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USA und China: die Ruhe vor dem Sturm

09.07.2020  |  Christian Buntrock
Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1,1364 (06:30 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,1262 im US-Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 107,25. In der Folge notiert EUR-JPY bei 121,88. EUR-CHF oszilliert bei 1,06446.

Die erste Auseinandersetzung zwischen den USA und China endete mit einem Handelsabkommen zwischen den beiden Ländern, das eine handelsumlenkende Funktion zugunsten der USA haben sollte. Abzuwarten bleibt, ob China bedingt durch die Corona-Krise seinen Verpflichtungen vollumfänglich nachkommen wird.

In der Zwischenzeit haben sich die USA auf eine Politik der Nadelstiche gegen China verlegt. Beispiele sind Visabeschränkungen gegen chinesische Offizielle, Einreisewünsche der Amerikaner nach Tibet ablehnen ebenso wie das Behindern von chinesischen Unternehmen. Verboten werden chinesische Apps aus angeblichen Sicherheitsgründen und der Verkauf von chinesischen Produkten wird behindert.

So haben die USA letztlich Großbritannien und Frankreich dazu bewegt, den Anteil an Huawei-Produkten für den 5G Ausbau signifikant zu senken. Damit entscheiden sich die Länder für die technisch zweite Wahl ihrer IT-Infrastruktur. Wir sind gespannt, ob Berlin standhaft bleibt.

Neben den Nadelstichen sind harte Schläge gegen China aktuell in Vorbereitung. So diskutiert die US-Regierung das Aufheben der Anbindung des Hong Kong Dollars an den US-Dollar. Eingeschränkt werden soll die Möglichkeit für in Hong Kong ansässige Banken, US-Dollar zu kaufen. Dies würde das Fundament für Hong Kongs Rolle als internationales Finanzzentrum für chinesische Firmen erodieren lassen. Die USA würden damit einen deutlichen Wirkungstreffer gegen China erzielen. Den Preis dafür zahlen sie bereits durch die Diskussion über die Maßnahme.

Sie verdeutlicht für alle anderen Länder, welche Gefahr vom US-Dollar für sie ausgehen kann und wird Maßnahmen zur Abkopplung vom US-Dollar beschleunigen.

Als nächste Maßnahme wurde der Hong Kong Autonomy Act durch den US-Kongress auf den Weg gebracht. (https://www.congress.gov/bill/116th-congress/house-bill/7440/text?q=%7B%22search%22%3A%5B%22Hong+Kong%22%5D%7D&r=18&s=1)

Mit Hilfe des noch vom Präsidenten zu unterschreibenden Gesetzes können Personen und Unternehmen sanktioniert werden, die den Status Hong Kongs als eigenständige Entität in China in Frage stellen. Betroffen von dem Gesetz sind auch Banken, die Geschäfte mit diesen Personen tätigen. Diesen drohen unter anderem Beschränkungen in der Kreditaufnahme von US-Institutionen, Verbot als Primärhändler von US-Treasuries aufzutreten, Verbot von Fremdwährungsgeschäften und Transaktionsgeschäften.

Während US-Banken mit der eigenen Regierung das Vorgehen aktuell besprechen, droht chinesischen Banken damit durch die Hintertür ein Marktverbot in den USA. Auf das "Tit" wird die chinesische Seite mit einem "Tat" reagieren müssen.

Es bleibt offen, wann die US-Seite von den Nadelstichen zu Hammerschlägen übergeht. Die Wahrscheinlichkeit steigt sicherlich mit sinkenden Umfragen für die US-Präsidentschaftswahl. Eine für den Markt in den kommenden Wochen vielleicht "plötzliche" Eskalation mag vor diesem Hintergrund nicht überraschen.

Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Ein Unterschreiten des Unterstützungsniveaus bei 1.0850 - 70 neutralisiert den positiven Bias des Euros.


© Christian Buntrock
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