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EIA Report: Ein Schock für die Ölbullen!

22.11.2006  |   Sebastian Hell
Einige Ölbullen dürfte der soeben veröffentlichte EIA Ölmarktbericht auf dem falschen Fuß erwischt haben, da dieser einen Anstieg der Rohöllagerbestände um 5,161 Millionen Barrel ausgewiesen hat und damit weit über dem Konsens von Plus 700.000 Barrel lag. Obwohl sich der Markt gestern sehr freundlich gezeigt hatte und einen Zuwachs um 2,25% in den Januarnotierungen hervorbrachte, ist von dieser Euphorie heute nichts mehr zu spüren. Aktuell notiert der eben erwähnte Future bei 58,65$ und steht kurz davor neue Tiefs hervorzubringen.

Ein Vergleich mit den Werten des Vorjahres zeigt, dass die aktuellen Bestände um über 18,8 Millionen Barrel darüber liegen. Kumuliert lagern aktuell in den von der EIA beobachteten Tanks 341 Millionen Fässer an Rohöl (à 159 Liter) was deutlich über dem 14-Jahresschnitt von 312 Millionen Barrel ist. Momentan sind wir nur noch 845.000 Barrel von einem neuen saisonalen Lagerbestandsrekord entfernt.

In Anbetracht dieser bärischen Zahlen, konnte nicht einmal eine Meldung aus Alaska helfen, wonach eine Pipeline mit einer Kapazität von 800.000 Barrel nur noch mit 25% bis 35% arbeitet. Auch das Säbelrasseln der OPEC wird am Markt nicht mehr ernst genommen, da es zu viele Indizien gegen die geplante Kürzung um 1,2 Millionen Barrel gibt. In den letzten Tagen wurde seitens des Ölkartells immer wieder auf eine weitere Kürzung im Dezember hingewiesen, jedoch ist es sehr unwahrscheinlich, dass diese auch durchgesetzt werden kann. Mehrere Ölbeobachtungsinstitute attestieren, dass bisher maximal 600.000 Barrel an Förderkürzung innerhalb der OPEC durchgesetzt werden konnten, auch wenn das Kartell dies nicht zugeben will.

Für Trader ist der Ölmarkt momentan jedoch nicht sonderlich zu empfehlen, da seit einigen Wochen der Trend fehlt und das ständige ausgestoppt werden langsam teuer wird. Ich favorisiere momentan Futures Spreads oder den Verkauf von weit aus dem liegenden Calls.

Beispielsweise notieren die März 2007 75-er Calls aktuell bei einem Wert von 410 $ bei einer Restlaufzeit von 84 Tagen. Damit diese Calls ins Geld kommen, müsste der Future vom derzeitigen Level aus um 25% ansteigen, was in Anbetracht der momentanen Fundamentals eigentlich nicht möglich ist. Trotzdem würde ich nicht warten bis die Calls ins Geld laufen, da hierdurch bereits im Vorfeld ein hoher Verlust entstehen kann, den nur aggressive und sehr gut kapitalisierte Trader verkraften und managen können. Deswegen setze ich wie immer einen Stop, sobald sich die eingenommene Prämie verdoppelt hat und ziehe dann die Reißleine.

Januar Platin fällt heute um knapp 70 $ auf 1.150 $ zurück. Spekulationen über die Auflegung eines Exchange Traded Fund trieben die Notierungen gen Norden. Vor allem die extreme marktenge des Platinmarktes führte zu den beträchtlichen Kurssteigerungen der letzten Tage.

Abschließend noch eine interessante Meldung für die Goldbullen. Gestern Nacht sind Gerüchte in Umlauf gekommen, dass der Internationale Währungsfonds versuchen könnte, die entstandenen Verluste durch Goldverkäufe zu decken. Analysten schätzen, dass sich der Verlust im nächsten Jahr auf 87,5 Millionen Dollar belaufen dürfte und bis 2009 auf 280 Millionen Dollar anwachsen wird. Bisher handelt es sich jedoch nur um Gerüchte die noch nicht bestätigt wurden.


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© Sebastian Hell
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