Der perfekte Sturm am Goldmarkt
26.02.2018 | Steve St. Angelo

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Die Investitionen der vier Top-Produzenten haben sich von 14,3 Mrd. $ im Jahr 2012 auf lediglich 3,6 Mrd. $ im Jahr 2016 verringert. Das entspricht einem Rückgang um ganze 75% innerhalb von nur vier Jahren! Bis eine Goldmine gewinnbringend produziert, vergehen im Schnitt etwa zehn Jahre. Die deutlich geringeren Investitionen bedeuten daher, dass diese Unternehmen auch langfristig kaum in der Lage sein werden, ihre Fördermenge wieder zu erhöhen oder auch nur auf einem konstanten Niveau zu halten.
Während die Minenproduktion also abnimmt, werden unglücklicherweise zahlreiche Investoren zur gleichen Zeit beginnen, große Kapitalmengen am Goldmarkt anzulegen. Der plötzliche Anstieg der Nachfrage wird den Goldpreis zwar in die Höhe treiben, doch dann wird es noch immer Jahre dauern, bis die Minengesellschaften ihre Produktion wieder steigern können. Selbst ein deutlich höherer Goldpreis wird mittelfristig also keine Auswirkung auf den Minenausstoß haben - falls dieser sich überhaupt jemals wieder erholt.
Möglich ist auch, dass die Fördermengen nie wieder steigen. Immerhin gibt es da noch das Problem des sinkenden Erntefaktors und seiner Folgen für die Ölproduktion in den USA und weltweit. Ich weiß, dass das vor dem Hintergrund der neuen Rekordmengen in der US-Ölproduktion absurd klingt, aber diese Mengen werden sich nicht langfristig aufrechterhalten lassen. Den folgenden Chart habe ich bereits in einem früheren Artikel verwendet, doch es lohnt sich, noch einmal einen Blick darauf zu werfen:

Die Enthusiasten, die sich von Peak Oil nicht beunruhigen lassen, klopfen sich gegenseitig auf die Schulter und verweisen darauf, dass es mit Hilfe der Technologie angeblich gelungen ist, das Problem der Ressourcenerschöpfung und der Thermodynamik zu lösen. Doch nichtsdestotrotz wird es sich bei dem enormen Anstieg der Schieferölförderung in den Vereinigten Staaten letztlich nur um eine Eintagsfliege handeln. Das Schieferölphänomen lässt sich auch mit Hilfe einfacher Logik erklären: Was steil in die Höhe schießt, stürzt auch steil in die Tiefe.
Die Aktien- und Kryptomärkte mögen derzeit ebenfalls wieder nach oben korrigieren, aber auch das wird sich ändern. Wahrscheinlich werden sie sogar schneller einbrechen, als die Investoren das überhaupt realisieren können. An den allgemeinen Märkten hat sich eine beachtliche Spekulationsblase gebildet; am Kryptomarkt hat die Blase gigantische Ausmaße angenommen.
Wenn die Investoren panisch aus den überbewerteten Märkten fliehen, werden sie - wenn sie intelligent sind - Gold und Silber kaufen, um ihr Vermögen zu schützen. Gleichzeitig mit der Massenwanderung der Anleger in die Edelmetallmärkte wird allerdings die Minenproduktion der größten Goldunternehmen weiter sinken. Am Goldmarkt braut sich also ein perfekter Sturm zusammen, der den Preis des gelben Metalls stark in die Höhe treiben wird.
© Steve St. Angelo
(SRSrocco)
Dieser Artikel wurde am 20. Februar 2018 auf www.srsroccoreport.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.