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Ein Moneychanger Interview: David Morgan über Silber

19.10.2017  |  David Morgan
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Fast alle Religionen und alle Menschen mit Anstand lehren ihren Kindern, daß du nicht etwas für nichts bekommen kannst. So hat Gott die Regeln des Daseins geschaffen. Aber genau so ist das Finanzwesen aufgestellt. Nachdenkliche Menschen müssen gegen etwas Unmoralisches vorgehen. Es ist meine Pflicht, zu tun, was ich tue, denn das ganze System ist von der Spitze abwärts korrupt.


Franklin Moneychanger: Genau. Und doch kann man sich nicht ganz aus dieser Welt zurückziehen. Wenn du Lebensmittel kaufen willst, bist du in dieser Welt. Man kann sie einfach nicht umgehen. Man hat nicht wirklich eine Chance, daran nicht teilzunehmen. Aber je mehr man sich daraus zurückzieht, sogar über die moralische Frage hinaus, umso mehr schützt man sich selber.

David Morgan: Ich muß sagen, daß ich ein Heuchler bin, denn auf einem bestimmten Level nehme ich daran teil. Es ist fast unmöglich, total daraus zu entkommen. Und das ist das Kernproblem.

Aber kommen wir zu den Kryptowährungen zurück, so scheinen diese von den meisten beteiligten Leuten als eine Möglichkeit der Flucht aus dem System angesehen zu werden, was aber zweifelhaft ist. Deren (der Kryptos, d.Ü.) Verwundbarkeit ist es, daß sie rein auf Elektronik basiert sind, was beim Fiat-System auch der Fall ist. Wenigstens aber gibt es im Fiat-System physische Banknoten. In einer Strom- (Elektro-)krise hat man damit immer noch Zahlungsmöglichkeiten. In der Kryptowelt bedarf es der Elektrizität, um überhaupt zu funktionieren.

Im Bereich von Gold und Silber kann Sie das Geld, das tausende von Jahren Bestand hatte, vor elektronischen oder elektrischen Fehlfunktionen schützen.


Franklin Moneychanger: Richtig. Weil man da etwas in der Hand hat. Was erwarten Sie für eine Zukunft beim Silber, besonders längerfristig?

David Morgan: Ich bin kein großer Elliott-Waver, aber ich glaube, daß alle Märkte in drei großen Wellen nach oben gehen. Wir hatten beim Silber vermutlich zwei, eine beim Ausbruch im September 2003 von 5 $ auf 8,35 $ 2004. Das korrigierte und dann ging Silber 2008 auf 21,44 $. Bei der 2008er Finanzkrise hatte es das Tief bei 8,40 $ und stieg dann 2011 auf 48,80 $ und das nenne ich ein Top. Tatsächlich habe ich, man mag es Glück nennen, bisher jede Spitze erwischt und ich möchte auch das letzte Hoch, für das viele meine Hilfe suche, erwischen.

Der Boden von diesem Hoch aus war im Dezember 2015 da. Der nächste Lauf wird wahrscheinlich dorthin gehen, was ich 2003 sagte - 100 $ in Fiat-Geld. Tatsächlich aber glaube ich, daß das Ziel höher als das ist. Silber ist ein Rohstoff, der mehr als alles andere niedergehalten wird, es wird also auch mit mehr Macht als alles andere nach oben springen.

Es ist schwierig, den Leuten über viele Jahre zu sagen, daß der Zusammenbruch kein eintägiges Ereignis ist, an dem alle Banken schließen. Das könnte passieren, aber ein versagendes System ähnelt dem mechanischen System in einem Auto. Eine Wasserpumpe geht kaputt und du reparierst das oder baust eine neue ein. Du bist zurück auf der Straße und dann geht etwas anderes kaputt und du reparierst das. Aber insgesamt gibt es immer wieder diese Probleme und die müssen repariert werden. Und das ist eine Analogie für das, was im Großen im Geldsystem stattfindet.

Also das Finanzsystem versagt und 2008 war ein großer Weckruf. Der Run in Gold und Silber wird groß sein, denn es gibt in der ganzen Welt so viel fiat, das keinen anderen Ausweg hat als in Dinge, die selbst versagen werden, d.h. der Aktienmarkt und besonders der Anleihemarkt. All diese Schulden, die auf der einen Seite Schulden und auf der anderen Seite Sicherheiten und Vermögenswerte sind, wird nach etwas von Wert hinterherjagen. Die einzigen Vermögenswerte, die den Test über die ganze aufgezeichnete Geschichte bestanden haben, während alles fiat scheiterte, sind die Edelmetalle.

Stellen Sie sich vor, daß nur 2 oder 3% dieses Angstgeldes in Gold und Silber gehen. Wie hoch ist der potentielle Fiat-Preis? Er ist astronomisch. Auf dem Silver Summit vom letzten Jahr in San Francisco sagte Jeff Christian von CPM, daß der Goldmarkt nur einem Prozent aller Finanzinstrumente entspricht, Immobilien nicht eingeschlossen. Silber entspricht 0,02% aller Finanzassets.


Franklin Moneychanger: Zurück zu Ihrer Aussage über 100 $ Silberpreis. Ist das Ihr Ziel?

David Morgan: Ich glaube nicht, daß man ein Ziel festlegen kann. Bedenken Sie, daß ich 2003 diese Aussage getroffen habe. Um heute zu einer Art von Gleichgewicht zu kommen, müßte es 250 - 300 $ erreichen.

Ich ziele eher auf ein Verhältnis als auf einen exakten Dollarpreis. Wir werden wahrscheinlich 16:1 oder 10:1 sehen, was ich im gleichen Artikel von 2003 (Engineering the Price of Gold) schrieb als ich auch 100 $ Silber erwähnte. Wenn Sie 5.000 $ Gold nehmen und das durch 16 teilen, legt das 300 $ bei Silber nahe. Das ist eine bessere Art, sich das anzusehen.

Als ich 100 $ Silber sagte, wollte ich zeigen, wie sehr unterbewertet Silber bei 5 $ war. Als Silber bei 5 $ stand, schrieb ich im Morgan Report, daß Silber der am meisten unterbewertete Vermögenswert ist und auf inflationsbereinigter Basis so billig ist, wie ich es nie gesehen habe. Und die Millionäre waren nicht investiert und nicht einmal interessiert. Doch Warren Buffet war es, Soros war es und auch Bill Gates interessierte sich für den Silbermarkt. Also die Milliardäre kauften Silber bei diesem inflationsangepaßten niedrigen Preis, aber der durchschnittliche Anleger kauft nicht billig und Smart-Money Anleger - die Klasse der Millionäre - kaufte zu dem Zeitpunkt auch kein Silber.


Franklin Moneychanger: Eins der frustrierendsten Dinge in meinem Geschäft ist, daß die Leute in einem steigenden Markt kaufen, aber sie kaufen nicht in einem Seitwärtsmarkt, der sich erholt. Seit Dezember 2015 haben Gold und Silber eine Serie von höheren Hochs und Tiefs gemacht und das ist ein Aufwärtstrend. Doch es ist fast unmöglich, Menschen zu überzeugen: "Schau, wir sitzen hier bei 16$, bevor es auf möglicherweise 300 $ steigt oder mehr." Menschen tendieren zum Warten und kaufen in einen steigenden Markt, anstatt sich über 1,5 Jahre - von Dezember 2015 bis Juli 2017 zu überzeugen - selber zu bestätigen und Gold und Silber zu kaufen. Wie können Sie sie überzeugen?


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