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Handelskriege, Petro-Yuan, Schulden - Gold 32.000 $ / Silber 500 $

03.04.2018  |  Egon von Greyerz
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Beschleunigung bei Gold und Silber auf 32.000 $ und 500 $?

Setzt man heute denselben Faktor ein - d.h. 24x beim Goldpreis - käme man auf 32.000 $ pro Unze. Eine Vereinundreißigfachung (31x) des heutigen Silberpreises ergäbe 500 $ pro Unze. Viele verschiedene Argumente wären denkbar, dass heute alles anders sei und der Ausgangspunkt falsch gewählt wäre, etc. Ich denke aber, dass der Ausgangspunkt hier von größter Bedeutung ist.

Handelskriege werden schwere Konsequenzen für das Papiergeld insgesamt haben, besonders für den Dollar, der absurd überbewertet ist und allein auf Schulden basiert. Doch auch keine der anderen Währungen wäre besser aufgestellt. Wir haben es hier mit einem Wendepunkt zu tun, der zu einem schnellen Verfall des Dollars und einem steilen Anstieg von Gold & Silber führen wird.


Die Deutsche Bank in Not - wieder einmal

Die fragile und überschuldete Weltwirtschaft brauchte nur noch diese kleine Schneeflocke, damit das Unvermeidliche ausgelöst wird. Man wird den Ausbruch des Handelskriegs für den Niedergang der Weltwirtschaft verantwortlich machen. Das ist natürlich nicht der Fall. Obwohl Handelskriege und Protektionismus ein todsicheres Vehikel für Miseren sind, so werden sie mit Sicherheit nicht die Ursache der kommenden Katastrophe sein. Sie sind nur ein Beschleuniger für etwas, das ohnehin völlig unausweichlich ist. Die Frage ist nur, welches Bankensystem zuerst unter Druck gerät.

Wie wir wissen, herrscht in den südeuropäischen Banken vollkommenes Chaos, und das setzt die EZB und die größte Bank der Eurozone, die Deutsche Bank (DB), unter Druck. Der Kurs/Buchwert der DB liegt aktuell bei 38 %, was deutlich zeigt, dass der Markt nicht an eine korrekte Bewertung der DB-Assets glaubt. Wie kann es sein, dass die DB über ein Derivateportfolio von mindestens 47 Billionen EUR verfügt, also dem 15-fachen des deutschen BIPs? Das ist eindeutig "too big to fail", aber fallen wird die Bank eines Tages ganz bestimmt. Aber erst nachdem die EZB und die Bundesbank den Euro schon zerstört haben werden, indem sie unbegrenzte Mengen der zum Scheitern verurteilten Währung drucken und Hyperinflation erzeugen.


Größte Währungszerstörung der Geschichte

Was jetzt beginnt, und viele Jahre andauern wird, ist die größte Vermögenszerstörung der Geschichte. Für alle Investoren, die jahrzehntelang durch die Zentralbanken gerettet wurden, wird es ein totaler Schock sein. Diesmal wird Geldschöpfung keine Wirkung zeigen. Die Zentralbanken werden es mit Zinssenkungen versuchen, ohne Erfolg, weil sie die Kontrolle über die Schuldenmärkte verlieren. Die Zinssätze werden mindestens die Stände der 1970er und frühen 1980er erreichen - im hohen Zehnerbereich also oder noch darüber hinaus, wenn die Gläubiger insolvent werden.

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Sehr wenige sind auf die kommenden Schocks vorbereitet

Die kommende Krise lässt sich also direkt mit den 1970ern vergleichen, nachdem Nixon die Golddeckung des Dollar ausgesetzt hatte. 1972 zog ich nach Großbritannien, und ich erinnere mich noch gut an die Folgen für die Wirtschaft. Es gab Preis- und Lohnkontrollen (welche scheiterten), es gab Benzinrationierung, es gab einen Streik der Kohlebergarbeiter und eine Drei-Tage-Woche, was nur hieß, dass die Läden und Büros Strom für drei Tage hatten. Der Aktienmarkt brach ein: 1972 hatte ich meine ersten Optionen am Unternehmen, für das ich arbeitete, für 1,30 £ bekommen; 1974 lag der Aktienkurs dann bei 10 Pence.

Dem Unternehmen ging es gut, doch der Markt brach zusammen. Die Verzinsung meiner ersten Hypothek betrug zeitweise 21%. Wie viele könnten heute noch damit umgehen? Viele europäische Länder haben heute einen Hypothekenzins von ca. 1%. In den 1970ern brachen also die Aktienmärkte ein und mit ihnen das Pfund und der Dollar. Gold erlebte, wie oben beschrieben, einen steilen Anstieg.

Lange gelebt zu haben, hat den Vorteil, dass die Erfahrung einem eine Reihe von Lektionen erteilt hat. Sehr wenige Investoren oder normale Leute, die heutzutage leben und arbeiten, haben die Erfahrung eines schweren Abschwungs gemacht. Der legendäre Richard Russell (Dow Theory Letters) berichtete von der Depression, die er in New York durchlebte. Für seine Kenntnis der Märkte, der Welt der Investments und des Lebens waren diese Erfahrungen von unschätzbarer Bedeutung.

Was in den 1970ern passierte, hat viele Ähnlichkeiten mit heute. Die meisten werden entgegnen, dass es heute anders ist. Doch diesen Menschen fehlt die nötige Erfahrung eines langen Lebens und kritischer Ereignisse. In meinem Artikel vom 9. März prognostizierte ich das Top am Aktienmarkt sowie den bevorstehenden Dollar-Crash und steilen Anstieg der Edelmetalle. Und darauf läuft es jetzt hinaus.


Bereit sein für gravierende Veränderungen

Uns erwarten in Kürze gravierende Veränderungen in der Weltwirtschaft, die das Leben der meisten Menschen deutlich erschweren werden. Für die sehr wenigen, die zu schützende Vermögenswerte besitzen, ist jetzt die Zeit gekommen, aus allen Bubble-Anlagen auszusteigen, was ich schon seit einiger Zeit empfehle. Jetzt ist es auch an der Zeit, physisches Gold und Silber zu besitzen - als Versicherung und zum Vermögensschutz. Die Edelmetalle werden auf die oben beschriebenen Stände steigen und höchstwahrscheinlich deutlich höher, wenn die Hyperinflation einsetzt.

Und jene überwiegende Mehrheit, die kein größeres Kapital zu schützen hat, sollte wieder daran denken, dass man auch 1 Gramm Gold pro Monat sparen kann (aktuell 43 $), oder mehr. Durch regelmäßiges Sparen in dieser Größenordnung ließe sich mit der Zeit ein wichtiges finanzielles Polster anlegen. (Das Bild links zeigt einen 1-Gramm-Goldbarren, 10 mm².)

Was man jedoch nie vergessen sollte: Ein enger Kreis aus Familie und Freunden wird die wichtigste Unterstützung sein. Das ist in einer Krise absolut entscheidend.


© Egon von Greyerz
Matterhorn Asset Management AG
www.goldswitzerland.com



Dieser Artikel wurde am 29. März 2018 auf www.goldswitzerland.com veröffentlicht.

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