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Lagardes "undankbare Sparer"

15.12.2019  |  Vertrauliche Mitteilungen
Die neue Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB), Christine Lagarde, zeigt nur wenig Verständnis für die großen Sorgen der europäischen Sparer.

Sie meinte laut "Financial Times" jedenfalls kürzlich, die Menschen sollten "glücklich" sein, wenn sie einen Arbeitsplatz haben anstatt immer nur höhere Zinsen für ihr Erspartes zu erwarten.

Lagarde bestätigte mit dieser unsensiblen Äußerung nicht zuletzt die Erwartung der meisten Beobachter, daß die EZB auch unter ihr den von ihrem Vorgänger Mario Draghi eingeschlagenen und letztlich kapitalvernichtenden Kurs von Nullzinsen (oder noch darunter) und massenhaftem Geldmengenwachstum einstweilen beibehalten wird.

Auf die nachhakende Frage nach den Auswirkungen von Null- oder Negativzinsen auf die Sparer sagte Lagarde schließlich kaltblütig, die betroffenen Sparer sollten lieber darüber nachdenken, wieviel schlimmer die Lage wohl wäre, wenn die EZB nicht so massiv eingegriffen hätte:

"Würden wir uns heute dann nicht in einer Situation mit viel höherer Arbeitslosigkeit und einer weitaus geringeren Wachstumsrate befinden, und ist es nicht wahr, daß wir letztendlich das Richtige getan haben, um für Arbeitsplätze und Wachstum zu sorgen, anstatt Sparer zu schützen?“

Lassen wir bezüglich der Arbeitslosenraten doch einfach Zahlen sprechen:

In der gesamten Eurozone lag die Arbeitslosenrate im September 2019 bei immerhin 7,5%. Spitzenreiter waren Griechenland (16,9%), Spanien (14,2%) und Italien mit 9,9%. Von "problemlosen“ Arbeitsmärkten kann man in diesen Ländern also gewiß nicht sprechen.

Und die immer gravierenderen Probleme mancher Banken wegen der für sie zusammengestrichenen Zinsmarge (und die daraus resultierenden Gefahren für Sparer und Arbeitsplätze) scheint Lagarde in diesem Zusammenhang erst gar nicht zur Kenntnis nehmen zu wollen.


© Vertrauliche Mitteilungen

Auszug Vertrauliche Mitteilungen - aus Politik, Wirtschaft und Geldanlage, Nr. 4368



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