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Kakao: Strategien für den Bullenmarkt der nächsten Monate!

07.12.2006  |   Sebastian Hell
Kakao zeigte sich im heutigen Handelsverlauf sehr freundlich und konnte um 25 $ pro Tonne auf 1.624 $ zulegen. Bereits gestern lieferte der März Future ein starkes technisches Kaufsignal, als der Kurs oberhalb des Novemberhochs bei 1574 $ schloss und dadurch eine große 1-2-3 Umkehrformation vollendete. Ich gehe davon aus, dass wir bei Kakao vor einem größeren Aufwärtstrend stehen, der sowohl technisch als auch fundamental untermauert ist.

Die Internationale Kakao Organisation teilte kürzlich mit, dass die Ernteausfälle in Nigeria mit 40.000 Tonnen beziffert werden können. Allerdings dämpfte die Vereinigung den anschließenden Hochmut mittels Prognosen, dass die europäischen Lagerbestände im nächsten Jahr um vier Prozent wachsen werden und dass die weltweite Nachfrage rückläufig sei. Dies scheint jedoch nicht der Fall zu sein, wenn man sich die letzten Verbrauchsdaten aus Deutschland näher ansieht. In der Zeitspanne von Januar bis September stieg der Verkauf an Schokolade um ein Prozent gegenüber dem Vorjahr. Beliebt waren vor allem höherwertige Sorten mit hohem Kakaoanteil. Des weiteren gibt es Meldungen, dass die Nachfrage industrieller Käufer sowohl in London als auch in New York sehr robust ist und man Rücksetzer gerne zum Kauf nutzt.

Verwunderlich ist dies nicht, da neben den Ernteausfällen in Nigeria auch an der Elfenbeinküste mit weiteren Einbußen gerechnet werden muss. Während im letzten Jahr eine Million Tonnen geerntet werden konnten, werden es in dieser Saison nur 750.000 bis 850.000 Tonnen sein. Des weiteren liegen die Ankünfte von Kakaobohnen in den Häfen des Landes um 33% (die Schätzungen variieren zwischen 33%, 38% und sogar 50%) zurück und die meisten Bohnen sind von minderer Qualität. Ein Händler berichtete, dass er im letzten Jahr über 4.000 Tonnen gekauft hatte, in diesem Jahr jedoch nicht einmal 2.000 Tonnen kaufen können wird, da sich die Bohnen nicht für seine Bedürfnisse eignen. Außerdem brauchen die Kakaopflanzen mehr Regen bevor die heißen Wüstenstürme hereinbrechen und zu weiteren Qualitätseinbußen führen.

Das Ghana CoccoBod teilte gestern mit, dass man in 2007 mit höheren Preisen aufgrund Ernteausfällen in ganz Afrika rechnen muss. Auch hier werden weitere Regenfälle benötigt. Allerdings wurde auch gesagt, dass die Ernte des afrikanischen Landes bis zum Jahr 2009/2010 auf eine Million Tonnen steigen wird, nach 600.000 Tonnen in dieser Saison. Momentan interessiert uns diese Feststellung jedoch noch nicht.

Aus Indonesien wurde verlautbart, dass Produktionsrückgänge um 75.000 eingeplant werden müssen, da das Wetter den Pflanzen zugesetzt hat. Neben den Angebotsproblemen gibt es auch handfeste Hinweise auf eine starke Nachfrage. Weltweit nimmt der Kakaokonsum zu und die großen Schokoladenhersteller wie Nestle, Hershey`s und Cadburry-Schweppes planen neue hochwertige Schokoladenprodukte am Markt zu platzieren. Ich halte Kakao momentan für den Markt mit den attraktivsten Fundamentals unter den Rohstoffen und habe deswegen schon vor wenigen Tagen den Kauf von 1600-er Calls mit Laufzeit bis Mai empfohlen (Anmeldung für meinen Trading Letter kostenlos! Mehr Infos auf EMFIS). Die Fills kamen bei 70 $ bis 73 $ herein und aktuell notiert der Call bei 121 $. Kakao hat durchaus das Potential noch weiter zu laufen, da der gestrige Ausbruch und die heutige Bestätigung immer mehr Fonds in den Markt treiben dürften.

Ich rate dazu bei Rücksetzern aktiv zu werden und den Markt am besten mittels Calls oder Bull Call Spreads zu handeln, auch wenn die implizite Volatilität momentan relativ hoch ist. Die Kursgewinne, die in den kommenden Monaten noch winken, dürften dieses Manko jedoch ausgleichen. Mai Optionen mit einer Restlaufzeit von 118 Tagen scheinen mir am besten geeignet zu sein. Alternativ wäre es auch möglich einen Future bei beispielweise 1624 $ zu kaufen und anschließend die Position mittels eines 1600-er Puts zu sichern. Das Risiko würde sich dann auf 1.200 $ belaufen und Sie vermeiden, dass Sie durch größere Tagesschwankungen aus dem Markt geworfen werden. Wem das Risiko von 1.200 $ zu hoch ist, der könnte zusätzlich noch einen 1800-er Call verkaufen um das Risk dann auf 650 $ zu minimieren, allerdings ist die Partizipation ab 1800 $ weg, da der short Call ins Geld rutscht. Wichtig: Immer das Risiko im Auge behalten!


Ich werde im nächsten Jahr Seminare zu den Themen Futures, Options und Spreads sowie technische- und fundamentale Analyse der Rohstoffmärkte geben. Unverbindliche Anmeldungen bitte an s.hell@emfis.com senden! Wir werden Sie dann umgehend informieren sobald die ersten Termine feststehen!


© Sebastian Hell
www.emfis.com



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