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Gold und der Countdown zur "G2-Machtprobe"

26.11.2018  |  Ole Hansen
Die in den USA durch den Feiertag Thanksgiving verkürzte letzte Woche erwies sich erneut als schwierige Zeit für den Rohstoffsektor. Der leichte Anstieg der Nachfrage am Edelmetallmarkt war nicht ausreichend, um die schwache Preisentwicklung bei Rohöl und Rohölprodukten sowie im Agrarsektor auszugleichen. Dies führte dazu, dass der Bloomberg Commodity Index seinen größten Wochenverlust seit fünf Monaten und den niedrigsten Schlussstand seit 15 Monaten verzeichnete.

An den globalen Märkten herrscht weiterhin Sorge bezüglich der Unsicherheit im Zusammenhang mit dem Handelskrieg zwischen den USA und China sowie dessen Einfluss auf das weltweite Wachstum und die Nachfrage.

Diese Woche wird der Countdown zu einer Machtprobe zwischen Präsident Trump und dem chinesischen Staatsoberhaupt Xi Jinping sein, die im Rahmen des G20-Gipfels am 30. November bis 1. Dezember in Argentinien aufeinander treffen. Die Unwägbarkeiten, die durch den eskalierenden Handelskonflikt der beiden größten Volkswirtschaften der Welt hervorgerufen werden, schlagen sich bereits in der schwachen Performance der Aktienkurse rund um den Globus nieder und führten zuletzt auch zu Spekulationen über eine Verlangsamung der Zinsanhebungen durch die Federal Reserve im kommenden Jahr.

Beide Entwicklungen wirkten unterstützend für den Goldkurs, der in seiner derzeitigen Handelsspanne verblieb. Der Ausgang des G20-Gipfels wird wahrscheinlich den Ton für eine eher ruhige Handelsperiode vor den Feiertragen im Dezember angeben.

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Quelle: Bloomberg & Saxo Bank


Während andere Märkte weiterhin Verluste verzeichnen, blieb es am Goldmarkt trotz des Gegenwinds durch den noch immer starken US-Dollar relativ ruhig. Wir rechnen mit positiven Aussichten für Gold und glauben, dass auf den Zinsschritt der Fed im Dezember nur eine weitere Erhöhung im Jahr 2019 folgen wird, bevor die Anhebungen pausiert werden. Dies sollte den Dollar 2019 sinken lassen und für Erleichterung an den Schwellenmärkten sorgen, die durch die Kombination aus steigendem Dollar, wachsenden Schulden, höheren Finanzierungskosten und bis vor Kurzem auch steigenden Ölpreisen in Bedrängnis gekommen waren.

Der G 20 und vor allem das "G2-Treffen" zwischen Trump und Xi wird wohl den Rahmen für den Rest des Jahres setzen. Eine weitere Eskalation könnte einen Wertverlust des chinesischen Renminbi gegenüber dem Dollar und einen Anstieg des Wechselkurses auf über 7 zur Folge haben. Eine solche Entwicklung würde den Goldpreis zunächst schwächen, bevor ihm weitere Kursrückgänge an den Aktienmärkten und niedrigere Anleiherenditen zu Hilfe kommen. Für den Moment bleibt das gelbe Metall in einer Handelsspanne von 1.200 $ bis 1.240 $/oz gefangen, während die Hedgefonds weiterhin erhöhte Short-Positionen halten und sich wahrscheinlich keine Sorgen machen werden, solange diese Spanne nicht nach oben durchbrochen wird.

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Der Silberkurs gab am Freitag deutlich nach, da der einbrechende Ölpreis und die fehlende Liquidität aufgrund der Abwesenheit vieler amerikanischer Trader ihn unter Druck hielt. An der Tatsache, dass Silber im Verhältnis zu Gold aktuell so günstig ist wie schon seit Jahrzehnten nicht mehr, wird sich erst etwas ändern, wenn sich die Märkte beruhigen und die Trader beginnen, nach relativen Werten Ausschau zu halten.


Der Artikel wurde am 23. November 2018 veröffentlicht und in Auszügen exklusiv für GoldSeiten übersetzt. Den vollständigen Kommentar von Ole S. Hansen auf Englisch finden Sie hier: "Rohstoffkommentar" (PDF)


© Saxo Bank
www.saxobank.com



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