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Währungskrise: Türkische Banken verkaufen Goldreserven

17.09.2018  |  Redaktion
Um eine Liquiditätskrise zu vermeiden, haben zahlreiche türkische Geschäftsbanken offenbar einen Teil ihrer Goldbestände verkauft, nachdem die Landeswährung gegenüber dem US-Dollar deutlich an Wert verloren hatte. Die Krise hatte sich im August zugespitzt, als der Kurs der Lira plötzlich stark einbrach.

Wie Bloomberg berichtet, haben die Banken im Zuge des Wertverlustes der Lira Gold im Wert von bis zu 4,5 Milliarden $ liquidiert. Die Goldreserven, die die Kreditinstitute bei der türkischen Zentralbank als Teil ihres Kernkapitals halten, sind demnach seit dem 15. Juni um fast 20% gesunken und belaufen sich nunmehr auf rund 15,5 Millionen Unzen. Der Großteil der Verkäufe fand kurz nach dem 13. August statt, als die Mindestreserveanforderungen für Geschäftsbanken gesenkt wurden.

Nach Angaben des Ökonomen Jason Tuvey vom Marktforschungsunternehmen Capital Economics haben die Banken wahrscheinlich die Chance genutzt, um angesichts des Rückgangs der Lira auf liquidere Vermögenswerte umzusteigen. Sorgen bereitet Beobachtern derzeit von allem die hohe Auslandsverschuldung des türkischen Bankensektors, was sich zuletzt in einem deutlichen Anstieg der Renditen auf Bankanleihen niederschlug.

Dem Bericht zufolge werden in der Türkei im September kurzfristige Schulden in Höhe von 118 Milliarden Dollar fällig, wovon 15% auf staatliche Banken und weitere 44% auf private Finanzinstitute entfallen. Die Banken hätten diese Kredite zum großen Teil mit Gold abgesichert, nicht mit der volatilen Lira. Um die Rückzahlung leisten zu können und die geforderte Liquidität zu erhalten, mussten viele Banken nun offenbar Goldbestände verkaufen.


© Redaktion GoldSeiten.de



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