadurch ist die Stochastik erfreulicherweise bereits steil aus der überverkauften Zone nach oben geschossen und hat somit ein klares Kaufsignal geliefert, welches noch viel Platz nach oben hätte. Auch der MACD steht kurz vor einem Kaufsignal. Allerdings haben sich die beiden Bollinger Bänder durch die Kursschwäche in den letzten zwei Wochen ungünstiger weise nach unten verschoben, wodurch auf der Oberseite nur noch bis ca. 15,00 EUR Spielraum bleibt.

Zusammengefasst lässt sich aktuell ein "vorsichtig bullisches" Bild zimmern. Um die Lage weiter zu verbessern, müssen die Bullen die Notierungen jetzt aber über der heute zurückeroberten 50-Tagelinie (14,50 EUR) halten. Außerdem gilt, solange sich Silber in EUR so deutlich unterhalb seiner 200-Tagelinie (15,40 EUR) bewegt, sind alle Erholungen mit Vorsicht zu genießen.


Handelsempfehlung:

Silber ist bis auf weiteres eine Halteposition.


8. Platin

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"Wie gewonnen so zerronnen" ist mal wieder das Motto am Platinmarkt. Das Edelmetall konnte sich ab Anfang Juli bis Anfang September zunächst fulminant von 891 USD bis auf 1.026 USD erholen, nur um dann so ziemlich alle Gewinn schnurstracks in den letzten vier Wochen noch schneller wieder herzugeben. Der Tiefststand am Freitag lag bei knapp 900 USD. Damit ist der Platinpreis bis an die extrem wichtige Unterstützung um 890 - 900 USD zurückgefallen. Mit etwas gutem Willen kann man diesen Rücksetzer als Test der ehemaligen Abwärtstrendlinie interpretieren. Unterhalb von 890 USD wird es jetzt aber wirklich gefährlich für die Platinbullen.

Bei den Indikatoren überschreibt die "bärisch eingebettete Stochastik" alle sonstigen Vorzeichen. Vielmehr ist der Abwärtstrend dadurch bis auf weiteres festgezurrt. Erst wenn der Platinpreis einen ähnlichen Befreiungsschlag zustande bringt, wie er letzten Freitag Gold und Silber gelang, dürfte der Startschuss für eine Erholung in Richtung der 200-Tagelinie (957 USD) gefallen sein. Kommt es nicht dazu, brechen unterhalb von 890 USD alle Dämme und Platin könnte zügig bis auf 800 USD in die Tiefe stürzen.

In der Summe erzwingt die "eingebettete Stochastik" eine extrem bärische Einschätzung des Tagescharts. Erst wenn sich beim Oszillator zumindest eine der beiden Signallinien über die Marke von 20 bewegen kann, wäre dies als Startschuss für eine Erholungsrally zu bewerten. Andernfalls steigt ab jetzt täglich die Gefahr weiter an, dass die Bullen die extrem wichtige Unterstützung um 890 - 900 USD nicht mehr lange verteidigen werden können.

Positiv anzumerken wäre aber noch das mittlerweile sehr pessimistische Sentiment sowie die mittlerweile neutrale Lage am Terminmarkt. Beides spricht eigentlich gegen einen Crash am Platinmarkt.


Handelsempfehlung:

Platin bleibt bis auf weiteres eine Halteposition.


9. Palladium

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In den vergangenen vier Handelswochen konnte sich der Platinpreis wieder als das stabilste Edelmetall erweisen. Während es bei Gold, Silber und Platin deutlich in den Keller ging, kam es am Platinmarkt lediglich zu einem überschaubaren Rücksetzer, welcher schon Mitte September bei 898 USD sein Tief fand. Seitdem schieben sich die Notierungen langsam und zäh wieder nach oben. Dabei scheint Platin derzeit an seiner weiter steigenden 50-Tagelinie (918 USD) zu kleben.

Auf der Oberseite hat der Palladiumpreis allerdings bereits in der letzten Handelswoche das obere Bollinger Band (941 USD) erreicht. Bleibt es bei dem insgesamt sehr stabilen Auftreten, müsste es auf Sicht der nächsten Woche zwischen der 50-Tagelinie und dem oberen Bollinger Band erst mal konsolidierend seitwärts weitergehen. Kann das Bollinger Band jedoch nach oben aufgebogen werden, rückt das Hoch vom September bei 997 USD sowie die breite Widerstandszone 975 - 1.000 USD wieder in den Blickpunkt.

Können die Bullen die 50-Tagelinie aber nicht verteidigen, dürfte das untere Bollinger Band (900 USD) nur vorübergehend Stützung liefern. Vielmehr müsste die Notierungen dann zügig bis zur Unterstützungszone um 875 USD oder sogar bis zum extrem wichtigen Aufwärtstrendkanal (ca. 860 USD) durchgereicht werden.

Der immer noch große Abstand zur 200-Tagelinie (825 USD) deutet immer noch weiteren Korrektur- und Konsolidierungsbedarf an. Ebenso lastet die immer wieder erwähnte negative Divergenz des MACD-Indikators auf dem Tageschart. Die Stochastik jedoch überzeugt mit einem aktiven Kaufsignal.

In der Summe verdient sich der Palladiumchart eine "vorsichtig bulische" Bewertung.


Handelsempfehlung:

Palladium bleibt bis auf weiteres eine Halteposition.


10. Zusammenfassung & Konklusion

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Nach zwei starken Sommermonaten und einer heftigen vierwöchigen Korrektur stehen Gold und Silber aktuell wohl am Beginn einer mehrtägigen bzw. mehrwöchigen Zwischenerholung. Diese könnte den Goldpreis im besten Fall bis auf 1.345 USD voranbringen, denn dort wartet noch ein offenes Gap. Alternativ scheitern die Bullen schon vorher im Bereich um 1.315 - 1.320 USD. Für die dynamisch gestartete Erholung am Silbermarkt bedeutet dies einen weiteren Anstieg bis mindestens 17,50 USD, eher aber 17,90 - 18,00 USD.

Aufgrund der ungünstigen Terminmarktkonstellation und den noch nicht vollständig bereinigten Wochencharts tendiere ich aktuell eher zu der Annahme, dass es sich lediglich um eine Zwischenerholung handelt. Im Anschluss wäre eine weitere deftige Abwärtswelle zu erwarten, die den Goldpreis mindestens bis an seine 200-Tagelinie (1.250 USD) zurückführen sollte.

Gerne lasse ich mich vom Markt aber auch eines Besseren belehren, denn die Korrektur von fast 100 USD am Goldmarkt und knapp 2 USD am Silbermarkt könnte ebenso bereits abgeschlossen sein! Damit stünden die beiden Edelmetalle am Beginn der nächsten großen Aufwärtswelle, welche dann die dritte impulsive "Hauptantriebswelle bzw. Bugwelle" sein müsste. Für diese sehr optimistischen Perspektive wäre ein Anstieg bis auf mind. 1.415 USD beim Gold sowie ein Ausbruch über 18,50 USD und Anstieg bis mind. 20,50 USD beim Silber zu erwarten.


© Florian Grummes
www.goldnewsletter.de

Quelle: pro aurum Silberedition vom 10.10.2017
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