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Es ist 1937: Wie Notenbanken den Zusammenbruch der westlichen Zivilisation riskieren!

04.01.2018  |  Uli Pfauntsch
Seit Ausbruch der Finanzkrise in 2008/2009 ist der Populismus rund um den Globus explosionsartig angestiegen. Bis vor dem letzten Jahrzehnt startete der einzig vergleichbare Anstieg des Populismus in den 1920er Jahren und gipfelte im zweiten Weltkrieg. Obwohl sich der Populismus über die letzten Jahre als unvorhersehbar erwies, erhöht dieser Anstieg zweifelsfrei die Risiken für die bestehende Weltordnung und könnte bereits in absehbarer Zeit eine große Finanzkrise mit weitreichenden Folgen für die gesamte Welt auslösen.

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Allein in den letzten 15 Monaten haben wir die Abstimmung für den Brexit, die Wahl von Donald Trump und eine marktfreundliche, jedoch gegen das Establishment abstimmende Wahl in Frankreich erlebt. Innerhalb der nächsten neun Monate werden wir auch in Italien Wahlen haben, wo die Anti-Establishment-Partei "Fünf-Sterne-Bewegung" über die letzten 14 Monate in den Umfragen Kopf an Kopf mit der regierenden "Demokratischen Partei" lag.

Ihr Anführer, Beppe Grillo, setzt sich für den Austritt Italiens aus der Euro-Zone ein. Sollte es der Fünf-Sterne-Bewegung gelingen, über die Amtszeit ein gewisses Maß an Macht zu erlangen, wird sich das Risiko für ein großes, destabilisierendes Ereignis über den Kontinent massiv erhöhen.

Der Anstieg des Populismus kommt nicht von ungefähr. Denn in weiten Teilen der westlichen Welt hat die arbeitende Klasse zunehmend das Gefühl, in einem korrupten System zu leben und von der herrschenden Klasse, dem Establishment, abgehängt und zurückgelassen zu werden.

Diese Wahrnehmung hat sehr viel mehr mit der Politik der Notenbanker zu tun, als Sie vielleicht glauben. Was wir in den USA, Europa oder Japan sehen, ist vergleichbar zu dem, was im Römischen Reich geschah, nachdem es damit begann, seine Währung zu entwerten. Sämtliche Weltregierungen und Zentralbanken teilen eine gemeinsame Philosophie, die ihre Politik vorantreibt.

Sie glauben, dass man wirtschaftliche Aktivität erzeugt, indem man Geld druckt, um die Nachfrage zu stimulieren (es ist einerseits natürlich wahr, in ähnlicher Weise, wie auch ein Geldfälscher eine lokale Wirtschaft kurzzeitig stimulieren kann). Durch das Aufblasen von Vermögenspreisen sollte ein "Reichtums-Effekt" erzeugt werden, der die Menschen ermutigt, Kredite aufzunehmen und Ausgaben zu erhöhen.

Was die Notenbanker komplett ignorieren, ist, dass die Art und Weise, wie eine Gesellschaft (oder Person) reich und wohlhabend wird, dadurch entsteht, indem sie mehr produziert als konsumiert und die Differenz anspart. Diese Ersparnisse sind der Schlüssel zum Aufbau von Kapital. Ohne Kapital ist man auf den Lebensunterhalt reduziert und bleibt im "Hamsterrad" gefangen. Die Notenbanker glauben, dass durch Inflationierung Reichtum entsteht.

Doch was sie in Wahrheit tun, ist, Kapital zu zerstören. Wird der Wert der Währung über das Drucken Billionen zusätzlicher Währungseinheiten zerstört, werden die Menschen davor abgehalten, zu sparen. Und wenn Menschen nicht sparen, können sie kein Kapital aufbauen und der Teufelskreis setzt sich fort. Deshalb sind Notenbanker in jeglicher Hinsicht der Feind des durchschnittlichen Bürgers. Was sie tun, ist destruktiv für die gesamte Gesellschaft. Denn sie haben nicht nur Null- sondern sogar Negativzinsen eingeführt.

Die Stagnation der Löhne, die fehlende Möglichkeit, Kapital aufzubauen und immer mehr Gesetze und Verordnungen, die das instabile Finanzsystem vor dem Zusammenbruch schützen sollen, führen dazu, dass viele Menschen den Eindruck bekommen, zunehmend weniger Kontrolle über ihr persönliches Schicksal zu haben. Sie glauben, dass der Staat, die Politik, Alah, oder wer auch immer für sie sorgen wird. Eine solche Denkweise war bisher typisch für Menschen in rückständigen Regionen, aber nicht für die westliche Zivilisation.


Zinsen auf niedrigstem Stand seit 5.000 Jahren aufgezeichneter Geschichte!

Seit Ausbruch der Finanzkrise haben die Notenbanken die Zinsen auf das niedrigste Niveau seit 5.000 Jahren aufgezeichneter Geschichte gesenkt. Und sie haben dafür gesorgt, dass Staatsanleihen im Wert von Billionen Dollar zu negativen Renditen notieren. Natürlich könnte das in einem freien Markt niemals passieren. Es ist nur möglich durch eine koordinierte und beispiellose Manipulation der wichtigsten Notenbanken. Negative Zinsen galten bislang als unvorstellbar, doch in der bizarren Welt der Notenbanker wurden sie eingeführt.

Wie bereits erwähnt, wird Kapital durch Ersparnisse erzeugt. Doch negative Zinsen, die wie eine direkte Besteuerung auf Ersparnisse eingesetzt werden, zwingen die Menschen dazu, alle möglichen idiotischen Spekulationen einzugehen, um der schleichenden Enteignung zu entkommen. Sie jagen letztendlich den Blasen hinterher, die das "Funny Money" der Notenbanker immer weiter aufbläht.


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