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Die New Economy 2.0

11.11.2017  |  Robert Rethfeld
Ich fuhr auf einer Bundesstraße. Mein Vordermann bremste ohne ersichtlichen Grund ab. Ich stieg in die Eisen und konnte einen Auffahrunfall gerade noch verhindern. Meinem Vordermann wünschte ich die Pest an den Hals. Er fuhr seelenruhig weiter.

Ich hätte es gern gesehen, wenn in dem Moment zwei Zahlungstransaktionen gelaufen wären. Erstens eine Kompensation für meinen Ärger und zweitens eine Mikrozahlung für den zusätzlichen Verschleiß der Bremsen, beides bezahlt vom Fahrzeug meines Vordermannes.

Geht nicht? Hier kommt die New Economy 2.0. Digitale Token werden in der Lage sein, so genannte M2M- (Maschine-zu-Maschine) Transaktionen vorzunehmen. Eine Maschine zahlt an eine andere Maschine, das Stichwort lautet Internet der Dinge. Ein Auto kommuniziert mit dem Parkhaus, das autonome Taxi rechnet automatisch ab. Die Wertschöpfung in Produktions- und Lieferketten kann sofort erfolgen, nicht erst zusammengefasst am Monatsende. Eine In-Rechnung-Stellung im konventionellen Sinne entfällt.

Bitcoin hat im M2M-Bereich mehrere Nachteile. Der Versand von Bitcoin ist zwar flott, aber es braucht mindestens drei Bestätigungen. Das kann zwischen 30 und 60 Minuten dauern, manchmal noch länger. Das Bitcoin-Protokoll ist limitiert, zusätzliche Informationen können nicht transportiert werden. Zudem ist der Transfer von Bitcoins mit Kosten belegt, die im Mittel bereits über einem Dollar liegen. Im M2M-Universum, in dem viele kleine Beträge anfallen (Stichwort Micropayments), sind sowohl die Höhe als auch die Ungewissheit über die Transferkosten ein "No Go"-Faktor.

Eine der vielen digitalen Währungen ist IOTA. IOTA wurde speziell für den M2M-Sektor programmiert. Beträge können sekundenschnell transferiert werden, Transferkosten fallen keine an. Obwohl die Währung ausschließlich über die weltgrößte Krypto-Börse Bitfinex mit Sitz in Hongkong gehandelt wird, reiht sich IOTA auf den zehnten Rang der größten Kryptowährungen ein.

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Die IOTA-Marktkapitalisierung beträgt 1,37 Mrd. US-Dollar. Das operative Geschäft und die Stiftung von IOTA befindet sich in Berlin. Ethereum - die Nr. 2 nach Bitcoin - basiert ebenfalls auf einer Stiftung, die in Zug/Schweiz eingetragen ist. Ergo: Zwei der Top 10 Kryptowährungen sind im deutschsprachigen Raum verankert.

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Noch bis zum April 2017 spielten die sogenannten Altcoins (die digitalen Währungen außer Bitcoin) in der Öffentlichkeit keine größere Rolle. Aber die Altcoins würden nicht existieren, wenn der geniale, noch immer unbekannte Bitcoin-Erdenker nicht eben jene Währung in den Untiefen des Lehmann-Herbstes 2008 als "White Paper" beschrieben und Anfang 2009 den ersten Handel durchgeführt hätte. Bitcoin wurde bewusst als Alternative zu Notenbanken, Banken und dem Fiat-Geld erschaffen.

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Die Funktion von Bitcoin als Wertaufbewahrungsmittel wird in Frage gestellt. Gold sei das einzig wahre Wertaufbewahrungsmittel, und das seit 5.000 Jahren. Dass dies nicht richtig sein kann, zeigt der folgende Vergleich: Als ich meine Test-Bitcoins im Frühjahr 2013 kaufte, kosteten sie pro Stück 250 US-Dollar. Seither ist der Kurs auf über 6.500 Dollar gestiegen. Eine Feinunze Gold kostete im März 2013 1.600 US-Dollar. Der Goldpreis ist seither auf 1.285 US-Dollar gefallen.

Dash wird als das bessere Bitcoin gelobt. Es ist vergleichbar mit Bitcoin, aber privater, da Transaktionen nicht öffentlich sind.

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Monero geht in die gleiche Richtung, die Anonymität ist noch etwas höher als bei Dash.

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