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EZB legt sich auf fortdauernde Staatsfinanzierung per Druckerpresse fest

08.11.2017  |  Mack & Weise
Geldpolitik

Fed: Obwohl sich die Fed-Chefin Yellen auch im Oktober mit dem "Rätsel" der anhaltend "zu niedrigen US-Inflation" konfrontiert sah, war ihr diese aber wiederum "nicht rätselhaft genug", um auf einen nächsten Zinsschritt im Dezember verzichten zu wollen. Doch was zusammen mit der nun begonnenen Bilanzreduzierung nach einem nachhaltigen Ausstieg aus der ultralockeren Geldpolitik aussehen könnte, relativierte die Fed-Chefin bereits im Oktober in ihrer Rede vor dem National Economists Club mehr als deutlich.

So sei die angekündigte langsame Rückführung der aufgeblasenen Fed-Bilanz nicht etwa wegen der - nach offizieller Lesart - expandierenden US-Wirtschaft überfällig, sondern allein nur deshalb "essenziell, um zukünftig wieder mit unkonventionellen Maßnahmen auf wirtschaftliche Abschwünge reagieren zu können."

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EZB: Die Entscheidung der EZB, ab Januar 2018 monatlich "nur" noch für 30 Mrd. Euro Anleihen aufkaufen zu wollen, wurde von vielen Marktauguren prompt als erster Schritt in Richtung "Normalisierung" ihrer "unorthodoxen" Geldpolitik interpretiert. Faktisch jedoch ist das genaue Gegenteil der Fall, hat doch die EZB, obwohl es "mit der europäischen Wirtschaft deutlich aufwärts gehe", ihr 2015 gestartetes Gelddruckprogramm nunmehr zum vierten Mal ausgeweitet!

Auch ist das nun für September 2018 in Aussicht gestellte QE-Ende alles andere als gewiss, ist doch dieses davon abhängig, dass der EZB-Rat bis dahin sein als Preisstabilität verklärtes Kaufkraftentwertungsziel von 2% p. a. erreicht. Ob die EZB aber überhaupt noch jemals "locker lassen" wird, muss angesichts einer Aussage des EZB-Ratsmitglieds Mersch bezweifelt werden, legte sich doch dieser im Oktober unmissverständlich auf die fortdauernde Staatsfinanzierung per Druckerpresse fest: "Wir werden Staatspleiten in der Eurozone unter allen Umständen verhindern."


Finanzmärkte

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Die im Oktober vom US-Präsidenten Trump angekündigte "große Steuerkürzung" beförderte die US-Aktienmärkte auf immer neue Rekordwerte. Trotz oder wegen der vielen "Fahnenstangen" erreicht die Stimmung unter den Aktien-Investoren inzwischen sogar wieder jene Euphorie-Werte des Jahres 1987, bevor es damals an den Börsen "aus heiterem Himmel" zu schweren Turbulenzen kam.

Sorgten jedoch 1987 vordergründig "nur" simple automatische Stopp-Loss-Handelsprogramme für den historischen 22,6%-Tagesverlust des Dow Jones, so lassen die heute das Börsengeschehen dominierenden und bereits für zahlreiche Flash Crashs verantwortlichen hochkomplexen quantitativen Handelsmodelle, HFT-Trading-Programme und passive Indexspekulationen via ETFs ahnen, dass jederzeit auch weitaus "mehr drin" sein kann!

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