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Charles Hugh Smith: Das ist der Wendepunkt

13.04.2018
- Seite 3 -
Dieser Zyklus ist eine wesentliche Dynamik des Kapitalismus. Zentralbanken haben versucht die Kontraktionsphase zu eliminieren, die als Immunsystem fungiert und so schlechte Kredite und geringfügige Kreditnehmer ausschwemmt. Das hat die Wirtschaft mit "Zombie"-Unternehmen und Schuldnern belastet, die liquidiert würden, wenn nicht die geldpolitischen Maßnahmen ihr Überleben nicht ermöglichten.

Aber auch die mächtigsten Zentralbanken können Unternehmen und Privatpersonen nicht dazu zwingen mehr Kredite aufzunehmen, wenn dies nicht länger sinnvoll ist. Und Zombie-Banken, Unternehmen und Haushalte am Leben zu erhalten, schwächt das Finanzsystem durch das Anhäufen von "Totholz". Wenn der unausweichliche, durch schlechte Schulden genährte Großbrand auflodert, werden viele gesunde Bäume ebenso von den Flammen verschluckt.


Der Renditen- / Zinszyklus

Viele Beobachter sind davon überzeugt, dass die Zinsen aufgrund deflationärer Kräfte nicht steigen können. Wahrlich, man prognostiziert einen Zinsrückgang bis nahe des Nullpunktes. Vielleicht; aber die Geschichte lässt vermuten, dass sich Zinsen typischerweise in langen Zyklen von ungefähr zwei oder drei Jahrzehnten bewegen. Der aktuelle Abwärtstrend der Zinsen reicht bis 1981 zurück, was bedeutet, dass der aktuelle Trend bereits seit 40 Jahre anhält. Das überspannt die geschichtlichen Grenzen.

Wie zuvor angemerkt, verändern sich Trends. Daraufhin suchen wir dann nach den Ursachen. Die Zinsen steigen und vielleicht brauchen wir einfach keine andere Erklärung als: Rückkehr zum Mittelwert.


Der Rohstoffzyklus

Verglichen mit dem Aktienmarkt (S&P 500) befinden sich die Rohstoffe an ihren zyklischen Tiefs. Und um zu sehen, was als nächstes geschieht, brauchen wir nur einen Blick auf diesen einzelnen Chart zu werfen, der von der Incrementum AG zur Verfügung gestellt wurde:

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Der Aktienmarktzyklus

Uns wird implizit erzählt, dass Aktienmärkte auf ewig höher steigen können, solange die Zentralbanken Finanzstimuli ausgeben. Aber nichts steigt für immer; Werte werden überspannt, Grenzkäufer verschwinden und Zweifel über die weitere Effizienz der Zentralbankverzerrungen kommen auf.

Der typische Bullenmarkt besitzt einen führenden Sektor. Ab dem Beginn der marktübergreifenden Industriellen Revolution im 19. Jahrhundert tendierten neue Branchen zur Führung: Eisenbahnen, Radio, Computer, das Internet, etc. Teilweise waren es auch existierende Branchen, die durch einige Innovationen revolutioniert wurden: beispielsweise die Banken, die von regulatorischer Prüfung befreit wurden und im Jahr 2000 die Subprime-Hypotheken entdeckten.

Die aktuell führende Branche - die sogenannten FAANG-Aktien - verlieren an Fahrt. Die technologischen Führungsbranchen haben eine Größe erreicht, bei dem sich das Wachstum verlangsamen muss: Die Expansion Facebooks von 100 Millionen Nutzern zu 1 Milliarden war eine Verzehnfachung, die Expansion von 1 Milliarde auf 2 Milliarden ist nur eine Verdopplung. Gibt es überhaupt noch weitere Milliarden potentieller Nutzer mit der Bandbreite, den Geräten und Interesse sich dem anzuschließen? Wie viel zusätzlicher Umsatz kann durch den Verkauf von Daten neuer Nutzer erzielt werden?

Die selben Größenprobleme schwächen das Wachstum von Apple, Google, und anderen Unternehmen. Was passiert, wenn Apple sein iPhone bereits an all diejenigen verkauft hat, die die Mittel und das Interesse haben, eines zu besitzen?

Aktuell regt sich politischer Widerstand gegen die Quasi-Monopole der großen Technologieunternehmen. Politiker werden dazu gezwungen "etwas zu tun", i. e. die Regulierungen zu verschärfen, egal ob damit das gewünschte Ziel erreicht wird oder nicht.


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