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OECD mit realistischen Prognosen, dennoch ist Klartext nötig!

22.11.2018  |  Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.1397 (07:20 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.1367 im europäischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 113.04. In der Folge notiert EUR-JPY bei 128.83. EUR-CHF oszilliert bei 1.1328.

Die OECD erwartet eine sinkende Dynamik des globalen Wachstums. Das globale BIP werde in den beiden kommenden Jahren um 3,5% zulegen. Bisher lagen die Prognosen bei 3,7%. Im laufenden Jahr soll sich das globale BIP um 3,7% erhöhen.

Ohne unserem Jahresausblick 2019 vorgreifen zu wollen, deckt sich diese Makroprognose weitgehend mit unserer aktuellen Sichtweise.

Die Weltwirtschaft bewege sich laut Chefökonomin Laurence Boone in schwierigem Fahrwasser. Das globale Wachstumsei stark, hätte seinen Höhepunkt aber erreicht."

Das erwartete Wachstum ist absolut nicht prekär. 3,5% BIP Wachstum 2019 entsprächen 3,63% Wachstumper 2018 wegen des innewohnenden Basiseffekts. Im Fall China ist der Basiseffekt noch ausgeprägter. Laut OECD legt China 2018 mit 6,6% zu. 2019 soll das Wachstum 6,3% betragen. Hinsichtlich des Basiseffekts entsprächen diese 6,3% per 2019 einer Expansion in Höhe von gut 6,7% per 2018. Bezüglich Kontinentaleuropas sind wir auch entspannt.

Alle Prognosen, ob von IWF oder OECD sehen weiter Wachstum deutlich oberhalb des Potentials. Ist das Ausdruck von Krise und Crashgefahr? Das Ballyhoo, das hier auf quantitativer Basis veranstaltet wird und überproportional an den Märkten diskontiert wird, ist nahezu Atemberaubend, aber dennoch sachlich auf quantitativer Basis nicht überzeugend. Was uns aber fehlt, ist die Unterscheidung zwischen endogenen und exogenen Aspekten. Die von der OECD thematisierte schwierige Lage ist durch den exogenen Faktor USA ausgelöst.

Endogen sind die Wachstumskräfte vor diesem Hintergrund der US-Politik sehr widerstandsfähig. Das sollte man herausstellen! "Food for thought!"



Thema OECD/Italien:

Die OECD senkt ihre Wachstumsprognose für Italien. Italien werde 2018 nur noch um 1,0% wachsen. Dann soll es lediglich mit 0,9% weitergehen. Noch im September hatte die OECD für 2018 und 2019 jeweils ein um 0,2% höheres Wachstumprognostiziert.

Die OEDC rechnet mit einem steigenden Staatsdefizit Italiens und appellierte an die Koalition in Rom: "Die Politik sollte sicherstellen, dass die Sozialausgaben nachhaltig, effektiv und generationengerecht (!) sind. Die systemrelevanten Banken Italiens hätten eine gute Kapitalausstattung und ihre faulen Kredite reduziert.

Die Bilanzen der Geldhäuser seien jedoch anfällig gegenüber einem weiteren Anstieg der Staatsanleiherenditen, mahnte die OECD. Zudem könnten weitere Turbulenzen an den Finanzmärkten den Anstieg der Kreditkosten für die privaten Haushalte und Unternehmen beschleunigen und das Vertrauen untergraben. Dadurch würde das Investitions- und Konsumwachstum geschmälert.

Das war seitens der OECD sachlich und höflich. Übrigens sind das Töne, dieman aus Rom seitens der dortigen Regierung kaum kennt. Dort ist man gerne beleidigend und intolerant. Ob das für Verhandlungen wohl Ziel führend ist? Es wird immer deutlicher, dass die Position der italienischen Regierung eine fulminante Realitätsverweigerung zu Lasten der Menschen vor Ort darstellt.

Mehr noch ist diese Regierung mit ihrer konsumtiv geprägten und damit verantwortungslosen Haushaltsvorlage wesentlich verantwortlich für die jüngste Abschwächung der Konjunkturdynamik in Italien, da mit dem einhergehenden Misstrauensvotum der Finanzmärkte sich die Finanzierungsbedingungen der realen Wirtschaft, aber auch des Staats verschlechtern. Am Ende wird Roms Regierung durch die normative Kraft des Faktischen eingeholt oder von neuen politischen Realitäten überholt werden. Das verdienen die Bambini, auch die diese Rechnungen der Verantwortungslosigkeit dieser Regierung am Ende auszubaden hätten.


Hinsichtlich des Brexit laufen Gespräche auf allen Ebenen. Es sieht zunehmend nach einem geordneten Brexit aus, aber auch ein Exit vom Brexit kann nicht ausgeschlossen werden. Die verantwortungslosen Rees-Moggs dieser Welt können sich bisher zumindest nicht im gewünschten Maße durchsetzen. Offensichtlich wirkt auch hier die Kraft des normativ Faktischen, denn der ungeordnete Brexit wäre für diese Protagonisten der vollmundigsten Lügen schlussendlich wohl kaum Karriere fördernd und würde ihnen wohl noch weniger einen günstigen Eintrag in der Historie des UK bescheren ...


Datenpotpourri der letzten 24 Stunden:

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Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das eine neutrale Haltung in dem Währungspaar EUR-USD favorisiert. Ein Ausbruch aus der Bandbreite 1.1200 - 1.1500 eröffnet neue Chancen.

Viel Erfolg!


© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Solvecon Invest GmbH



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