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Die letztliche Finanzkrise wird inflationär sein

20.10.2018  |  Steve Saville
Ich habe viele Kommentare darüber gelesen, dass die nächste Finanzkrise der von 2007 bis 2008 ähneln wird, sich jedoch als schlimmer herausstellen wird. Doch der einzige Grund, warum viele Leute über eine kommende, 2008 ähnelnde Krise sprechen, liegt darin, dass uns die Ereignisse von 2008 frisch im Gedächtnis geblieben sind. Marktteilnehmer erwarten oftmals, dass die nächste Krise exakt wie die vorherige ablaufen wird, aber das ist niemals der Fall.

Folglich ist die allgemeine Prognose bezüglich der nächsten Finanzkrise, die am wahrscheinlichsten scheint, dass diese Krise nicht wie 2008 ablaufen wird. Sie könnte beispielsweise eine Inflationshysterie anstatt eine Deflationshysterie mit sich bringen. Tatsächlich wird die letztliche Finanzkrise des aktuellen Geldsystems - die Krise, die zur Bildung eines neuen Geldsystems führen wird - inflationär sein müssen.

Die letztliche Finanzkrise wird inflationär sein müssen, da Deflationshysterie eine "Rechtfertigung" für die Gelddruckerei der Zentralbanken liefert und demnach langfristige Krediterweiterung ermöglicht, um nur mit geringfügigen Unterbrechungen fortzufahren. In anderen Worten: Eine Krise wird das System nicht bedrohen, solange es von Zentralbanken verbessert werden kann, die das tun, was sie am Besten können: Inflation ankurbeln.

Ein zusammenhängender Punkt lautet, dass eine Krise das System nicht bedrohen wird, solange sie Hand in Hand mit einer zunehmender Nachfrage nach offiziellem Geld geht. Die Krise von 2007 bis 2008 war eine wahrhafte Bestie. Wie jede andere Krise, die seit 1949 in den Vereinigten Staaten stattfand, drehte sie sich nicht um echte Deflation; beinahe ohne Rücksicht auf die Definition des Wortes 'Deflation' zu nehmen.

Die Geldmenge wuchs weiter, die Gesamtmenge an Kredit flachte ab und - wie durch den folgenden langfristigen Chart dargestellt - fand nichts weiter als eine Abwärtsbewegung des Verbraucherpreisindexes statt. Doch da der Aktienmarkt um mehr als die Hälfte seines Wertes fiel und die Rohstoffpreise kollabierten, fühlte es sich 6 bis 12 Monate lang sicherlich so an, als würde eine Deflation stattfinden.

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Quelle: dshort


Tatsächlich fand 2008 eine Deflationshysterie statt, anstatt einer echter Deflation. Ich definiere Deflationshysterie als eine Zeitspanne, in der die gesamte Geldmenge und der Kredit weiter zunehmen, doch ein Anstieg der Geldnachfrage den Anschein erweckt, dass die Wirtschaft eine schwere Deflation durchläuft.

Da es keine Begrenzung für die Menge neuen Geldes und Kredit gibt, das aus dem Nichts heraus von der Zentralbank geschaffen werden kann, wird es der Zentralbank immer möglich sein, dass aktuelle System im Angesicht einer Krise, die eine Zunahme der Nachfrage nach offiziellem Geld mit sich bringt, am Laufen zu halten. Das Problem (für geldpolitische Behörden) wird auftreten, wenn die Krise einen Rückgang der Nachfrage nach offiziellem Geld mit sich bringt. In einer derartigen Situation wird die mächtigste Waffe der Zentralbank nicht nur unwirksam, sondern kontraproduktiv*.

Fazit: Ungeachtet ihrer weiteren Details, sollte die nächste Krise Deflation oder eine Deflationshysterie mit sich bringen, dann wird dies nur ein weiteres Schlagloch auf der Straße darstellen. Es wird eine weitere Runde aggressiver Geldflut auslösen, die eine scheinbare Geldknappheit mindert und letztlich neue Investmentblasen aufblasen wird. Nur eine Krise, die das Verlangen nach dem Besitz offiziellen Geldes mindert, kann eine existenzielle Gefahr für das Geldsystem darstellen.

*Geld aus dem Nichts heraus zu schaffen, ist immer kontraproduktiv, wenn das Ziel darin besteht, den langfristigen Wirtschaftsprozess zu beschleunigen. Aber dies kann produktiv sein, wenn das Ziel ist, die Existenz eines schuldenbasierten Geldsystems zu verlängern.


© Steve Saville
www.speculative-investor.com



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Dieser Artikel wurde am 15. Oktober 2018 auf www.tsi-blog.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.


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