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Goldminenakien (HUI) - Achtung, der Schein trügt!

01.09.2019  |  Robert Schröder
Seit Mai heißt es im Sektor der Goldminenaktien wieder: Vollgas! 80 oder gar über 100% in den letzten Wochen war bei Einzelwerten in dieser hoch volatilen Branche keine Seltenheit. Beim NYSE Arca Goldbugs Index (HUI) geht es seit Mai dieses Jahres um 62% und seit den Zwischentiefs im September 2018 gar um 81% in die Höhe. Auf den ersten Blick eine gute Entwicklung für alle geschundenen Goldbugs-Seelen. Doch auf den zweiten Blick tun sich bei diesen Zahlen tiefe Abgründe auf!

Charttechnisch gibt es gegenüber der letzten Einschätzung an dieser Stelle vom 30. Juni "Goldminenaktien (HUI) - Die Zerstörung des Bärenmarktes" nicht zu meckern. Das prognostizierte Kursziel auf Basis der skizzierten Widerstandszone bei ca. 220 Punkten wurde Anfang August erreicht. Der HUI setzte bis zum 28. August allerdings noch einen drauf und zementierte an diesem Tag bei 237,34 Punkten sein vorläufiges Jahreshoch. Doch ähnlich wie beim Goldpreis deutet sich jetzt auch beim HUI eine Zwangspause innerhalb der laufenden Aufwärtsbewegung an.

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Achten Sie auf die jüngste Wochen-Kerze, die einen langen Docht und relativ kleinen Kerzenkörper zeigt. Sie fungiert als Umkehrsignal und zeigt, dass der Markt jetzt sehr wahrscheinlich in eine Gegenbewegung übergehen wird. Der Herbst könnte vor diesem Hintergrund also von tendenziell fallenden Kursen bei Minenaktien geprägt sein. Ein Test der 200 Punkte wäre in den kommenden Wochen nichts Ungewöhnliches. Anschließend könnte von dort aus Schwung auf die Hochs aus 2016 um ca. 286 Punkte genommen werden. Soweit zur Charttechnik, die keine großen Überraschungen liefert.

Einigen informierten und kritischen Anlegern dürfte jedoch nicht entgangen sein, dass die Minenaktien bisher ein recht schlechtes Bild abliefern. Der Goldpreis erreichte in der letzten Woche mit 1.555 USD den höchsten Stand seit April 2013. Der HUI-Index hat bisher allerdings nicht einmal die Hochs aus dem August 2016 überbieten können. Und das, obwohl Minenaktien bekanntermaßen einen Hebel auf Gold von bis zu 3 haben (können). Der folgende Vergleich (Gold: blau, HUI: schwarz) zeigt diese Divergenz deutlich.

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Wenn wir grob schauen, wo der HUI stand, als Gold das letzte Mal bei 1.555 USD notierte, ergibt sich ein erschreckender adäquater HUI-Kurs von ca. 450 Punkten Anfang 2013. Bezogen auf den Schlussstand vom 30. August wäre der HUI damit fast 50% "unterbewertet" und hätte weiteres Potenzial von ca. 100%! Zu schön, um wahr zu sein …

Wie ist diese krasse Divergenz aber zu deuten und was beutet sie konkret? Vielleicht brauchen die Minen einfach noch etwas Zeit, um den deutlich gestiegenen Goldpreis vollständig zu "verarbeiten". Der HUI würde dann nach und nach mit dem Goldpreis aufschließen und seinen "echten" Wert irgendwann erreichen.

Man könnte diese Divergenz allerdings auch negativ interpretieren. Sie könnte andeuten, dass hier irgendetwas mächtig "schief" läuft und wir unter Umständen gar keinen "echten" Anstieg des Goldpreises sehen. Im schlimmsten Fall sehen wir auch keine neue Trendbewegung, sondern lediglich eine - wie auch immer geartete - Gegenbewegung. Neue Tiefs bei Gold und HUI unterhalb der 2016er Niveaus könnten die Folge sein.

Diese Worte sind aber keine fundamentale Analyse in dem Sinne. Ich orientiere mich weiterhin an der Charttechnik, die bei Gold und auch beim HUI in den letzten Monaten gute Dienste geleistet hat. Dennoch ist für alle Minenanleger die besagte Divergenz ab jetzt immer im Hinterkopf zu behalten und vor allem zu schauen, wie sie sich in der Zukunft entwickelt!


© Robert Schröder
www.Elliott-Waves.com



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