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Unnatürlich Verzerrungen und die Edelmetalle

12.06.2020  |  The Gold Report
Ich saß in meiner Bude und sah auf den Sumpf - oder vielmehr See - hinaus, als es plötzlich so aussah, als würde etwas nahe der Küstenlinien wild um sich schlagen. Ich zog mir also rasch meine Schuhe an und ging zum Wasser hinaus, um zu sehen, was da vor sich ging. Nun sollten Sie wissen, dass ich seit meiner Jugendjahre Zeit an den Kawartha Seen verbrachte und dort im Sommer 1970 nahe des Buckhorn-Damms nach Hechten angelte.

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Damals waren die Hechte so zahlreich, dass wir zwei oder drei dieser zwei- bis drei-Pfund-schweren Fische in einen Fischkasten warfen und für den Rest des Tages "Fangen und Freilassen" spielten, weil uns von Klein auf beigebracht wurde, nur das zu fangen, was wir aßen und die anderen Fische freizulassen, damit diese wachsen und sich fortpflanzen konnten. Die Wurzel dieser Praktik war ein bemerkenswert einfacher Fakt: Hechte sind delikate Süßwasserfische und man sollte sie schützen.

Da stehe ich nun und blicke zwischen Unkraut und Algen an der Küste des westlichen Lake Scugog hindurch und sehe die hässlichste Kreatur, die ich wohl jemals beobachten durfte - ein enormer asiatischer Karpfen, der wohl mindestens zehn Pfund schwer sein musste. Bevor ich auch nur "invasive Spezies" sagen konnte, tauchten zwei weitere Exemplare auf, ähnlich widerwärtig und noch größer als der erste Leviathan, der aufgetaucht war. Kurz darauf begannen sie eine Art Balztanz aufzuführen, bei dem sie in Kreisen um den weiblichen Fisch schwammen.

Es war dieser Punkt, an dem mir eine Epiphanie kam. Die Realisierung, dass jede natürliche Spezies, die in diesen Seen lebt (wie mein geliebter Hecht), absolut keine Überlebenschance in Gewässern hat, die von asiatischen Karpfen dominiert werden. Das Traurige an der Geschichte ist die Tatsache, dass die Karpfenpopulation keinerlei natürliche Fressfeinde besitzt. Wie das Fischereiministerium diese unnatürliche Verzerrung jemals beheben möchte, ist mir demnach ein Rätsel.

Das, meine Freunde, ist nicht nur traurig, sondern auch symptomatisch für noch größere unnatürliche Verzerrungen an den weltweiten Kapitalmärkten. Und das ist dem Wahnsinn des Zentralbankenkartells zuzuschreiben.

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Der Chart, den Sie hier sehen, ist eine Illustration dreier Ereignisse: Der erste Abschnitt stellt die Repo-Operationen dar, die im September 2019 durchgeführt wurden und massive Liquidität an die Märkte zwangen, um zu verhindern, dass bestimmte Hedgefonds explodierten.

Der zweite Abschnitt stellt die Panik dar, die von den Medien angetrieben wurde und auf wundersame Weise von einem heftigen Influenza-Erreger zu einer weltweiten Pandemie aufgebauscht wurde, was den S&P 500 innerhalb von 34 Tage um 36% einbrechen ließ. Das letzte Ereignis ist das, was wir heute erleben: Die Gelddruckerei der Zentralbanken in einem Ausmaß, das den großen finanziellen Bailout von 2009 bis 2011 wie einen Gartenverkauf aussehen lässt.

Ich habe zu Beginn der Woche versucht, diese Verzerrung einer Gruppe junger Investoren zu erklären. Und es war, als würde man einem Sportler erklären, warum Rückentests notwendig sind, was bedeutet, dass es a) unmöglich und b) sinnlos war. Die einzige Sache, für die sich diese neue Generation Investoren interessiert, ist der Gedanke, dass "uns die Fed den Rücken stärkt" und "Bargeld in Wirklichkeit Müll ist." Es zählt nicht, dass es eine massive Verzerrung zwischen Fundamentaldaten und Bewertung gibt - was das direkte Resultat der Implementierung eines "subjektiven Risikos" als politisches Instrument ist.

Wichtig ist jedoch, dass steigende Aktienkurse sicherstellen werden, dass sich amerikanische Verbraucher besser dabei fühlen, Geld auszugeben, das sie nicht länger besitzen. Die Federal Reserve hat diesen Trick seit 1987 bei jedem Hauch einer Marktkorrektur angewandt und hat nun die Idee, dass Aktien eine "risikolose Spekulation" sind, vollkommen in den menschlichen Gedanken verankert; wahrhaftige Großzügigkeit und Almosen seitens der Regierung, die niemals enttäuschen werden.


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