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Physisches Gold ist ewig - Papiergold vergänglich

31.01.2020  |  Egon von Greyerz
Physisches Gold ist ewig und Papiergold ist vergänglich. Das sollte man beachten, bevor es zum Zusammenbruch des Scheinmarktes für Papiergold kommt - zusammen mit den meisten anderen Papieranlagen.

Angesichts eines Papiergoldmarktes, der den Goldhandel voll und ganz dominiert und den Goldpreis verzerrt, fällt es den meisten Menschen leicht zu vergessen, worum es beim Gold geht. Um die Bedeutung des gelben Metalls zu verstehen, muss man einfach seine Geschichte kennen.

In den letzten Wochen hatte ich die Ehre, 3.300 Jahre altes Gold aus dem Grab von Tutenchamun in der Londoner Saatchi Gallery sehen zu können. Zudem habe ich 1.000 Jahre altes Gold aus dem Münster in Basel gesehen. Nur um mich daran zu erinnern, woher die Goldpreismanipulation stammt, habe ich auch einen kurzen Blick in die Hauptgeschäftsstelle der BIZ (Bank für Internationalen Zahlungsausgleich) in Basel geworfen. Dort sind Eingriffe am Goldmarkt offizielles Geschäftsgebaren, worauf ich später noch eingehen werden.


Tutenchamuns Gold

Tutenchamun war ein ägyptischer Pharao, der zwischen 1334 und 1325 v. Chr. regierte. 1922 wurde sein fast intaktes Grab vom britischen Archäologen Howard Carter endeckt. Das Grab enthielt über 5.000 Artefakte, darunter viele Objekte aus Gold. Für das ägyptische Gold dieser Zeit konnten zwei Quellen ausfindig gemacht werden - eine im Süden in Nubien und in der östlichen Wüste. Gewonnen wurde das Gold durch Zerkleinerung des weißen Quarzgesteins, das man in der Wüste fand, es wurde zudem aus dem Schlick der Flussbetten gewaschen.

Eines der schönsten Fundstücke ist die Maske des Tutenchamuns - eine massive Totenmaske aus Gold, die 0,5 Meter lang ist und über 10 Kilo wiegt. Sie befindet sich heute im Ägyptischen Museum in Kairo.

Unten sehen Sie die schönen, 3.300 Jahre alten Goldobjekte aus dem Grab, sie sind aus massivem Gold oder vergoldet. Aktuell sind sie in der Saatchi Gallery in London zu sehen.

Es ist recht bemerkenswert, dass all diese Goldobjekte schon über 3.300 Jahre alt sind und sich in makellosem Zustand befinden. Kein anderes wertvolles Material behält seinen Glanz so wie Gold. Beim Anblick dieser Objekte fällt es nicht schwer, zu begreifen, warum Gold so fasziniert. Doch vor allem sind es die Dauerhaftigkeit und die Seltenheit des Goldes, die es für die Nutzung als ewiges Geld auszeichnen.


1.000 Jahre altes Gold - das Münster in Basel

Bewegen wir uns in der Zeit 2.300 Jahre nach vorne - von Tutenchamun 1.300 v. Chr. ins Basel um 1.000 n.Chr. Hier finden wir ein weiteres Beispiel für die Bedeutung und Faszination von Gold.

Basel, die heute drittgrößte Stadt der Schweiz, gehörte damals zum Heiligen Römischen Reich unter der Herrschaft Heinrichs II, welcher König von Deutschland, Italien und römisch-deutscher Kaiser war. Die Stadt und das Bistum Basel, in dessen Besitz Heinrich im Jahr 1006 kam, war ein Brückenkopf zum Königreich Burgund, weshalb die Stadt für seine Herrschaft wichtig werden sollte.

Bei der Segnung des Basler Münsters im Jahr 1019 stiftete Kaiser Heinrich der Kirche einen goldenen Altar und ein goldenes Kreuz. Die Altartafel wurde aus Gold und Eiche gefertigt und misst 1,80 m x 1,2 m. 500 Jahre lang wurde die Altartafel zu allen hohen christlichen Gedenktagen im Münster ausgestellt. Nach der Reformation blieb sie 300 Jahre lang verschlossen und wurde anschließend mehrere Male verkauft, bevor sie schließlich ins Musée de Cluny in Paris gelangte. Obwohl dieses wichtige Objekt seine ursprüngliche Funktion verloren hatte, wurde es nie ausrangiert oder zerstört, denn Gold ist ewiges Vermögen.


Die goldene Altartafel aus Basel von 1019

Das goldene Kreuz oder Heinrichskreuz wurde dem Basler Münster 1019 vom Kaiser Heinrich II gestiftet. Es heißt, das Kreuz enthalte einen Splitter des Heiligen Kreuzes, weshalb es im Mittelalter zu den wertvollsten Gegenständen zählte, die man besitzen konnte.


Der Trum von Basel - BIZ - das globale Papiergoldzentrum

Wer aus dem Bahnhof in Basel kommt, kann ihn nicht übersehen - den "Turm von Basel". Hier befindet sich die Hauptgeschäftsstelle der BIZ (Bank für Internationalen Zahlungsausgleich). Es ist ein recht hohes Gebäude, wenn auch nicht so hoch wie der Turm von Babel, der, laut Genesis, bis in den Himmel reichen sollte. Im BIZ-Gebäude sitzt die Zentralbank der Zentralbanken.

Hier treffen sich die Spitzen der großen Zentralbanken mindestens 6-mal pro Jahr, um sich über Beeinflussung und Führung der Finanzmärkte und speziell des Goldmarktes abzustimmen. Der Goldmarkt ist einer der wichtigen Eingriffsbereiche, und die BIZ führt aktive Manipulation des Goldmarkts mithilfe der Bullionbanken durch.



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