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Zinssenkung oder nicht? Wie reagiert Gold?

30.07.2019  |  Markus Blaschzok
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Keine Verlängerung des Goldabkommens

1999 hatten die westlichen Notenbanken ein Goldabkommen unterzeichnet, mit dem Ziel kein Gold mehr zu kaufen bzw. Verkäufe zu koordinieren. Bis 2009 hatten die westlichen Notenbanken jährlich 400 Tonnen Gold am offenen Markt verkauft. Notenbanken aus Asien und dem Rest der Welt traten hingegen als Käufer auf. Die stärksten Käufer waren in den letzten Jahren Russland, China und die Türkei. Das Abkommen wurde dreimal verlängert (2004, 2009, 2014), wobei seit 2012 offiziell keine nennenswerten Verkäufe mehr getätigt wurden.

Die EZB und 21 weitere Notenbanken wollen das Abkommen ein viertes Mal nicht verlängern. Die ehemaligen Unterzeichner bestätigen jedoch, dass Gold aus Gründen der Diversifikation ein wichtiges Element der Währungsreserven bleiben wird und keine der Notenbanken aktuell Pläne für den Verkauf signifikanter Mengen an Gold hätte.

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Seitdem die Verkäufe eingestellt wurden, sind nun primär östliche Notenbanken Nettokäufer von Gold


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Seitdem die Verkäufe eingestellt wurden, sind die Notenbanken wieder Nettokäufer


Die Goldkäufe der polnischen Notenbank zeigen einerseits das zunehmende Interesse am Gold. Auf der anderen Seite sind die westlichen Notenbanken innerhalb der EWU und mit der EZB mittlerweile so verflochten, dass man womöglich keinen Grund für ein formales Abkommen mehr sieht. Die Wahrscheinlichkeit, dass eine der ehemaligen Unterzeichner des Abkommens nun plötzlich als starker Goldkäufer am Markt auftritt, ist eher gering. Dennoch erwarten wir künftig verstärkte Käufe von anderen Zentralbanken auf dem Globus, die letztlich die neue Hausse des Goldpreises mit anschieben werden.


Technische Analyse - Platin hat langfristig sehr gute Chancen und ein geringes Risiko

Platin: Massive Manipulation als Silber ein Eigenleben entwickelte


Positionierung der spekulativen Anleger (Commitments of Traders)

Von allen vier Edelmetallen hat Platin aktuell noch die besten CoT-Daten. Aufgrund der langfristigen Baisse im Platinmarkt trauten die Spekulanten Platin bisher nur zögerlich einen Anstieg zu, weshalb diese trotz des Preisanstieges bei Gold und Silber bisher nicht gewillt waren, auch den Platinpreis nach oben zu treiben. In der letzten Handelswoche änderte sich das jedoch und Spekulanten trieben den Preis über den Terminmarkt bis auf 887 $,

In den letzten zwei Monaten war die Investmentnachfrage in ETFs sehr stark geworden, was den Angebotsüberhang ausglich und kurzzeitig ein Defizit erzeugte. Stärke und Schwäche wechselten sich in den letzten anderthalb Jahren immer wieder ab. Mit einem CoT-Index von 49 Punkten war das Sentiment im historischen Vergleich zum Stichtag Dienstag noch neutral und die Daten eher bullisch für Platin. Langfristig dürfte das physische Überangebot, das wir in den letzten anderthalb Jahren sahen, jedoch noch einige Zeit Bestand haben und sich weiterhin Schwäche in den CoT-Daten zeigen. Dies gilt insbesondere dann, wenn eine Rezession zu einem Einbruch bei Neuwagenverkäufen führen wird.

Die Stärke, die zeitweise immer wieder auftauchte, war stets gestiegener Investmentnachfrage geschuldet. Die CoT-Daten sind insgesamt eher gut und sprechen für einen noch etwas steigenden Preis. Auf der anderen Seite stieg die Investmentnachfrage am physischen Markt an und dennoch stellte sich kein Defizit ein, was bärisch ist.

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Der Terminmarkt lässt noch etwas Luft für einen weiteren Preisanstieg



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