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Jeff Thomas: Quantitative Gehirnwäsche

19.01.2019
Wir sind alle mit dem Begriff "quantitative Lockerung" oder kurz QE vertraut. Dieser wird per Definition wie folgt beschrieben: "Eine Geldpolitik, in deren Rahmen eine Zentralbank Staatsanleihen oder andere Wertpapiere vom Markt erwirbt, um die Zinsen zu reduzieren und die Geldmenge zu erhöhen."

Nun, das klingt vernünftig ... sogar vorteilhaft. Das ist aber leider nicht die ganz Geschichte.

Als QE eingeführt wurde, war die Kaufkraft schwach und sowohl die staatliche als auch private Verschuldung war so stark gewachsen, dass weitere Kreditaufnahmen das Problem nicht lösen würden. Es würde dadurch nur aufgeschoben und letztlich sogar verschlimmert werden. Tatsächlich ist QE keine Lösung eines wirtschaftlichen Problems, sondern vielmehr ein Bonus epischen Ausmaßes, den Banken von Regierungen auf Kosten des Steuerzahlers erhalten.

Doch natürlich sollte wir nicht überrascht davon sein, dass Regierungen den Reichtum vom Steuerzahler zu ihren Kollegen im Bankensektor zu solch cleveren Bedingungen massiv umverteilt haben. Die heutigen Regierungen sind extrem gut darin geworden, Euphemismen für ihre Missetaten zu entwickeln, um die Bevölkerung hinters Licht zu führen.

Zum gegenwärtigen Zeitpunkt können wir die täglichen Nachrichten nicht einschalten, ohne Gefahr zu laufen, mit einer Mahlzeit sorgfältig formulierten Unsinns gefüttert zu werden, der dazu gedacht ist, die noch so leisen Stimmen der Wahrheit dort draußen zu erschlagen.

Lassen Sie uns das relativieren.

Über mehrere Millennia hinweg betrieben politische Führungspersonen die Praxis, die Wahrheit zu verändern, durcheinander zu bringen und sogar auszulöschen, wenn das möglich war. Man kann wahrscheinlich mit Sicherheit sagen, dass es, solange es schon Medien gibt, auch politische Führungspersonen gibt, die diese zu kontrollieren versuchen.

In Kriegszeiten haben politische Führungspersonen die Medien einfach fortwährend davon abgehalten, die Wahrheit zu verbreiten. Während des amerikanischen Bürgerkrieges schloss Präsident Lincoln etwa 300 Zeitungen und ließ ungefähr 14.000 Journalisten verhaften, die die Frechheit besaßen, seine öffentlichen Aussagen anzufechten.

So extrem das für Sie auch immer klingen mag; diese Praxis stellte in der Geschichte eher die Regel als die Ausnahme dar.

In den meisten Ländern und den meisten Epochen gibt es immer einige Publikationen, die sich der offiziellen Geschichte entgegenstellen und dafür den Preis bezahlen. Doch wiederum andere Publikationen bestätigen den offiziellen Ablauf der Geschehnisse und werden dafür oftmals sogar belohnt.

Es sollte daher nicht überraschend sein, dass unsere Medien die Nachrichten oftmals wenig präzise wiedergeben.

Mark Twain soll angeblich gesagt haben: "Wenn Sie die Zeitung nicht lesen, sind Sie nicht informiert. Wenn Sie das jedoch tun, dann sind sie falsch informiert." Ganz recht.

Doch vor nur 50 Jahren genoss der Großteil der "freien Welt" eine relativ objektive Presse. Sogar im Fernsehen präsentierten Berichterstatter wie Walter Cronkite, Huntley und Brinkley, etc. die Nachrichten auf eine trockene Art und Weise. Das war nicht sonderlich spannend, doch zumindest so ausgeglichen, dass die meisten Menschen, die schon zu dieser Zeit lebten, heute noch immer keine Ahnung haben, ob Reporter wie Walter Cronkite nun liberal oder konservativ eingestellt waren. Auch wenn er ein engagierter Demokrat war, so erlaubte er dieser Tatsache niemals, seine Berichterstattung groß zu beeinflussen.

