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EZB: Zinswende in weiterer Ferne USA: Zuversicht im Handelskonflikt

25.01.2019  |  Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.1322 (07:26 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.1289 im US-Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 109.83. In der Folge notiert EURJPY bei 124.35. EUR-CHF oszilliert bei 1.1270.


EZB: Zinswende in weiterer Ferne:

Die Ergebnisse der EZB-Ratssitzung entsprachen den Markterwartungen. So bleibt es bei einem Leitzins von 0,00%. Auch der Anlagesatz für Banken bei der EZB ist unverändert bei -0,40%. Die Fälligkeiten aus dem Ende 2018 ausgelaufenem Aufkaufprogramm werden reinvestiert. Ergo sind wir mit einer ruhigen Hand der EZB konfrontiert.

Mario Draghi widmete sich den Hintergründen für die aktuelle Politikausrichtung. Unsicherheiten bezüglich der Geopolitik einerseits (USA), Tendenzen, die Protektionismus forcieren (USA) andererseits und angebliche Verwundbarkeiten in den Schwellenländern als auch die hohe Volatilität an den Finanzmärkten wurden als Ursachen oder als Auslöser für Dynamikverluste in der Weltwirtschaft zitiert, die die Konjunkturlage der Eurozone eingetrübt hätten. Diese Einlassungen der EZB implizieren, dass eine Zinswende wohl erst 2020 eine Chance erhält.


Fazit:

Das Niedrigzinsregime im Westen wird uns noch länger beschäftigen. Auch die Äußerungen aus den USA (Federal Reserve) implizieren, dass der US-Zinserhöhungszyklus schneller enden kann, als es derzeit unterstellt wird. Dann folgt das Thema US-Zinssenkungen (siehe Jahresausblick 2019) voraussichtlich im 2. Halbjahr 2019. Das Thema Anlagenotstand wird voraussichtlich um einige Kapitel erweitert. "Food for thought!"


USA: Zuversicht im Handelskonflikt

Finanzminister Mnuchin ist im Handelskonflikt mit China zuversichtlich. Es würden viele Fortschritte gemacht. Er freue sich auf die Gespräche in der kommenden Woche.

Damit setzte Mnuchin einen Kontrapunkt gegenüber US-Handelsminister Ross, der zuvor mit einer gegenteiligen Beurteilung zu einer kurzfristigen Verunsicherung an den Finanzmärkten beitrug.

Die divergenten Äußerungen, die uns bezüglich den Handelskonflikts mit China erreichen, dürfen als Ausdruck einer Bipolarität innerhalb des Trump-Teams interpretiert werden: Neokonservative Ideologen gegen Pragmatiker.


Fazit:

Die "Messe" ist noch nicht gelesen. Die normative Kraft des Faktischen spricht für eine Lösung im Sinne der Pragmatiker.

Das gilt auch vor dem Hintergrund, dass der US-Haushaltsstreit eine zunehmende Belastung für die US-Wirtschaft und die US-Gesellschaft spielt.

Laut Analysen kostet der seit 35 Tagen andauernde "Shutdown" pro Tag eine Mrd. USD (wegen 5,7 Mrd. USD Kosten für die Mauer). Neben der Belastung der betroffenen Staatsbediensteten (Einkommen, Konsum) und dem Ausbleiben öffentlicher Leistungen mit Wirkung auf das Wirtschaftsgeschehen ergeben sich laut FBI jetzt auch Probleme für die nationale Sicherheit.

Der Haushaltsstreit hat darüber hinaus gesellschaftspolitische Wirkungen, die eine ablehnende Haltung der Bevölkerung gegenüber dem politischen Machtapparat in Washington forcieren und die gesellschaftspolitische Spaltung verstärken. Sind vor diesem Hintergrund dauerhafte und unter Umständen noch höhere Kostenbelastungen aus dem US-Handelskonflikt mit China, die von US-Unternehmen und US-Verbrauchern zu zahlen sind, eine veritable Strategie, um Zukunft für die USA zu generieren?


Datenpotpourri der letzten 24 Handelsstunden:

Eurozone: Die Erstschätzungen für die Markit Einkaufsmanagerindices per Januar waren enttäuschend. Für den Sektor des Verarbeitenden Gewerbes ging es von 51,4 auf 50,5 Punkte. Der Index des Dienstleistungssektors sank von 51,2 auf 50,8 Zähler. In der Folge verlor der Composite Index von 51,1 auf 50,7 Punkte.

In den ersten elf Monaten des vergangenen Jahres stieg das Volumen in der deutschen Bauwirtschaft um 10,0% auf 72,3 Mrd. Euro. Damit wurde bereits das Niveau des gesamten Jahres 2017 übertroffen, das das beste Jahr seit 1996 war.

USA: Die Erstschätzungen für die Markit Einkaufsmanagerindices per Januar lieferten ein stabiles bis leicht freundliches Bild. Für den Sektor des Verarbeitenden Gewerbes ging es von 53,8 auf 54,9 Punkte. Der Index des Dienstleistungssektors sank von 54,4 auf 54,2 Zähler. In der Folge stieg der Composite Index von 54,4 auf 54,5 Punkte. Der Frühindikator des Conference Board sank per Dezember im Monatsvergleich um 0,1% nach zuvor +0,2%.

Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Ein Unterschreiten der Unterstützungszone bei 1.1250 80 neutralisiert diese Bewertung.

Viel Erfolg!


© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Solvecon Invest GmbH



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