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Leitzinserhöhung im UK

03.08.2018  |  Christian Buntrock
Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1,159 (08:00 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,1581 im US-Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 111,69. In der Folge notiert EUR-JPY bei 129,45. EUR-CHF oszilliert bei 1,15379.

Die Bank of England erhöhte gestern die Leitzinsen von 0,5% auf 0,75%. Diese Erhöhung war von den Analysten erwartet worden, überraschend war hingegen die Einstimmigkeit in der Entscheidung. Gibt es doch auf Grund der stockenden Verhandlungen zum Brexit auch gute Argumente gegen eine Zinserhöhung. Die Gefahr eines Abschwungs würde bei einem Scheitern der Verhandlungen mit der EU sprunghaft ansteigen.

Vor diesem Hintergrund sprach sich die britische Handelskammer gegen eine solche Maßnahme aus. Für eine Zinserhöhung spricht aber der Zeitpunkt der Maßnahme. Die Inflation im Vereinigten Königreich lag zuletzt bei 2,4%, die Kerninflationsrate bei 1,9%.

Gemessen an der 10-jährigen Rendite britischer Anleihen mit 1,37% ist der Realzins immer noch negativ. Hinzu kommt, dass das Pfund durch den Brexit zur Schwäche tendiert und damit die britische Exportwirtschaft stützt. Die Bank of England baut sich letztlich mit der Maßnahme einen Puffer für Zinssenkungen auf, sollten unterstützende Maßnahmen notwendig werden. Ein Scheitern der Verhandlungen vorweg zu nehmen, wäre ohnehin das falsche Signal.

In den USA herrscht offensichtlich gegenüber Russland weiter bei vielen Senatoren die Mentalität des kalten Krieges vor. Die gemeinsamen Sanktionspläne gegen Russland einer Gruppe aus US-Senatoren der Republikaner und Demokraten zeugen davon.

Abgestraft werden soll Russland wegen des angeblichen Eingriffs in die US-Wahlen und des Ukraine Konfliktes. Dass sich die USA - sollte der Vorwurf der Regime Chance Politik berechtigt sein - über solche Maßnahmen beschweren, hat Chupze. Immerhin betreiben sie selbst eine solche in vielen Ländern. Als Beispiele mögen der Irak, die Ukraine, Libyen und die aktuelle Ankündigung einer Regime Change Politik gegenüber dem Iran reichen. Das grade die US-Maßnahmen in der Ukraine auch eine russische Reaktion hervorrufen müssen, haben wir an dieser Stelle bereits diskutiert.

Die vorgeschlagenen US-Maßnahmen richten sich dabei gegen die Möglichkeit, Staatsanleihen zu erfolgreich zu platzieren, den russischen Energiesektor und das Vermögen russischer Oligarchen. Zusätzlich solle Russland als Staat, der Terrorismus fördert eingestuft werden.

Die Kreditwürdigkeit Russlands zu unterminieren wird kurzfristig herausfordernd. Die Staatsverschuldung Russlands gemessen an den Schulden in Relation zum Bruttoinlandsprodukt beträgt ca. 18%, die Neuverschuldungsquote ca. 1%. Auch die Fälligkeit des Anteils der russischen Schulden, die in ausländischer Währung denominiert sind, sind so strukturiert, dass nicht ein zu großer Block mit einem Mal refinanziert werden muss.

Finanzprobleme könnten für Russland entstehen, sollte es der US-Administration gelingen, andere Länder vom Kauf russischen Öl abzuhalten. Dies würde den Kapitalbedarf Russlands aus dem Ausland erhöhen, der aber zugleich von den USA sanktioniert wird.

Die Folge wird jedoch sein, dass Russland sich noch stärker gen China und den Schwellenländern ausrichtet. Ob es wirklich im US-Interesse ist, dass der weltgrößte Rohstofflieferant fest hinter China stehen muss, darf bezweifelt werden.

Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert, sofern das Unterstützungsniveau bei 1.1490 - 1.1520 nicht unterschritten wird.

Viel Erfolg!


© Christian Buntrock
Solvecon Invest GmbH




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