Doch heutzutage gibt es eine komplett andere Unternehmensstruktur, wenn es um Medien geht. Dieselben sechs Konzerne kontrollieren 80% der Medien. Und dieselben Konzerne besitzen auch eine Mehrheitsbeteiligung im militärischen-industriellen Komplex, an der Wall Street, den großen Banken, Big Pharma, etc.

Die Medien haben sich heutzutage in eine Art Affenzirkus verwandelt, der dem alten Journalismus kein bisschen mehr ähnelt. Das ist kein Zufall.

Die aktuelle Farce, die sich die Medien des 21. Jahrhunderts schimpfen, ist nur noch Scheinjournalismus.

Warum ist das so?

Nun, tatsächlich mögen es die Leute meist nicht, wenn Regierungen ihr Leben dominieren - so einfach ist das.

Und dennoch ist es das primäre Ziel jeder Regierung, ihre Größe und Macht so rasch auszuweiten, wie es die Bevölkerung toleriert. Der einzige Grund, warum das selten in hohem Tempo stattfindet, ist die Tatsache, dass sie damit nicht ungestraft davonkommt. Ähnlich wie beim Kochen braucht es Zeit, um die Bevölkerung zur Unterwerfung zu verleiten, nach und nach.

Sobald genug Zeit vergangen ist, um das zu tun, kommt der Zeitpunkt, an dem die Regierung jämmerlich kopflastig und undurchführbar autokratisch wird. In solchen Zeiten braucht es nur eine wirtschaftliche Krise, um die Menschen rebellieren zu lassen.

So ist es derzeit im Großteil der heutigen Welt der Fall - die EU, die USA, Kanada, etc. Selbst in ihrer grenzenlosen Arroganz müssen sich die Machthaber bewusst sein, dass sie sich am Wendepunkt befinden. Eine Wirtschaftskrise würde der Situation sicherlich den Rest geben.

Wenn die Wahrheit droht, die Machenschaften zur Selbstverherrlichung zu untergraben, dann tendieren Menschen dazu, Verwirrung zu stiften, um die unausweichlichen Konsequenzen aufzuschieben. Regierungen sind da nicht anders.

Im Jahr 1999 waren die größten Banken Teil eines massiven Kreditschwindels, der sicherlich innerhalb eines Jahrzehnts zusammenbrechen würde. Doch bevor dieser Schwindel geplant wurde, arrangierte man "Bailouts" durch die Regierung. Damit würde man quasi den Steuerzahlern die Rechnung zuschieben, während die Banken selbst ihren eigenen Reichtum massiv ausbauen.

Natürlich war die quantitative Lockerung - so massiv sie auch war - nur eine reine Notlösung. Alle Involvierten (große Unternehmen und die Regierung) verstanden, dass sie wie ein Damoklesschwert über der Wirtschaft schweben würde, bis es schließlich zum unausweichlichen Fall käme - ein weit schlimmeres Los, als wenn man QE niemals eingeführt hätte.

Und deshalb war eine Investition in die Herrschaft über die Medien für diese Entitäten tatsächlich essentiell. Hätten sie das nicht getan, dann wäre es wohl wahrscheinlich, dass der Verbraucher durch eine freie Presse bereits herausgefunden hätte, dass er hinters Licht geführt wurde.

Demnach sehen wir hier das journalistische Äquivalent der quantitativen Gehirnwäsche, bei der die unausweichliche Erkenntnis so lang wie möglich hinausgezögert wird.

Und, um sicherzustellen, dass die Öffentlichkeit nicht herausfindet, was ihr angetan wurde, nimmt die Berichterstattung orwellsche Züge an, mit endlos wiederholten falschen Schilderungen.

Doch der Satz "Man kann die Menschen jedoch nicht immer täuschen." entspricht der Wahrheit. Letztlich wird der Vorhang beiseite geschoben werden, um das grauenhafte Schauspiel zu enthüllen, das all das übersteigt, was allgemein wahrgenommen wurde. Er fällt weiter und weiter, während mehr und mehr Menschen realisieren, dass sie getäuscht wurden. Und dass die Medien korrupt sind und die Besitzer dieser Medien - große Unternehmen - sie im Wesentlich mithilfe der enthusiastischen Einwilligung der Regierung beraubt haben.

Dann ist das Spiel aus.


© Jeff Thomas



Dieser Artikel wurde am 15.01.2019 auf www.internationalman.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.


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