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Warnung vor Krise - Gold als Safe Haven?

13.10.2017  |  Markus Blaschzok
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Das Ende der Liquiditätszufuhr in die Märkte seitens der Notenbanken im kommenden Jahr, könnte die Blasen an den Märkten anstechen und zum Platzen bringen. Janet Yellen hat mit dem Beginn der restriktiven Geldpolitik in den USA womöglich das Ende der wirtschaftlichen Erholung mit real steigenden Aktienmärkten und einem neuen Bullenmarkt bei den monetären Edelmetallen eingeläutet. In den nächsten 6 bis 18 Monaten könnte es daher zu einem neuen Crash an den Märkten, ähnlich 2007/2008, kommen.


Notenbanken sind dabei die Blasen anzustechen!

Am Mittwochabend wurde das Protokoll der letzten US-Notenbanksitzung veröffentlicht. Eine Überraschung war nicht zu erwarten, doch reagierten die Märkte auf eine Feststellung der Notenbanker, wonach die Teuerung nicht nur vorübergehend unterhalb der Zielmarke von zwei Prozent verharren würde. Dies nahmen die Marktteilnehmer "dovish" auf, worauf Gold und Silber ansteigen konnten, während der US-Dollar an Wert verlor. Diese Äußerung dürfte jedoch nichts an der geplanten Zinsanhebung ändern, die der Markt immerhin mit einer Wahrscheinlichkeit von 86% bereits kommen sieht und deshalb eigentlich schon eingepreist haben müsste.

Der Terminmarkt sagt uns jedoch, dass dies nicht so ist und die Spekulanten völlig diametral gegensätzlich auf eine weitere Schwäche des Dollars und eine Stärke des Euros wetten. Jene Spekulanten, die sich gegen die Notenbanken stellen, könnten schon in Bälde enttäuscht werden, denn wir gehen weiterhin davon aus, dass die Notenbanken ihre Versprechen halten werden. Dementsprechend groß dürfte das Enttäuschungspotenzial sein, was zu einem Short-Squeeze beim US-Dollar und einen Long-Drop beim Euro führen könnte, der den Dollar schnell ansteigen und den Euro schnell fallen lassen könnte.

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Der Versorgung mit Liquidität wird 2018 voraussichtlich völlig eingestellt werden


Während die US-Notenbank seit diesem Monat damit begonnen hat dem Markt die Liquidität zunehmend wieder zu entziehen, so gehen die Märkte nach der neuesten Rede Draghis in dieser Woche davon aus, dass die EZB auch im kommenden Jahr ihr QE-Programm in verringertem Volumen in Höhe von womöglich 40 Mrd. Euro monatlich fortsetzen dürfte. Die Differenz zwischen dem Ankaufprogramm der EZB und dem Rückführungsprogramm der FED in Höhe von 50 Mrd. $ monatlich, läge dann bei fast 100 Mrd. $ pro Monat, weshalb Eurobullen extreme Prügel beziehen könnten, wenn die Notenbanken ernst machen mit ihren Plänen.

Für die Aktien- und Anleihemärkte wird das ebenfalls schlimm, denn diese stiegen bisher aufgrund der immensen Liquiditätszufuhr durch die Notenbanken. Diese sind jedoch wie ein Drogensüchtiger auf immer neue und häufigere Dosen angewiesen, um sich halten zu können. Wird die Zufuhr des Rauschmittels komplett eingestellt, folgt der unvermeidliche Zusammenbruch des Suchtkranken. Rechnet man die Reduzierung der QE-Programme zusammen, so wird die weltweite monatliche Geldmengenausweitung von 200 Mrd. $ monatlich bis Mitte 2018 auf Null fallen, was einem kalten Entzug für die Märkte entspricht.

Die Rallye an den Aktien- und Anleihemärkten könnte dann einige Monate später ihr Ende finden und ein Crash ähnlich des Jahres 2007/2008 folgen. Eine Flucht in sichere Häfen wird folgen und mangels Alternativen werden die Investoren womöglich in den Gold- und Silbermarkt flüchten. Irgendwann werden die Notenbanken wieder in den Crash eingreifen und neue QE-Programme bekanntgeben, worauf die Rallye am Edelmetallmarkt zusätzlich noch einmal befeuert werden wird. Sollte dies so eintreffen, so läge auch eine Verzehnfachung des Goldpreises vom aktuellen Niveau aus durchaus im Bereich des Möglichen.


Verschuldung steigt - Warnung vor Krise

Während die Staatsverschuldung in den USA alleine seit dem Jahr 2010 um fast 70% anstieg, blieben die Staatsschulden der Bundesrepublik nahezu unverändert bei zwei Billionen Euro. Dies ist jedoch kein Verdienst einer vernünftigen Austeritätspolitik, sondern lediglich eine Nebenwirkung der expansiven Geldpolitik der Europäischen Zentralbank, die es der Bundesrepublik ermöglichte, den Haushalt aufgrund der unnatürlich niedrigen Zinsen und gesunkener Zinszahlungen ins Gleichgewicht zu bringen.

Die Politik der Europäischen Zentralbank konnte der Wirtschaft mit ihrer Druckerpresse jedoch nicht helfen und die keynesianische Vorstellung, mit dem Drucken von Geld Nachfrage und so Wohlstand zu erschaffen, erweist sich als Unsinn. Obwohl die Geldmenge M1 im Euroraum seit dem Jahr 2008 um über 70% ausgeweitet wurde, stieg das BIP nicht nennenswert an, sondern verharrte auf gleich niedrigem Niveau. Die niedrigen Zinsen sorgten hingegen dafür, dass sich die Schulden weltweit auf 220 Billionen US-Dollar drastisch erhöhten.


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