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Die BIZ und der GLD

21.03.2019  |  Craig Hemke
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Mehr Hintergründe zu der mittelfristigen Geschichte des Einsatzes von Gold-Swaps der Bank steht hier zur Verfügung.

Am 3. Februar veröffentlichte GATA Kommentare eines ehemaligen leitenden Angestellten der Goldindustrie, die die Aktivitäten der BIZ in Gold-Swapgeschäften in früheren Jahrzehnten beschreiben.

Der ehemalige leitende Angestellte schrieb: "Im Grunde kreierte dieser Prozess ein Angebot von "Papiergold" - manchmal, aber nicht immer, zum Marktpreis - das den Goldpreis drückte."


Also verzeichnete der GLD einen Rückgang in Höhe von 57 Tonnen im selben Zeitraum, in dem die BIZ neue Gold-Swaps in Höhe von 56 Tonnen schuf. Und wie Robert Lambourne in seinem GATA-Artikel anmerkte, ermöglichen diese Swapgeschäfte "der Bank Zugang zu Gold im Besitz von Geschäftsbanken zu erlangen".

Und wieder ist das interessant. Wieso? Weil die einzigen Organisationen, denen es erlaubt ist, auf das Gold des GLD zuzugreifen oder es abzuheben, "berechtigte Teilnehmer" genannt werden. Und wer sind diese berechtigten Teilnehmer? Dem GLD-Prospekt zufolge sind berechtigte Teilnehmer hauptsächlich die großen Geschäftsbanken, die auch als Bullionbanken für die LBMA tätig sind.

In einer nachfolgenden E-Mail-Konversation, die ich mit Bob führte, merkte er Weiteres zu der Geschichte und den Hintergründen der BIZ und ihrer Goldaktivitäten an:

Erinnern Sie sich, dass wir [er und Chris Powell, Anm. d. Autors] vor einigen Monaten darüber diskutiert haben, ob es sich bei der Quelle des (Papier-)Goldes in Swapgeschäften der BIZ um ETF-Gold handelte, bei dem die Bullionbanken als Depotstelle fungieren? In den BIZ-Berichten, die ich gefunden habe, deutet nichts darauf hin, das dies bestätige, doch es scheint mir sehr plausibel zu sein. Aus der Sicht einer Depotstelle muss es einfach sein, die BIZ als Gegenpartei zu rechtfertigen.

Wir können uns zu fast 100% sicher sein, dass das Gold in Swapgeschäften nicht von Zentralbanken kommt und ich bin mir ziemlich sicher, dass es sich nicht um Gold aus dem Internationalen Währungsfonds (IWF) handelt, da ich glaube, dass die BIZ irgendeine Art von Angaben zu Beziehungen mit nahestehenden Unternehmen machen müsste, wenn sie IWF-Gold benutzen würde. Allerdings besitzen die BIZ und der IWF, wie unten erklärt, einen gewissen Spielraum für Täuschungen über ihre Goldbestände.

In Anbetracht dessen, dass die ersten bestätigten Swapgeschäfte 2010 mit Geschäftsbanken stattfanden, scheint dies die wahrscheinlichste Goldquelle zu sein. Ich bezweifele, dass ein Goldbergbauunternehmen Swapgeschäfte jeglicher Größe mit der BIZ tätigte, da sie in seinen Finanzberichten offengelegt werden müssten und die Gesamtbeträge groß sind. Mir ist kein Bergbauunternehmen bekannt, das auf einer Menge Papiergold oder Bullion sitzt, aber ich habe es in letzter Zeit nicht überprüft.

Obwohl die BIZ sich, meiner Ansicht nach, sehr anstrengt, so nutzlos wie möglich bezüglich ihrer Goldauskünfte zu sein, ist es dienlich, dass die BIZ die Standards für Finanzgeschäfte festlegt, weil sie sich dann zu einem gewissen Grad an ihre eigenen Standards halten muss. Das bedeutet, dass die BIZ mehr Informationen herausgibt als der IWF, zum Beispiel zu ihren Goldpositionen.

Die offizielle Erklärung, die die BIZ 2010 gab, bestand darin, dass die Swapgeschäfte eingeführt wurden, um Geschäftsbanken mit Zugriff auf Gold mit Dollar-Liquidität zu versorgen. Ich denke, dass es viele Beweise dafür gibt - einschließlich des Artikels in der Financial Times aus dieser Zeit - dass die treibende Kraft die BIZ war, die Zugriff auf Gold haben wollte.

Die Swapgeschäfte kreieren eine Position für die BIZ, die Long-Positionen in nicht allokiertem Gold und Short-Positionen in allokiertem beinhaltet. Ich muss immer lächeln, wenn ich den umfangreichen Risikobericht der BIZ lese, in dem diese Risikooption nie hervorgehoben wird.


Zusammengefasst ist es folglich möglich - vielleicht sogar wahrscheinlich - dass die Swapgeschäfte in Höhe von 56 Tonnen, die die BIZ im Februar tätigte, auf Metall beruhte, das aus dem GLD stammt und auf das berechtigte Teilnehmerbanken zugriffen.

Das würde sowohl den widersinnigen Abfluss der GLD-Goldbestände ab Ende Januar erklären als auch den widersinnigen Rückgang des Goldpreises, der kurz nach der Veröffentlichung des Protokolls des Januar-Treffens des US-Offenmarktausschusses am 20. Februar begann. Ein Protokoll, dass nahezu einstimmig als "mild" ausgelegt wurde und somit für Gold bullisch.

Aber noch einmal: Auf dem absichtlich undurchsichtigen globalen Gold-"Markt" können nur sehr wenige Dinge mit absoluter Sicherheit gesagt werden. Alles, was wir tun können, ist, den Müll des Containers von IWF, BIZ und Zentralbanken zu durchsuchen, um Hinweise zu finden, die ihre schändlichen Komplotte gegen Gold und stabiles Geld im Allgemeinen aufdecken.

Ist diese mögliche Verbindung zwischen BIZ und GLD am Ende nur ein weiteres Beispiel für Kollusion unter Banken oder ist es bloß ein Zufall mit den Zahlen? Wir berichten, Sie entscheiden.

Für die Zukunft sollte es allerdings klar sein, dass globale Banker-Tools wie der GLD und der SLV um jeden Preis vermieden werden sollten. Wir entlassen Sie mit einem letzten Auszug aus dem GLD-Prospekt:

"Gold, das in dem unallokierten Golddepot des Trusts und im unallokierten Golddepot jeglicher berechtigter Teilnehmer gelagert wird, wird nicht von den Vermögenswerten der Depotstelle getrennt. Falls die Depotstelle insolvent wird, könnten ihre Vermögenswerte nicht ausreichen, um eine Forderung des Trusts oder eines berechtigten Teilnehmers zu befriedigen. Ferner könnte es im Falle der Insolvenz einer Depotstelle zu Verzögerungen kommen sowie zusätzlichen Kosten für die Identifizierung der Goldbarren, die sich im allokierten Golddepot des Trusts befinden."

Wieso jemand mit diesen Dingern herumspielt, ist mir schleierhaft. Eine viel bessere Strategie ist es, das eigentliche physische Metall zu kaufen und es in einer vertrauenswürdigen Drittverwahrung oder im eigenen Tresor aufzubewahren. Auf diese Weise sind Sie Ihre eigene Depotstelle und es gibt kein unallokiertes Depot. Die physische Besitznahme schränkt die Fähigkeit der Banken ein, in der Zukunft ihre Spiele zu spielen.


© Craig Hemke
TF Metals Report


Der Artikel wurde am 11. Mätz 2019 auf www.sprottmoney.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.


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