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BIP-Zahlen aus den USA freundlich

29.07.2019  |  Christian Buntrock
Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1,1126 (08:00 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,112 im US-Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 108,62. In der Folge notiert EUR-JPY bei 120,85. EUR-CHF oszilliert bei 1,10492.

Die jüngsten BIP-Zahlen für das zweite Quartal aus den USA überraschten die Marktteilnehmer mit 2,1% nach einem Wachstum im ersten Quartal von 3,1% deutlich. Der Konsens erwartete ein Wachstum von 1,8%. Im Jahresvergleich verlangsamte sich das Wachstum auf 2,3% nach 3,2 im ersten Quartal.

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Quelle: Bloomberg, SOLVECON INVEST.


Nimmt man für gesundes Wachstum das von der Fed geschätzte Potentialwachstum von 1,9% als Messlatte, hätte die Fed damit sogar noch Spielraum für Zinserhöhungen. Da aber Zinssenkungen im Raum stehen, müsste die Qualität des Wachstums gering sein oder sich negative Faktoren in den Zahlen verstecken. Was zeigt ein Blick in die Aufschlüsselung der Zahlen?

Festzustellen ist ein starker Anstieg der Staatsausgaben von 5% im zweiten Quartal gegenüber 2,9% im ersten. Insbesondere die Bundesausgaben sind im 7,9% gegenüber zuvor 2,2% gestiegen. Dabei schossen vor allem die Nondefense Ausgaben mit 15,9% nach -5,4% in die Höhe.

Im Einklang mit der Regierung trugen die Konsumenten überraschend viel zum Wachstum bei. Die Konsumausgaben wuchsen um 4,3% nach 1,1% im Vorquartal. Dabei ist bei den langfristigen Wirtschaftsgütern mit 12,4% ein Nachholeffekt gegenüber dem Vorquartal (0,3%) zu sehen.

Deutliche Rückgänge hatten hingegen die privaten Investitionen zu verzeichnen. Diese gingen um 5,5% zurück, was den schlechtesten Wert seit Q4 2015 darstellte. Auch die Exporte waren mit -5,2% nach 4,1% rückläufig, die Importe stiegen nur marginal um 0,1%.

Der Handelskonflikt hinterlässt somit seine Spuren, in den BIP-Quartalsdaten, jedoch nur bei den Unternehmen und nicht bei den Konsumenten. Diese zeigen ihr wiedergefundenes Vertrauen in die Zukunft durch ihre oft kreditfinanzierten Investitionen in langfristige Wirtschaftsgüter. Solange die Zinsen niedrig bleiben, gilt dies auch für die Finanzierung des Konsums und der dahinter liegenden Ausfallquoten.

Das bereits heute nur 54% der 1,5 Billionen USD ausmachenden Studentenkredite ordnungsgemäß bedient werden, zeigt wie schnell die positive Stimmung im privaten Konsum kippen könnte, wenn die Zinsen stiegen.

In Bezug auf die Staatsausgaben haben wir bereits eine ausgabenorientierte Einigung zwischen Republikanern und Demokraten gesehen. Hohe Staatsausgaben sind bis über die Präsidentschaftswahl hinaus abgesichert. Der Kater am nächsten Tag interessiert bei einem Trinkgelage wenig. Der fiskalpolitische Kater kommt nach der Wahl.

Gefahr für die Konjunktur droht also nur von den Unternehmen, die mit mangelndem Wachstum die Verbraucher verunsichern könnten. Dies wird die Fed mit ihrer Politik zu verhindern wissen.

Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Ein Unterschreiten der Unterstützungszone 1,1100 - 30 negiert den positiven Bias des Euros.

Viel Erfolg!


© Christian Buntrock
Solvecon Invest GmbH



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