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EU nicht überlebensfähig ohne Italien

16.10.2018  |  Markus Blaschzok
Der amerikanische Aktienindex Dow Jones verlor vergangenen Mittwoch 831 Punkte, was eine Flucht in den sicheren Hafen Gold auslöste, dessen Preis um 50$ auf 1.233$ anstieg. Im Umfeld steigender Zinsen fragen sich Investoren zunehmend, ob der historisch längste Bullenmarkt nun sein Ende finden wird und der Einbruch womöglich der Beginn eines großen Crashs sein könnte.

Der IWF warnte kürzlich vor einer "zweiten großen Depression" und der Chef des ifo-Instituts erwartet ohne sofortige Kurskorrektur in der italienischen Finanzpolitik sogar eine Staatspleite des Landes sowie dessen wirtschaftlichen Niedergang. Die Forderung des ifo-Chefs Clemens Fürst, Maßnahmen zu ergreifen, um die Finanzstabilität im Falle einer Staatspleite Italiens in der Rest-Eurozone aufrechtzuerhalten und gleichzeitig den Banken in der EU keine Hilfen zu geben, wenn sie durch den Ausfall von Forderungen Verluste erleiden, ist unmöglich und Unsinn.

Die EZB ist sich der Gefahren für die Eurozone bewusst und wird daher aus existenziellem Eigeninteresse den Leitzins für lange Zeit auf null Prozent belassen sowie fällige Anleihen reinvestieren, um den Zinsauftrieb am freien Markt zu konterkarieren. Sobald es zu Ausfällen bei den Banken kommen sollte, wird die Zentralbank sofort diese Schulden gegen frisch gedrucktes Papiergeld aufkaufen und auf die Bücher der Steuerzahler nehmen.

Längst steht die politische EU mit dem Rücken zur Wand und haftet für die Ausfallrisiken Italiens. Selbst Jean-Claude Juncker konstatierte heute früh, dass Italien die EU benötigen würde und die EU wiederum Italien, wobei er auch sagte, dass die EU nicht ohne Italien überleben könne. Diese Aussage zeigt, dass der EZB nichts anderes übrigbleiben wird, als die Druckerpresse wieder anzuwerfen, sobald die schwelenden Brände in der EWU wieder offen zutage treten.

Die offizielle Inflationsrate in Deutschland bewegt sich bei 2,3%, was die EZB eigentlich unter Druck setzten sollte. Die Rekapitalisierung der Banken und der überschuldeten Staaten zur Rettung der EWU ist jedoch die oberste Priorität für die Zentralbanker, weshalb Realzinsen im deutlich negativen Terrain auf Kosten des Steuerzahlers durchgedrückt werden. Nach Berechnungen der Comdirect, mit den offiziellen, deutlich geschönten Daten des statistischen Bundesamtes, haben die Deutschen durch die realen Negativzinsen mehr als 100 Mrd. Euro seit 2010 verloren. Die wahren Verluste unter Berücksichtigung der inoffiziellen und deutlich höheren Teuerung sind jedoch um ein Vielfaches höher.

US-Präsident Trump fürchtet auch einen Crash des Aktienmarktes und eine Rezession, da dies eine Wiederwahl und eine zweite Amtszeit verhindern könnte. Er sagte letzte Woche, in Bezug auf den Einbruch am Aktienmarkt, dass die FED verrückt geworden sei, womit er ein klares Signal an Jerome Powell, Chef der FED, sandte. Letzterer will die Zinsen bis Ende nächsten Jahres noch vier weitere Male anheben. Die beiden Amtszeiten des ehemaligen US-Präsidenten Barack Hussein Obama wurden durch Zinssenkungen und Gelddruckprogramme der Notenbank begleitet, was die Konjunktur stützte und Obamas katastrophal sozialistische Politik gut dastehen ließ.

Trump sieht sich seit seinem Amtsantritt jedoch mit der diametral gegensätzlichen Geldpolitik von Zinsanhebungen und einer Reduzierung der Geldmenge konfrontiert, was dem Aufschwung ein Ende bereiten und eine Rezession auslösen wird, egal wie gut seine wirtschaftsfreundliche Politik auch immer sein mag. Trump hat daher einen strategischen Nachteil und die ihm feindlich gegenüberstehenden Medien werden ihm bei einer Rezession sofort den schwarzen Peter zuschieben.


End the FED - End the ECB

Die Sichtweise, dass die Entscheidungen der Notenbanken verrückt sind, vertritt ebenso die Österreichische Schule der Nationalökonomie. Nach dieser sind Zentralbanken nicht nur überflüssig, sondern Verursacher ungeheuer großer volkswirtschaftlicher Schäden, weshalb diese abgeschafft werden sollten. So verlängern sie Boom- und Bust-Zyklen und sie ermöglichen erst eine dauerhafte und sukzessive Geldentwertung und so künstlich niedrige Zinsen über längere Zeit, was letztlich Fehlallokationen in den Volkswirtschaften noch vergrößert.

Dies ermöglicht und zementiert eine Umverteilung von Vermögen von den Sparern hin zu den Schuldnern über das Drucken von Zentralbankgeld im großen Stil. Fortschritt wird dadurch gebremst und Freiheit genommen, ganze Länder verarmen und im Falle von exzessiver Geldvermehrung zur Staatsfinanzierung können ganze Volkswirtschaften und Kulturen zerstört werden, Millionen Menschen verhungern und Konflikte entstehen.

Die Lösung für diese Probleme liegt in der Wahlfreiheit des eigenen Tauschmittels, wobei sich letztlich Gold und Silber durchsetzen dürften. 256 Jahre Goldstandard unter völliger Preisstabilität im Vereinigten Königreich bis 1914 beweisen, dass Gold das bessere Geld ist und eine Lenkung von Zinsen bzw. der Geldmenge nicht nötig sind. In den USA wurde die heutige Notenbank sogar erst 1914 gegründet, während davor Gold und Silber verfassungsgemäßes, dem Markt entsprechendes, Zahlungsmittel waren und so keinerlei politische Beeinflussung möglich war.

In den USA gibt es aktuell bereits eine Rückkehr zu freiem Marktgeld, nachdem mehrere Bundestaaten Gold und Silber von jeglicher Besteuerung befreit und dem US-Dollar als offizielles Zahlungsmittel gleichgestellt haben. Staatliches Geld verliert früher oder später immer seine Kaufkraft und wird teilweise völlig wertlos, wie dutzende von Hyperinflationen und Staatsbankrotte in der Geschichte bewiesen haben. Gold und Silber haben über die Jahrhunderte immer einen Wert und Kaufkraft behalten, weshalb man gerade jetzt, am Vorabend einer neuen Weltwirtschaftskrise sein Vermögen dem Staat entziehen und sein Papiergeld in Edelmetalle tauschen sollte.


Edelmetalle überwinden wichtige Widerstände

Nachdem der Aktienmarkt unter die Räder kam, suchten Investoren Cash bzw. den sicheren Hafen Gold. Die Angst vor einem Platzen der Blasen am Immobilien-, Anleihen-, und Aktienmarkt sind aktuell allgegenwärtig. Gold stieg seit dem Tief der letzten Woche um 50 USD an, wobei zwei wichtige Widerstände überwunden wurden. Über 1.215 $ ist die Trendumkehr nun perfekt und ein zyklischer Anstieg der Edelmetalle bis ca. 1.280 $ hat begonnen.


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