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Silberschweif am Horizont - Fluten Notenbanken den Goldmarkt? Analyse zu Palladium

06.04.2020  |  Markus Blaschzok
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Die Bilanz der US-Notenbank wuchs zum Vormonat um 36%


Die Europäische Zentralbank wird ebenso wie die FED mit ihrem 750 Mrd. Euro schweren QE-Programm die Staatsanleihen der EU-Länder aufkaufen müssen, um im Umfeld steigender Staatsschulden einen Anstieg der Marktzinsen zu verhindern. Auf lange Sicht führt dies zu einer Abwertung des Euros und letztlich zu einer weiteren Entwertung der Staatsschulden, die letztlich im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt in den nächsten Jahren auch wieder fallen werden, sobald die Rettungsmaßnahmen einmal ihr Ende gefunden haben.

Verlierer sind dabei letztlich immer die vorausschauenden und vernünftigen Sparer, deren Vermögen durch reale Negativzinsen entwertet werden und letztlich für die Verschuldung des Staates aufkommen müssen.

Europa und die USA befinden sich im Übergang zu einem Stagflationsjahrzehnt, in dem die Realwirtschaft real kontrahieren wird, wobei steigende Preise dieses Siechtum verschleiern werden. Die aktuell laufenden QE-Programme der Notenbanken werden das Kreditgeldsystem zu einem guten Teil rekapitalisieren, wodurch ein mehrjähriger Prozess auf kürzeste Zeit zusammengeschrumpft wird. Der Euro wird in den nächsten Jahren den Großteil seiner Kaufkraft verlieren, weshalb man sein Vermögen in inflationsgestützten Anlagen, wie Gold und Silber, investieren sollte, um dieses nicht nur zu erhalten, sondern auch von kräftigen Kursgewinnen profitieren zu können.


Steuersenkungen anstatt Helikoptergeld

Die Corona-Soforthilfen des Staates werden über die Druckerpresse geleistet werden, da die Steuereinnahmen zur gleichen Zeit eingebrochen sind. Der Staat besitzt grundsätzlich kein Geld und was er verteilt, muss er zuerst von den Bürgern einziehen. Dies erfolgt entweder über direkte Steuern oder durch das Drucken von neuem Zentralbankgeld, was letztlich die Sparguthaben der Menschen entwerten wird. Die Verschuldung bzw. die Druckerpresse ist als eine Inflationssteuer zu sehen, welche die Bürger über höhere Preise letztlich selbst entrichten müssen. Die Bürger bezahlen ihre Hilfen praktisch selbst.

Söders Forderung nach Steuersenkungen für alle Bürger nach der Krise, um die Wirtschaft wieder anzukurbeln, ist hingegen eine viel bessere Idee, als Geld zu verteilen, das man den Bürgern zuvor abgeknüpft hat. So fordert er eine schnelle Abschaffung des Soli und eine Absenkung der Einkommenssteuer, was sehr sinnvoll ist, solange der Staat seine Gesamtausgaben im gleichen Atemzug reduziert. Die Blasen wurden durch die Geldpolitik geschaffen und durch die Politik nun angestochen. Die Stagflation und die folgende reale Verarmung eines großen Teils der Bevölkerung, ist ebenfalls die Folge politischer Interventionen.

Es ist an der Zeit, dass sich die Politik nach all dem Schlamassel, den sie angerichtet hat, nach dieser Krise endlich wieder ein Stück aus dem Leben der Menschen zurückzieht, die Steuern senkt und wieder frei wirtschaften lässt. Dies wäre der schnellste Weg zu einer schnellen und insbesondere nachhaltigen Erholung der deutschen Wirtschaft. Je schneller sich die Wirtschaft erholen kann, desto schneller wird auch die industrielle Nachfrage nach Silber wieder zunehmen und letztlich in der Kombination mit der massiven Inflation für steigende bzw. womöglich explodierende Silberpreise sorgen.


Verkaufen die Notenbanken ihre Goldreserven?

Nachdem vor zwei bis drei Wochen die Corona-Panik ihren Höhepunkt mit der Verordnung von Ausgangssperren erreichte, erfolgte weltweit ein Ansturm auf die Edelmetallhändler. Nicht nur eine Weltwirtschaftskrise, sondern auch ein Zusammenbruch des Euros wurde durch die politischen Maßnahmen zur Abwehr der Pandemie befürchtet. Die Lagerbestände an Münzen und Barren der Edelmetallhändler waren schnell ausverkauft und aufgrund der Einschränkungen des internationalen Handels und der Stilllegung von Produktionsstätten, stockte der Nachschub, sodass Goldkäufer kaum bis keine Chance mehr hatten, Gold und Silber in Form von Münzen und Barren zu erwerben.

Da der COMEX-Future zur Auslieferung von 100 Unzen Gold vorletzte Woche plötzlich 80 US-Dollar über dem Spotpreis gehandelt wurde, wurde ein Run auf die Lagerbestände der COMEX befürchtet. Nach unserer Analyse sahen wir hingegen keine Gefahr für das Funktionieren des Goldmarktes, da wir uns sicher waren, dass die Regierungen größten Wert darauf legen werden, dass der Goldpreis im Umfeld einer historisch starken Inflation der Geldmenge, kurzfristig nicht durch die Decke gehen würde.


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