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Was Bitcoins "Erfolg" wirklich bedeutet

06.12.2017  |  The Gold Report
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Wie Sie wahrscheinlich gemerkt haben werden, habe ich absichtlich von Prognosen zur weiteren Entwicklung des Bitcoin-Kurses sowie all jener unzähligen Blockchain-Möchtegerns, die wie Bier und Bratwurst bei Fußballspielen beworben werden, abgesehen.

Diese Woche war mein Email-Postfach voll mit dutzenden und aberdutzenden dieser Geschäfte; und je schwieriger sie einzuschätzen und zu analysieren sind, desto stärker schwillt die Nachfrage an. Es scheint als ob Knappheit Logik übertrumpft und diese Form von Manie derart beflügelt, dass ich Junior-Explorationsunternehmen sehe, die ankündigen, sich zu Blockchain-Start-Ups umstrukturieren zu wollen, wozu sie Jungingenieure in ihren Zwanzigern engagieren, die zwei Jahre aus der Uni sind.

Das erinnert erschreckend an die DotCom-Manie der späten 1990er, welche übrigens auch die Tiefs an den Goldmärkten sowie das Hoch der Technologie-Bubble markierte.

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Während die Bilanzen der Zentralbank mit einer unnachgiebigen Eskalation der Kreditschöpfung beschäftigt sind, braucht man nur einen Blick auf den Chart oben zu werfen, um sich die Kurszuwächse nicht nur in den USA sondern weltweit erklären zu können. Alle großen Aktienindizes tanzen an neuen Allzeithochs - die serielle Geldschöpfung zeigt hier ihre Wirkung.

Die Achillesferse der Bankerklasse - Immobilien- und Grundbesitz, die ultimative Kreditsicherheit, auf denen die Banken fußen - hat einen kraftvollen Wiederaufschwung in den USA und Europa erlebt, wobei jetzt auch in Kanada, Australien und Schweden Immobilienblasen existieren.

Diese Sicherheit, welche 2008 so schwer beeinträchtigt wurde, ist heute die Muttermilch der Bankerklasse, wobei die Preise mancherorts die Höchststände von 2005-2007 weiter hinter sich gelassen haben. Letztlich war das das einzige Anliegen des Paulsen-Bernanke-Bailouts in den Markttiefen des Jahres 2009.

Knapp 10 Jahre danach - man erinnere sich: in Ländern wie Island und Irland wurden Banker damals regelrecht gejagt - konnten die amerikanischen Banker unbehindert zu noch größeren Reichtümern aufstreben, als die, die sie schon damals beim Heranzüchten der Subprime-Blase genossen hatten.

Ich schreibe diesen Kommentar weder als bullischer oder bärischer Beobachter des Bitcoin oder dieses neuen, als “Blockchain“ betitelten Sektors, sondern als jemand, der 40 Jahre lang Marktereignisse beobachtet und interpretiert. Von Folgendem bleibe ich felsenfest überzeugt: Die Freizügigkeit der Zentralbanken ist nicht nur verantwortlich für das Aufkommen weltweiter Anlageblasen, sie gab auch den Anstoß für Bitcoin.

Nicht nur das. So wie das Welken der Blätter und der Zug der Vögel nach Süden Vorbote von Herbst und Winter in der nördlichen Hemisphäre ist, so ist das Aufkommen von Alternativwährungen, die Gold und Silber als Zufluchtsorte ersetzen, ein ausgemachter Vorbote für eine beschleunigte Zersetzung des modernen Giralgeldregimes.

Für Traditionalisten wie mich (sprich “alt und dickköpfig“) fällt die Wahl auf Sicherheit durch Besitz, so wie er beim Vermögensschutz durch physisches Gold und Silber gegeben ist. Diese Vernarrtheit ins Digitale überlasse ich den Jüngeren und Wagemutigeren (ob jung oder alt). Die Botschaft des Bitcoins-Phänomens ist weiteraus wichtiger als Präzision bei Kursentwicklungen oder Verdienste im Investmentsektor. Dieses Phänomen ist ein Omen für Veränderungen, die viel entscheidender sind, als das Aufkommen des Internets oder Mondmissionen von Menschen.

Denke Sie an “Venezuela“ ...


© Michael Ballanger
The Gold Report



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Dieser Artikel wurde am 01. Dezember 2017 auf www.theaureport.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.




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