Platin - Ende der Konsolidierungsphase in Sicht?
06.08.2004 | Ralph W. Stemper
Der Platinpreis steigt seit mehreren Jahren kontinuierlich an. Zur Zeit liegt er etwa 10 Prozent unter dem Hoch von Mitte April. Können diese Höchststände wieder erreicht oder gar überschritten werden?
Die Angebot-Nachfrage-Situation ist seit ein paar Jahren angespannt und wird es nach Expertenschätzungen auch weiterhin bleiben. In 2003 überstieg die Nachfrage das Angebot um über 500.000 Unzen. Auch für das laufende Jahr wird mit einem Angebots-Defizit in etwa gleicher Höhe gerechnet. In 2005 wird dieses Defizit zwar moderater ausfallen, das Minus wird aber immer noch 280.000 Unzen betragen. 2006 folgt eine weitere Angebotserhöhung, so dass dann zwar immer noch mit einem Defizit, aber nur noch von 59.000 Unzen gerechnet wird.
Wie kann das Angebot darüber hinaus erhöht werden? Von Südafrika ist nur wenig zu erwarten: Die südafrikanischen Minen leiden zur Zeit unter dem starken Rand, der sogar zu einem Rückgang des Angebots führen könnte. Außerdem sind schon jetzt die Kapazitäten nahezu voll ausgenutzt. Russland kann die Fördermenge von 800.000 - 880.000 Unzen nur unwesentlich erhöhen, und im übrigen haben dort die Lagerbestände ein so niedriges Niveau erreicht, dass auch von ihnen keine Entlastung zu erwarten ist.
Die Nachfrage nach Platin dürfte in den nächsten Jahren weiterhin zunehmen. Vor allem aus dem Bereich Autokatalysatoren ist für 2004 und für 2005 mit einer Zunahme der Nachfrage um jeweils 10 Prozent zu rechnen. Die höhere Nachfrage nach Diesel-Fahrzeugen (mit Katalysator) hat in Europa bereits in den letzten Jahren die Platinnachfrage angetrieben.
Zur Zeit geht man davon aus, dass nur 45-55 Prozent der geschätzten künftigen Nachfrage nach diesen Dieselfahrzeugen gedeckt sind. Hier gibt es also noch einiges aufzuholen. Und dies käme der Platinnachfrage zugute. Auch die USA werden mit zusätzlichen Nachfrage auftreten, da eine Verschärfung der Schadstoffgesetzgebung ab 2005 für bestimmte Dieselfahrzeuge die Katalysatorpflicht zwingend vorschreibt.
Der zweitwichtigste Einsatzbereich für Platin, die Schmuckindustrie, zeigt sich ebenfalls stabil. Die Nachfrage nach Platinschmuck aus China, Indien, USA und Großbritannien ist unerwartet hoch.
Zusammenfassend ergibt sich folgendes Bild: Der nach wie vor starken Nachfrage aus dem Automobilsektor und der Schmuckindustrie kann das Angebot nicht nachkommen. Das wird sich auch in den nächsten 12 - 18 Monaten nicht wesentlich ändern. Da auch aus technischer Sicht der Aufwärtstrend intakt ist, sind Platinpreise jenseits der 900-er Marke möglich.
© Ralph W. Stemper
www.rohstoff-report.de
Die Angebot-Nachfrage-Situation ist seit ein paar Jahren angespannt und wird es nach Expertenschätzungen auch weiterhin bleiben. In 2003 überstieg die Nachfrage das Angebot um über 500.000 Unzen. Auch für das laufende Jahr wird mit einem Angebots-Defizit in etwa gleicher Höhe gerechnet. In 2005 wird dieses Defizit zwar moderater ausfallen, das Minus wird aber immer noch 280.000 Unzen betragen. 2006 folgt eine weitere Angebotserhöhung, so dass dann zwar immer noch mit einem Defizit, aber nur noch von 59.000 Unzen gerechnet wird.
Wie kann das Angebot darüber hinaus erhöht werden? Von Südafrika ist nur wenig zu erwarten: Die südafrikanischen Minen leiden zur Zeit unter dem starken Rand, der sogar zu einem Rückgang des Angebots führen könnte. Außerdem sind schon jetzt die Kapazitäten nahezu voll ausgenutzt. Russland kann die Fördermenge von 800.000 - 880.000 Unzen nur unwesentlich erhöhen, und im übrigen haben dort die Lagerbestände ein so niedriges Niveau erreicht, dass auch von ihnen keine Entlastung zu erwarten ist.
Die Nachfrage nach Platin dürfte in den nächsten Jahren weiterhin zunehmen. Vor allem aus dem Bereich Autokatalysatoren ist für 2004 und für 2005 mit einer Zunahme der Nachfrage um jeweils 10 Prozent zu rechnen. Die höhere Nachfrage nach Diesel-Fahrzeugen (mit Katalysator) hat in Europa bereits in den letzten Jahren die Platinnachfrage angetrieben.
Zur Zeit geht man davon aus, dass nur 45-55 Prozent der geschätzten künftigen Nachfrage nach diesen Dieselfahrzeugen gedeckt sind. Hier gibt es also noch einiges aufzuholen. Und dies käme der Platinnachfrage zugute. Auch die USA werden mit zusätzlichen Nachfrage auftreten, da eine Verschärfung der Schadstoffgesetzgebung ab 2005 für bestimmte Dieselfahrzeuge die Katalysatorpflicht zwingend vorschreibt.
Der zweitwichtigste Einsatzbereich für Platin, die Schmuckindustrie, zeigt sich ebenfalls stabil. Die Nachfrage nach Platinschmuck aus China, Indien, USA und Großbritannien ist unerwartet hoch.
Zusammenfassend ergibt sich folgendes Bild: Der nach wie vor starken Nachfrage aus dem Automobilsektor und der Schmuckindustrie kann das Angebot nicht nachkommen. Das wird sich auch in den nächsten 12 - 18 Monaten nicht wesentlich ändern. Da auch aus technischer Sicht der Aufwärtstrend intakt ist, sind Platinpreise jenseits der 900-er Marke möglich.
© Ralph W. Stemper
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