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3 Dutzend Gründe Gold zu halten

16.03.2019  |  Egon von Greyerz
Das Weltfinanzsystem befindet sich seit 2009 in einem euphorischen Zustand. Es macht den Anschein, als lägen Keynesianer wie Krugman oder die Vertreter der Modern Money Theory (MMT) letztlich doch richtig. Alle Anlagemärkte befinden sich in der Nähe der Höchststände und zeigen kaum Anzeichnen auf Richtungsänderung. Wie Finanzminister Mellon im September 1929 sagte: "Es gibt keinen Grund zur Sorge. Die Erfolgswelle wird anhalten." Für eine positive Erfolgsdynamik wird nichts anderes benötigt, als dieselbe Medizin wie bisher: mehr Kredit, mehr Geldschöpfung.

Die Kassandras liegen auf jeden Fall falsch mit ihren pessimistischen Vorhersagen, die nie eintreffen. Die griechische Prinzessin besaß die Fähigkeit, die Zukunft vorhersagen zu können, ihr Fluch war allerdings, dass niemand ihren treffenden Vorhersagen glaubte. (Artikel zu Kassandra).

Wir modernen Kassandras sind in derselben Lage. Wir sind uns sicher, dass Theorien, denen zufolge man sich aus der größten Schuldenblase der Geschichte durch Ausgaben und Kreditaufnahme befreien könnte, vollkommen irreführend und falsch sind. Wir wissen, dass ein Schuldenproblem nicht durch noch mehr Schulden gelöst werden kann. Niemand definierte es treffender als Albert Einstein: "Probleme kann man nie mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind."


Die Party ist vorbei

Nur traurig für die Welt, dass Kassandra auch dieses Mal Recht behalten wird, denn die Party ist vorbei. Die Zeitbombe unten ist selbsterklärend. In der roten Bombe befinden sich alle explosiven Elemente, die die Weltgeschichte verändern werden. Jedes einzelne dieser Risiken würde ausreichen, um einen Zusammenbruch der Weltwirtschaft hervorzurufen. Die gemeinsame Sprengkraft aller Risiken zusammen wird nicht nur die MMT widerlegen, sondern auch eine Welt entstehen lassen, in der das Leben deutlich unangenehmer sein wird.

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Die Reinigung eines kranken Finanzsystems und einer moralisch dekadenten Welt wird unbedingt notwendig sein, um neue grüne Triebe und nachhaltige Werte entstehen zu lassen. Doch der Übergang wird großes Leid für die gesamte Welt mit sich bringen.


Die Welt braucht Staatsmänner

In den finalen Phasen eines großen Superzyklus herrscht in der Regel unter den Weltpolitikern ein vollkommener Mangel an klarem Denkvermögen. Doch nicht nur das. Es herrscht ebenso ein vollkommener Führungsmangel. Länder bekommen normalerweise die Führer, die sie verdienen. Die Welt braucht unbedingt Staatsmänner, die unbequeme Entscheidungen treffen können, um die Welt aus dem Chaos zu führen, in dem sie steckt. Schaut man sich aber in der Welt um, findet man keinen Staatsmann in keinem Land. Es gibt Länder mit starken Führern, wie Putin in Russland und Orban in Ungarn, aber wahre staatsmännische Fähigkeit existiert nirgendwo.

Beispiel Frankreich, wo Macron mit jedem Tag unpopulärer wird. Bald wird jeder Franzose eine gelbe Weste tragen, und die Bewegung breitet sich schon auf andere Länder aus. Die Wirtschaft und das Finanzsystem Frankreichs schwächeln, und die Ungleichheit zwischen Arm und Reich schafft die Grundlage für eine weitere Französische Revolution.


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