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Im Interview: David Morgan

08.01.2018  |  Mike Gleason
Mike Gleason: Es ist mir eine Ehre, hier unseren guten Freund David Morgan vom The Morgan Report begrüßen zu dürfen. David, wie immer freue ich mich, Sie dabei haben zu können. Ganz besonders freu ich mich auf die Diskussion einiger gerade aktueller Themen. Wie geht es?

David Morgan: Mir geht es gut Mike, vielen Dank.


Mike Gleason: Reden wir darüber, wie gefährlich Nachlässigkeit ist. Ich zumindest glaube, dass diese Frage sehr auf die aktuelle Situation passt. Leute wie Sie und ich, und auch andere, die in unserem Bereich arbeiten und dieselbe Weltsicht teilen - für uns gibt es jede Menge Gründe, Edelmetalle zu besitzen.

An vielen Orten dieser Welt droht Krieg. Bei uns in den USA haben wir einen Präsidenten, den das Establishment hasst und den man, wenn sich die Chance bietet, loswerden will. Wir haben nationale Zentralbanken, die überall auf der Welt in einem ungekannten Umfang frische Fiat-Währung schöpfen.

Dem gesamten europäischen Kontinent scheint politisch wie währungspolitisch ein Zusammenbruch zu drohen, Terror ist überall zur Bedrohung geworden, es gibt eine Flüchtlingskrise - die Liste lässt sich weiter fortsetzen. Unterdessen markieren die Aktienmärkte immer neue Allzeithochs, und die meisten Menschen scheinen zu glauben, das sei alles in Ordnung so.

Gleichzeitig wird komplett ignoriert, welch geopolitischer und monetärer Gegenwind sich aufbaut. Und diejenigen, die es doch zu begreifen scheinen, beginnen möglicherweise zu glauben, dass all das gar nicht mehr zählt. Denn letztlich werden die Zentralbanken und Zentralplaner in der Lage sein, alles für immer und ewig zu managen.

Reden wir also jetzt über Nachlässigkeit und Selbstzufriedenheit: Warum, David, gibt es keinen starken Trend hin zu “Sicheren Häfen“, Krisenschutzanlagen - zumindest nicht hier im Westen. Können Sie uns erläutern, welche Gefahren damit verbunden sind, wenn wir in Nachlässigkeit versacken oder quasi in der Einstellung "Nichts wird sich jemals ändern.".


Open in new windowDavid Morgan: Uh, das ist eine schwere Frage. Ich würde sagen, das wichtigste ist ewige Wachsamkeit. Davon hängt Freiheit doch letztlich ab. Also mein Gedanke oder mein Ideal ist von Anfang an gewesen, dass alle Fiat-Währungen letztlich zusammenbrechen werden. Ich glaube zudem, dass das noch zu meinen Lebzeiten passieren wird, und heute bin ich definitiv älter als damals, als ich zu dieser Überzeugung kam. Aber ich bleibe davon überzeugt.

Es ist tatsächliche eine Art Pflicht, einen Teil seines Vermögens zu sparen - das ist anderes ausgedrückt Kapitalismus, so wie er funktionieren sollte: Man baut eine Spargrundlage auf und diese Ersparnisse werden in Kapitalbildung gesteckt, man konstruiert also etwas, sei es Software, Hardware, ein Gebäude, Autos, egal was - und dieses Produkt nützt der Gesellschaft im weiteren Sinn.

Am Markt stimmen die Menschen mit ihren Dollars darüber ab, ob diese Projekte gefördert werden, sozusagen. Es gibt Gewinne, die an die zurückfließen, die anfänglich investiert hatten, und so geht es dann weiter. Das ist zumindest das Ideal.

Ich meine aber, dass man in solchen Zeiten, wie den heutigen, nicht nur ein echter Kapitalist sein muss - so wie ich es eben umrissen habe -, sondern ein noch größeres Maß an Ersparnissen braucht, weil es da draußen zu viele Unsicherheiten gibt, aber eine Sicherheit: Jede Fiat-Währung auf dem Planeten Erde ist, seitdem es Geschichtsschreibung gibt, gescheitert.

Zu sagen, dass es den Dollar nicht treffen wird, ist eine Falschaussage - zumindest mit Blick auf alle historischen Fakten. Wird es dieses Mal aber vielleicht doch anderes kommen? Eh, möglich wäre es vielleicht. Doch objektiv betrachtet, muss man feststellen, was bis jetzt schon mit dem US-Dollar geschehen ist:

Man kann auf die Webseite des US-Zentralbankenvorstands gehen, dort geben sie freimütig zu, dass der heutige Dollar im Vergleich zum US-Dollar von 1913 nur noch ca. drei Cents wert ist. Wir haben also einen Wertverlust von 97%, obwohl der offizielle Auftrag der Zentralbank eigentlich Wertstabilität lautet. Daran sind sie erbärmlich gescheitert.

Die meisten, die sich bei Ihnen oder mir informieren und verfolgen, über was die „Hard-Money“-Fraktion, also die Gold-Silber-Leute, reden - die verstehen das, aber sie sind sehr ermüdet und erschöpft. Ich hatte ja vor langer Zeit schon den Satz geprägt, dass der Silbermarkt einen „entweder abschreckt oder überstrapaziert“. Wir stecken jetzt definitiv in der Phase der Überstrapazierung.

Und in dieser Phase ist auch die Nachlässigkeit zuhause - der Markt wurde und wird manipuliert, wir haben sogar den Beweis, dass die Deutsche Bank das zugibt, die CFTC hat einen Erlass rausgebracht - eine Person wurde entlarvt, welche nun Beweise übergeben wird und wahrscheinlich auch andere noch wegen Silbermarktmanipulation reinziehen wird... und trotzdem sehen wir nicht wirklich große Kursbewegungen.


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