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NewFla-Ersatz von Umsatz ist unbekanntes Territorium

22.03.2020  |  Christian Vartian
Alternativlos haben Regierungen und Zentralbanken weltweit nun Umsatz- und Wirtschaftersatzmaßnahmen beschlossen.

In der Geschichte entwickelter Marktwirtschaften zurückblätternd, finden wir Analogien dazu nur in der Kriegsökonomie.

Ein Umsatz, den ein Unternehmen wegen einer Schließung erleidet, ist ja keine Anleihe oder Schuld und er ist auch keine Aktie.

Die Ökonomien befinden sich derzeit im Krieg gegen einen Mikroorganismus und müssen erstens bestimmte Güter in sehr hohem Umfang herstellen und zweitens Interaktionen von Menschen an Produktionsbändern verhindern. Dazu braucht es Anweisungen zur Produktion und Geld. Geld und zwar die einfache Form: Geld

Da ein Umsatzentgang nicht verbrieft ist wie eine Anleihe oder eine Hypothekarschuld und ähnliches, kann diesen auch eine Zentralbank gar nicht kaufen, wie sie das bei in Not geratenen Anleihen, verbrieften Krediten usw. formaljuristisch und wirtschaftsordnungskonform tun könnte.

Es sind in der abgelaufenen Woche wegen schwerer Pandemie mit obgenannten Zwängen für die Regierungen gewaltige Geldschöpfungsschritte der Zentralbanken angelaufen, Schuldenobergrenzen außer Kraft gesetzt worden und vieles mehr.

Wir wollen dies hier gar nicht aufzählen, weil die Betragshöhen ohnehin als vorläufig gemeldet wurden.

Diese Maßnahmen sind ohne jeden Zweifel alternativlos und daher nicht zu diskutieren.

Analytisch müssen ja 2 Geldsubkomplexe gelöst werden:

a) Die Wertevernichtung seit knapp 3 Wochen (dieser Aspekt ist mit 2008 vergleichbar und hat in irgendeiner Art verbriefte Form und kann mit Ankäufen, Re- Inflationierung usw. gelöst werden und sollte auch rasch so gelöst werden, um in etwa Novemberverhältnisse 2019 wieder herzustellen)

b) Der Umsatz- und Wirtschaftsproduktionsersatz und das Geld für dringend benötigte Alternativproduktion müssen im bestehenden System zuerst über den Staat laufen, weil sie keine verbriefbare Form aufweisen.

Hier ist nun ein Beispiel hilfreich:

Wenn man eine Automobilfabrik für 2 Monate schließt aus nichtwirtschaftlichem Grunde und der Aktiengesellschaft und ihren Mitarbeitern Kredit gibt, um diesen Umsatzausfall zu kompensieren, dann ist das zuerst notwendig und wird auch gemacht. Es kann aber formal kein Dauerzustand sein, denn dieser Kredit ist ja nicht betrieblich aufgenommen und kann daher auch nicht zurückgezahlt werden und wenn, nur unter Zukunftsvernichtung anderer Entwicklungen.

Betriebswirtschaftlich muß man der Automobilabrik dieses ERSATZgeld also schenken. Schenken kann es ihr nur der Staat, der aus informiertem und unausweichlichem Grunde die Stillegung verfügte. Dieser Staat hat aber das Geld auch nicht. Er kann es nur von der Zentralbank bekommen. Das ist auch in keiner Weise inflationär, weil Ersatz weggefallenen Geldes nie inflationär ist.

Aufgrund des Zeitdruckes ist alternativlos, schnell das Geld auszuzahlen und vorläufig erfolgt dies unter Verwendung von Rechtsworten wie "Darlehen", "Kredit" gemäß der Kategorie a) hier oben. Es wird aber nach unserer Analyse bald umgebucht werden müssen als Ersatz und das ist verlorene Geldschöpfung. (verloren aus Sicht der Zentralbank)

Begriffe sind schwierig zu finden und wenn man welche sucht, sehr alt, weil sehr lange solche Probleme nicht mehr bestanden. "Staatsgeld" könnte in Annäherung ein solcher Begriff sein.

Von der Form her ist es dabei egal, ob der Staat selbst z.B. via Geldemission des Finanzministeriums Geld ausgibt (technisch ohne Verschuldung) oder Staatsanleihen begibt, welche die Zentralbank zu 100% kauft und dann auf die Rückzahlung verzichtet.

Eine Änderung der Währung selber, nunmehr vielfach zu lesen, macht dabei keinen zweckbefördernden Sinn, in einer schweren Deflation entwertet sich Geld nicht, nur weil es ersetzt wird.

Unserer Analyse nach geriet die Welt bereits auf einem deflatorischen Fuß in die mikroorganismusinduzierte Krise, wodurch auch eine zeitweise zu hohe Geldemission keinerlei Probleme hervorrufen sollte.

Entscheidend bei GeldERSATZmaßnahmen wie oben unter b) genannt ist ja, dass der Staat die Dauer nicht kennt. Die im Beispiel genannte Autofabrik als Unternehmen und Lohnzahlerin zu retten erfordert Umsatz x Schließungszeit als ERSATZgeldmenge. Ohne ZEIT kann man diese Menge aber eben nicht berechnen.


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