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Klartext zu Trumps Twitterei, Streik in Paris und Digitalsteuern

05.12.2019  |  Folker Hellmeyer
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Die Regierungen, die Steuergerechtigkeit in ihren volkswirtschaftlichen Räumen umsetzen wollen, unter anderem in Paris, sind in den USA in sportlicher Form in Ungnade gefallen.

Auch das UK plant Digitalsteuern. Was das wohl für den britischen Handelsdeal mit den USA bedeuten wird? Wann gibt London das Ziel wohl auf? Absehbare Kleinheit wird ihren Preis haben. London kann schon einmal in Mexico und Kanada eruieren, wie die "Schlittenfahrt" der Unterordnung aussieht.

Fakt ist, Internetfirmen zahlen wegen fragwürdiger Gewinnverlagerungen grundsätzlich vergleichsweise wenig Steuern. Damit haben sie massive Kostenvorteile gegenüber den in den Ländern ansässigen konkurrierenden Firmen, beispielsweise Amazon versus stationären Handel.

Frankreich war in sachlich unanfechtbarer Art und Weise im Sinne der Fairness für die steuerehrlichen Unternehmen vor Ort vorgeprescht (wo ist Berlin?), um die unlauteren Vorteile der US-Konzerne zu eliminieren.

Die US-Regierung hat angekündigt nicht nur gegen Frankreich, sondern auch wegen Digitalsteuern gegen Österreich, Italien und der Türkei vorzugehen.

Die OECD-Staaten wollen Ende 2020 eine international abgestimmte Mindeststeuer für grenzüberschreitend operierende Unternehmen vereinbaren. Ob dieses Ziel erreicht wird, ist mehr als fraglich, da die Interessenlage innerhalb der OECD sehr heterogen ist.

In einem Brief an die Industriestaaten-Organisation OECD erklärte US-Finanzminister Mnuchin, man solle auf deren Ebene eine Einigung anstreben, aber er warnte die OECD gleichzeitig vor Änderungen des Besteuerungsrechts. Dies könne die "Säulen des internationalen Steuersystems" beschädigen.


Fassen wir zusammen:

Dort, wo die USA anfechtbare Vorteile haben, verteidigt die US-Regierung das multilaterale System. Dort wo die Konsequenzen des multilateralen Systems für die USA negativ ausfallen, werden sie ignoriert, ohne dass sich die USA dafür zur Rechenschaft ziehen lassen. Das ist Ausdruck von Willkür und Beliebigkeit – passen Willkür und Beliebigkeit zu unseren europäischen Werten.

Ja, Kontinentaleuropa, es ist höchste Zeit! Machen wir unser Ding und bauen wir den IT-Airbus, denn Abhängigkeit von Dritten in elementaren Feldern (Wirtschaftsstruktur) kann gefährlich und teuer sein!!


Datenpotpourri der letzten 24 Handelsstunden:

Eurozone: Weiter positive Akzente

Der von Markit ermittelte Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor stieg laut finaler Berechnung per November von 51,5 auf 51,9 Punkte (Prognose 51,5). In der Folge legte der Composite Index von 50,3 auf 50,6 Zähler zu (Prognose 50,3).


UK: PMIs besser als erwartet

Der von Markit ermittelte Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor stieg laut finaler Berechnung per November von 48,6 auf 49,3 Punkte (Prognose 48,6). In der Folge legte der Composite Index von 48,5 auf 49,3 Zähler zu (Prognose 48,5).


USA: Überwiegend enttäuschend!

Der ADP Employment Report (Beschäftigung in Privatwirtschaft) enttäuschte per November. Es sollen lediglich 67.000 neue Jobs in der Privatwirtschaft geschaffen worden seien. Die Prognose lag bei 140.000. der Vormonatswert wurde von 125.000 auf 121.000 revidiert. Der von Markit ermittelte Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor verharrte laut finaler Berechnung bei 51,6 Punkten. Der Composite Index verbesserte sich geringfügig von 51,9 auf 52,0 Zähler. Der stärker beachtete ISM-Index für den Dienstleistungssektor sank per November unerwartet von 54,7 auf 53,9 Punkte. Die Prognose war bei 54,5 Zählern angesiedelt.


Japan: Ein erfreulicher Akzent

Der von Reuters erhobene Tankan-Index verbesserte sich per Berichtsmonat Dezember von zuvor -9 auf -6 Punkte.


Fazit:

Das gestrige Datenbild war unter Ausschluss der US-Daten erfrischend positiv! Der Preis der US-Aggressionspolitik wird für die USA immer fassbarer.

Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den USD gegenüber dem Euro favorisiert. Ein Überwinden der Widerstandszone bei 1.1160 - 80 negiert den positiven Bias des USD.

Viel Erfolg!


© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Solvecon Invest GmbH



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