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Der deutsche Exportmotor stottert noch

10.07.2020  |  Christian Buntrock
Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1,1270 (06:30 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,1268 im US-Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 106,99. In der Folge notiert EUR-JPY bei 120,58. EUR-CHF oszilliert bei 1,0617.

Während der Einzelhandel in Deutschland die Coronakrise (im Durchschnitt!) gut überstanden hat, beginnen der Exporte nur langsam wieder Fahrt aufzunehmen. So stiegen diese im Mai um 9% an, erwartet worden war hingegen ein Anstieg um 14%. Deutschland exportierte damit Waren im Wert von 80,3 Milliarden Euro, denen auf der Importseite Waren im Wert von 73,2 Milliarden Euro gegenüberstanden.

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Quelle: Destasis, SOLVECON INVEST.


Der 9-prozentige Anstieg ist damit ein erster getätigter Schritt auf einem langen Weg, wie an dieser Stelle auch schon am Montag bei den Auftragseingängen beschrieben wurde.

Insbesondere in den Exportzahlen spiegeln sich die Auswirkungen der Pandemie deutlich. Während die Exporte nach China nur um 12,3% zurückgingen, brachen die Ausfuhren in die USA um 36,5% ein. Die Belebung der Exportkonjunktur kommt aus Asien, insbesondere aus China, hinsichtlich der USA bleibt abzuwarten, ob die Lockdowns sogar wieder verschärft werden. In der Folge übertrafen in absoluten Zahlen die China-Exporte in Höhe von 7,2 Milliarden die Richtung USA in Höhe von 6,5 Milliarden Euro.

Das Szenario einer zweiten Welle oder einer durchgängigen Epidemie im Fall der USA würde den deutschen Export deutlich treffen. In 2019 wurden Waren in der Höhe von 127 Mrd. USD in die USA exportiert. Ein durchschnittlicher Rückgang der Exporte auf das Gesamtjahr um 15% würde immerhin ca. 0,55% des BIPs ausmachen.

Unterdessen wird in Europa vor dem EU-Gipfel über die Ausgestaltung der Finanzhilfen aus dem EU-Aufbaufonds gerungen. Bundeskanzlerin Merkel und der niederländische Ministerpräsident Rutte fordern dabei Finanzhilfen aus dem geplanten EU-Aufbaufonds an Reformen zu knüpfen. Recht haben sie! Ein rein konsumbasiertes Konjunkturpaket würde innerhalb kurzer Zeit verpuffen. Außer höherer Verschuldung wäre nichts gewonnen.

Ein wichtiger Streitpunkt ist die Kontrolle der Reformen. Wenn am Ende jedes Land "Reform" nach Bedarf definieren kann, handelt es sich nur um Augenwischerei. Während die deutsche Seite eine sehr vermittelnde Rolle einnimmt, bleibt die Aufgabe, sich unbeliebt zu machen und ernsthafte Reformen durchzusetzen, an den Niederlanden hängen. In diesem Sinne ein "Danke" nach Den Haag.

Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Ein Unterschreiten des Unterstützungsniveaus bei 1.0850 - 70 neutralisiert den positiven Bias des Euros.

Bleiben Sie gesund, viel Erfolg!


© Christian Buntrock
Solvecon Invest GmbH



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