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Der Rentenzug hat keine Sicherheitsgurte

21.06.2018  |  John Mauldin
- Seite 4 -
Szenario 1 geht von festen Investmentrenditen von 5% über die nächsten 30 Jahre aus. Die meisten Rentenversicherungen gehen aktuell von Renditen zwischen 7% bis 8% aus, das sind zumindest zwei Prozentpunkte weniger. In drei Jahrzehnten macht das einen drastischen Unterschied.

Szenario 2 geht von einem "Asset-Schock" aus, bei dem 20% Verlust im ersten Jahr zu verzeichnen ist. Darauf folgt eine Erholung über drei Jahre, dann eine Rendite von 5% von Jahr 5 bis Jahr 30. Also keine Rezessionen für die folgenden 25 Jahre. In welcher Fantasiewelt leben wir noch gleich?

Ihre Modelle umfassen ebenfalls zwei Annahmen zur Rentenfinanzierung. In der ersten wird angenommen, dass Staaten Marktverluste durch höhere Finanzierungen (Zuschüsse) ausgleichen werden. (Wenig Aussicht darauf an den meisten Orten. Ernsthaft, woher sollen Illinois, Kentucky oder die anderen Staaten das Geld nehmen?) Die zweite Annahme geht davon aus, dass Gesetzgeber die Zunahmen der Beiträge begrenzen werden, damit sie die Ausgaben an anderer Stelle nicht kürzen müssen.

Zugegebenermaßen sind diese Modelle eben nur Modelle. Wie Zentralbankenmodelle befassen sie sich nicht mit jedem potentiellen Faktor und können vollkommen daneben liegen. Sie sind ein wenig nützlich, da sie den politischen Entscheidungsträgern zumindest etwas anderes als Märchen und Einhörner zeigen. Ob sie wirklich helfen, bleibt abzuwarten.

Während der Kalkulationen fand die Pew-Studie heraus, dass die Rentensysteme in New Jersey und Kentucky das höchste Insolvenzrisiko besitzen. Beide waren im Jahre 2000 voll finanziert, befinden sich jedoch aktuell bei nur 31% ihres Solls.

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Quelle: Harvard Kennedy School


Andere Staaten in schwächelndem Zustand sind Illinois, Connecticut, Colorado, Hawaii, Pennsylvania, Minnesota, Rhode Island und South Carolina. Wenn Sie ein aktueller oder pensionierter Arbeitnehmer einer dieser Staaten sind, dann empfehle ich Ihnen, sich einen Rentenplan B parat zu legen. Wenn Sie kein Arbeitnehmer innerhalb dieser Staaten sind, sondern nur dort leben, dann erwarten Sie im nächsten Jahrzehnt höhere Steuern.

Aber das ist noch nicht alles. Auch wenn Sie in einem der (wenigen) Staaten mit stabilem Rentensystem leben, sind sie noch immer ein föderaler Steuerzahler, und diese werden - meiner Ansicht nach - diejenigen sein, die den Großteil der Schulden zu tragen haben werden. Wie oben erwähnt, sind es Schulden. Die Pew-Studie beschreibt es als solche in diesem Chart, der die staatlichen und lokalen Rentenschulden als Teil des BIPs zeigt.

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Quelle: Harvard Kennedy School


Für einige friedvolle Jahre der späten 1990er waren die Pensionsverpflichtungen negativ und viele Rentenversicherungen mit zu vielen Mitteln ausgestattet. Die Rezession in den frühen 2000er Jahren beendete diese glücklichen Umstände. Dann besiegelt die große Rezession dieses Schicksal. Aktuell belaufen sie sich auf mehr als 8% des BIPs und haben sich von den Ereignissen 2008 kaum erholt.


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