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US-Ölindustrie - verheerende Auswirkungen!

10.03.2020  |  Uli Pfauntsch
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Die Auswirkungen dieser Krise werden sich erst noch zeigen. Das Hauptproblem: Die meisten Unternehmen haben sich Dank des billigen Geldes massiv verschuldet und den Großteil dieser Kredite für "Taschenspielertricks" wie den Rückkauf der eigenen Aktie verwendet. Mit etwa 13 Billionen Dollar ist das ausstehende Volumen etwa doppelt so hoch wie in 2007, dem Hochpunkt vor der Finanzkrise.

Das Risiko: Im Falle einer Finanzkrise wie in 2008/2009, die sich nun abzeichnet, würden Bonds - möglicherweise im Volumen von Billionen Dollar - binnen eines Jahres auf Schrottstatus abgestuft. Fonds und ETFs, die auf Investment-Grade-Bonds setzen, müssten diese umgehend abstoßen - diese Zwangsverkäufe könnten unmöglich vom Markt absorbiert werden, was für zusätzliches Chaos sorgt.


Mein Rat an Sie!

Wir stehen nun vor zwei großen Fragen: Wie entwickelt sich die Panik um die Verbreitung des COVID-19 weiter - und wie reagieren Notenbanken und Regierungen auf die sich anbahnende Gefahr einer neuen Banken- und Finanzkrise? Voraussichtlich wird die Fed die Zinsen auf null senken, jedoch beläuft sich der Puffer auf nur noch 1 Prozent. Zusätzlich denkt die Fed offensichtlich darüber nach, ihr neues Asset-Aufkaufprogramm (QE) auf eine wesentlich breitere Basis zu stellen (etwa über den Aufkauf von Öl-Futures).

Das Problem: Um das Ruder herumzureißen, müsste die Fed jede einzelne Blase, die sie über die letzten 10 Jahre erzeugt hat, erneut aufblähen - einschließlich über den direkten Kauf von Aktien und Unternehmensschulden. Bedenkt man, dass alleine im US-Aktienmarkt, der in der Spitze eine Bewertung von circa 60 Billionen Dollar erreichte, bei einer 50%-Korrektur rund 30 Billionen Dollar Börsenwert verdampft wären, erscheint es nahezu unmöglich, die Dominos vom Fallen abzuhalten.

Was tun? Wir erleben einen historischen Ausverkauf an den Märkten, wobei jede einzelne Asset-Klasse liquidiert wird (mit Ausnahme von Staatsanleihen). Gold erreichte mit 1.700 Dollar/ Unze zwischenzeitlich den höchsten Stand seit 2012.

Trotz eines kleineren Rückgangs infolge von Liquiditätsengpässen, erfüllt Gold seine Funktion als ultimative Krisenwährung. Löst sich der Liquiditätsstau auf, ist die Bahn für Gold frei. Kursziel: +2.000 Dollar über die kommenden Monate.

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Besorgniserregend ist der Blick auf den Euro 600 Banks Index, der auf den tiefsten Stand seit 2011 eingebrochen ist. Angesichts der Risiken im Bankensystem (Kapitalverkehrskontrollen, Kapitalschnitt, Bargeld-Restriktionen) ist ein hoher Cashbestand in Form von Sicht/Spareinlagen möglicherweise kein guter Rat.

Im Aktiensektor sollten Unternehmen mit soliden Bilanzen (möglichst geringer Verschuldung) bevorzugt werden, die Dinge des täglichen Bedarfs bereitstellen. Etwa Nestle, Danone, Procter & Gamble, Unilever, Kellog Co., Coca-Cola, McDonalds, Walmart.


Zum Uransektor:

Der Sektor ist extrem illiquide, sodass bereits relativ geringe Abgaben die Kurse unverhältnismäßig stark drücken. Doch es wichtig zu wissen, dass Uran aufgrund seiner einzigartigen Angebots/Nachfrage-Situation beste Aussichten hat, sich konträr zum restlichen Markt zu entwickeln.

Die Regierungen und Betreiber von Atomkraftwerken werden alles dafür tun, die Lichter nicht ausgehen zu lassen und die Stromversorgung am Laufen zu halten. Neben den von der US-Regierung geplanten Maßnahmen zur Wiederbelebung der heimischen Uranindustrie, steht Ende März eine wichtige Entscheidung an. Dann läuft die Verlängerung der Ausnahmeregelung für die Iran-Sanktionen aus.

Angesichts der sich zuspitzenden Spannungen zwischen Iran/Saudi Arabien, dürfte es für die US-Regierung schwer zu rechtfertigen sein, eine weitere Verlängerung zu gewähren. Sollte die russische Rosatom und ihre Tochterfirmen vom Handel ausgeschlossen werden, würden den US-Versorgern schlagartig 20% ihres Bedarfs wegfallen. Doch auch ohne diese Entscheidung rückt eine Kaufpanik durch die Versorger immer näher - und zwar unabhängig von der aktuellen Stimmungslage im Markt. Mehr dazu im Laufe der Woche.

Es bleibt zu hoffen, dass alles weniger schlimm kommt, als befürchtet - und sich das Schreckgespenst COVID-19 so rasch wie möglich verzieht und die Welt wieder in geordneten Bahnen verläuft. Nichtsdestotrotz sollten wir die Realität ernstnehmen - insbesondere, was die zunehmenden Risiken im Kredit- und Finanzierungsmarkt betrifft.


© Uli Pfauntsch
www.companymaker.de



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