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Der große Goldschatz der deutschen Bevölkerung

01.05.2019  |  Ronan Manly
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Auch wenn die deutsche Bevölkerung eine Menge Gold hält, besitzt sie ebenfalls eine Menge Reichtum und andere Assets. Das gesamte Goldvermögen, das sich im Besitz der Bevölkerung befindet, macht nur etwa 1,6% der Gesamtassets der deutschen Haushalte aus.


Der Großteil des deutschen Goldes wird nicht zu Hause gelagert

In der Umfrage wurde ebenfalls gefragt, wo die Deutschen ihr Gold lagern. Dabei ging hervor, dass 38,3% der Teilnehmer ihr Gold zu Hause lagern, 39% verwahren das Metall in Bankschließfächern, 5% verwenden Goldlagerinstitutionen und -tresore von Drittparteien, während die verbleibenden 17,7% ihr Gold an "anderen Orten" lagern würden. Diese "anderen Orte" wurden nicht spezifiziert.

Es mag überraschend sein, dass die Deutschen ihr Gold größtenteils in Bankschließfächern lagern. Doch das kann wahrscheinlich durch die Tatsache erklärt werden, dass Banken in Deutschland Goldbarren und -münzen direkt an ihre Kunden verkaufen und es recht normal ist, in eine deutsche Bank zu gehen, um Gold zu kaufen. Die deutschen Banken, die Edelmetalle anbieten, bieten ebenso Bankschließfächer an - alles in einem und am selben Ort.

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500 Gramm Goldbarren aus der Heraeus-Raffinerie in Hanau, Deutschland


In den Jahren, die zwischen der Umfrage im Jahr 2016 und der derzeitigen Studie vergingen, kauften die Deutschen weitere 220 Tonnen Goldbarren und -münzen. In den letzten zwei Jahren alleine kauften 25% der Befragten Investmentgold mit einer durchschnittlichen Investition von 4.730 Euro. Mehr als 50% der Goldkäufer entschieden sich dafür, Goldbarren zu erwerben (größtenteils klassische Goldbarren), während mehr als ein Drittel der Käufer Goldbullionmünzen erwarb. Nur 11% der Umfrageteilnehmer meinte, man habe Gold während desselben Zeitraums verkauft.

Ein Reisebank-Händler, der in einem Artikel von der Welt zitiert wurde, der sich auf die Veröffentlichung der Umfrage in diesem Monat bezog, erklärte, dass Kunden "vor allem Goldbarren mit einem Gewicht von 100 Gramm aufwärts, ebenso wie Goldbullionmünzen" kaufen würden, und dass makroökonomische "Unsicherheit der Haupttreiber der Nachfrage" sei.


Gründe für den Goldbesitz

Mehr als 26 Millionen Erwachsene in Deutschland besitzen Investmentgold in Form von Barren und Münzen. Das ist eine recht erstaunliche Zahl. Doch warum ist physisches Gold so beliebt bei der deutschen Bevölkerung? Generationsmäßige Erinnerungen an die Hyperinflation der 1920er Jahre und die Tatsache, dass der Wert der Papierwährung zerstört werden kann, spielen sicherlich eine Rolle. Ebenso wie Erinnerungen an Krieg und Aufruhr, die Teilung Deutschlands und die Wichtigkeit des Goldes in Zeiten von Krise und Notstand. Das wäre logisch und würde die Rolle des Goldes als Inflationsabsicherung, Wertanlage und sicheren Hafen abdecken.

CFIN erwähnt, dass die Deutschen Gold als Wertabsicherung d.h. Vermögenserhalt besitzen, während die Reisebank meint, dass die Goldnachfrage in Deutschland von makroökonomischer Unsicherheit angetrieben wird. Als eine materielle Investition ohne Gegenpartei- und Ausfallrisiko ist Gold tatsächlich vom Bankensystem zweckgebunden. Es ist traditionell sicherer Hafen sowie langfristige Wertanlage, also scheinen die Deutschen das instinktiv zu wissen.

Die Ergebnisse der aktuellen CFIN-Umfrage sind ziemlich interessant. Sie zeigen, dass deutlich mehr Deutsche in physisches Gold als in den Aktienmarkt investieren und sparen. Das kann man aufgrund einer kürzlichen Studie schlussfolgern, die vom Deutschen Aktieninstitut (DAI) durchgeführt wurde. Aus dieser geht hervor, dass nur etwa 10,3 Millionen Deutsche Investitionen in Aktien oder Aktienfonds besitzen. Das ist eine deutlich geringere Menge als die 26 Millionen Bürger, die laut der CFIN-Umfrage Investitionen in Goldbarren und -münzen halten.

Ich möchte zudem die Methodik der Umfrage ansprechen. Laut CFIN wurde die Studie kalkuliert, indem man 2.000 Erwachsene in Deutschland über ihre physischen Goldbestände, Goldschmuck und Goldinvestitionen befragt hat, während man die Ergebnisse an Region, Einkommen und Vermögen angepasst hat. Eine Umfrage mit 2.000 Menschen scheint zwar eine geringe Größe zu sein, doch das ist es tatsächlich nicht, da die Größe der Befragten für eine Population von 69 Millionen Menschen angemessen ist. Dabei beträgt die Sicherheitswahrscheinlichkeit 99% und die Fehlerwahrscheinlichkeit etwa 3%.

Solange die Umfrageteilnehmer also die Wahrheit über ihre Goldbestände verraten haben, können deren Ergebnisse als wahrheitsgemäß empfunden werden. Ob das nun als eine zulässige Behauptung angesehen werden kann, ist schwer zu sagen.


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