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Blickpunkte Handelsstreit, Schulden und Konjunktur

14.02.2019  |  Christian Buntrock
Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.1335 (07:30 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.1258 im europäischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 110.61. In der Folge notiert EUR-JPY bei 125.40. EUR-CHF oszilliert bei 1.1396.

Im Handelsstreit zwischen den USA und China scheint eine Einigung bevorzustehen. Gleichwohl ist der Markt vorsichtig und preist diese nicht voll ein. Die Erfahrung mit der Sprunghaftigkeit des amtierenden US-Präsidenten Trump mahnt zur Vorsicht. Vom derzeitigen Stand „it‘s going along very well“ zu "China is raping our country" (beides Trump Zitate) ist es ein Tweet. Eher würde es verwundern, wenn nicht noch eine Drohung, die Verhandlungen scheitern zu lassen, auf den letzten Metern vor dem Ziel käme.

Leisten können sich die USA ein Scheitern nicht. Das US-Finanzministerium hat in diesem Monat einen neuen Rekordschuldenstand von 22 Billionen USD verkündet. Allein im letzten Jahr haben die USA mehr als eine Billion USD an Schulden aufgenommen. Dazu kommt, dass die US-Konsumenten einen Schuldenberg von ca. 13 Billionen USD aufgenommen haben, ebenfalls mit steigender Tendenz.

Besorgniserregend ist der Schuldenanstieg in der Unterschicht und Mittelschicht, so lagen in 2018 die durchschnittlichen sich erneuernden Kreditkartenschulden bei ca. 6.000 USD, in 2019 bereits bei 7.000 USD. Ein Einbrechen der Konjunktur können sich die Vereinigten Staaten somit ebenso wenig leisten wie Zinserhöhungen. Die Fed hat bereits zurückgerudert und Trump wird sich mit China einigen müssen. Er genießt aber den Vorteil, dass ihm Handeln wider die Vernunft zugetraut wird und er dadurch glaubwürdiger bluffen kann.

Die deutsche Wirtschaft ist knapp einer Rezession entgangen. Im Quartalsvergleich stagnierte das deutsche BIP laut dem Statistischen Bundesamt mit 0,0% zum Vorquartal (preis-, saison- und kalenderbereinigt) und wuchs um 0,9% im Vergleich zum Vorjahresquartal. Bemerkenswert ist der Anstieg an Investitionen vom dritten zum vierten Quartal 2018 in Bauten wie auch in Ausrüstungsinvestitionen. Dies konnte die eingetrübte außenwirtschaftliche Entwicklung kompensieren.

Die veröffentlichten Inflationsdaten aus dem UK erleichtern der Bank of England die Geldpolitik. Während die Inflationsrate im Jahresvergleich zu Beginn 2018 bei
3 % lag, sank sie gemäß der jüngsten Daten auf 1,8%. Im Monatsvergleich fielen die Konsumentenpreise in Großbritannien um 0,8% (Prognose -0,7%).

Der Inflationsdruck ist damit rückläufig, die Gefahr in eine Zwickmühe zu geraten aus ansteigenden Inflationsraten und rückläufiger Konjunktur nicht akut vorhanden. Dieses Szenario wird im Falle eines harten Brexits schlagend. Das Pfund würde abgewertet werden und damit einen Inflationsschub auslösen, zugleich wird das BIP-Wachstum einbrechen. Noch kann dieses Szenario aber verhindert werden.

Gemäß einem Bloomberg-Bericht ist ein weiterer Gipfel in Brüssel am 21. März geplant, an dem Premierministerin May wieder einmal die Chance hat, um Zugeständnisse der anderen 27 EU-Staats- und Regierungschefs zu werben. Im Anschluss liegt die Entscheidung im britischen Parlament. Ich bleibe bei der Einschätzung, dass unter dem dann hohen Druck auf die Parlamentarier das anstehende Chaos zu verhindern, es zu einer Einigung kommen wird.

Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Ein Unterschreiten der Unterstützungszone bei 1.1250 - 80 neutralisiert diese Bewertung.

Viel Erfolg!


© Christian Buntrock
Solvecon Invest GmbH



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