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Silberkaufkraft oder verdorbene Anreize?

17.08.2020  |  Dr. Keith Weiner
Am Montag, den 10. August, setzte der Silberpreis seinen epischen Aufstieg fort. Das meinen wir ohne Übertreibung, da diese Art von Preisentwicklung nicht jeden Tag oder jedes Jahr stattfindet. Sie findet vielleicht einmal in einem Jahrzehnt statt. Und dasselbe kann man von der Menge Silberartikel sagen, die Monetary Metals innerhalb einer Woche veröffentlicht hat! Wir schrieben also einen Artikel. Doch bevor dieser online gehen konnte, fiel der Silberpreis bereits. Und Mann ist er gesunken! Er fiel von 29 Dollar auf knapp unter 25 Dollar. Etwa -14%.


Konsum von Kapital

Bevor wir uns der Grafik zuwenden, möchten wir etwas über den Kapitalkonsum sagen. Jeder weiß, dass diejenigen, die Silber zu 29 Dollar erwarben, nach dem Rückgang auf 25 Dollar einen Verlust von 4 Dollar verzeichneten. Wir argumentieren jedoch, dass der Preis - als er von 12 Dollar auf 29 Dollar stieg - einen Konsum von Kapital auslöste.

Im März zahlte jemand 12 Dollar und wenn er zu 13,20 Dollar verkaufte, machte er einen Gewinn von 10%. Das bedeutet: Hätte er 100.000 Dollar investiert, hätte er 10.000 Dollar Profit gemacht (angenommen, dass er keinen Hebel am Futuresmarkt verwendet). Das ist Kaufkraft im Wert von 10.000 Dollar, und wir erwarten, dass die meisten Leute in dieser Position, das Geld zum Einkaufen verwendeten.

Doch woher kam das Geld? Es ist nicht korrekt zu sagen, es sei von der Federal Reserve gedruckt worden. Es ist vielmehr so, dass die Handlungen der Fed jemanden dazu ermutigten, 13,20 Dollar zu zahlen, um das Silber aus den Händen des ersten Käufers zu erhalten. Der erste Käufer, der seine 10.000 Dollar ausgeben kann, gibt die Ersparnisse des zweiten Käufers aus.

Der zweite Käufer denkt nicht über die wirtschaftlichen Konsequenzen nach, seine Ersparnisse zum Konsum freizugeben. Er würde niemals seine Ersparnisse konsumieren. Das tut er unbewusst, da er erwartet, dass ihm jemand 14,52 Dollar zahlen wird und ihm nicht nur seine Ersparnisse zurückgeben wird, sondern zusätzliche 10%. Also kann er mit seiner neuen Kaufkraft kaufen gehen.


Wohlstandseffekt: Was für ein Gefühl

Der Begriff, den Volkswirtschaftler verwenden, ist "Wohlstandseffekt." Die Fed bewerkstelligt - nun, etwas - wenn sie "Geld" druckt - oder irgendetwas in die Wirtschaft pumpt - damit sich die Leute reicher fühlen. Also geben sie mehr aus. Das ist der Fall, wenn sie Aktien besitzen, die steigen, oder Silber halten, dessen Preis steigt.

Die Fed hat nicht die Macht, Reichtum zu drucken. Noch hat sie die Macht, mehr Kaufkraft zu drucken. Der Ursprung der Kaufkraft ist keine Währungsausgabe, sondern Fabrikausgabe. Kein Drucken, sondern Produktion. Die Fed erhöht die Kaufkraft nicht. Sie bietet den Leuten lediglich einen verdorbenen Anreiz, damit sie verdorbene Handlungen tätigen, die zu verdorbenen Resultaten führen. Wie beispielsweise der Nettokonsum von Kapital.

Wenn Sie frieren, auf einem Berg im Winter festsitzen, dann bereitet Ihnen Alkohol ein Gefühl der Wärme. Es bietet einen Wärmeeffekt. Doch das ist das Schlimmste, was Sie tun können. Alkohol wärmt Sie nicht auf, sondern sendet nur mehr Blut in Ihre Haut. Letztlich macht es Sie kälter. Der Wohlstandseffekt bereitet Ihnen ein Gefühl des Reichtums, doch sendet mehr Ersparnisse zum konsumieren. Das macht uns letztlich ärmer.


Oh, die Ironie

Wenn der Wohlstandseffekt auf Gold und Silber wirkt, dann ironischerweise weil die Fed - in Zusammenarbeit mit Kongressausgaben - eine glaubhafte Show dabei liefert, den Wert des Dollar zu zerstören. Viele Leute kaufen vernünftig monetäre Metalle, um Verluste zu vermeiden, die die Fed versucht, ihnen anzuhängen. Und andere, die einen Bullenmarkt erwarten, spekulieren, damit sie ihre Kaufkraft erhöhen und den Wohlstandseffekt selbst spüren können.

Wie immer schieben wir dem Spiel die Schuld in die Schuhe, nicht den Spielern, die gezwungen werden, zu spielen. Wenn die Leute keine Rendite auf ihr Gold verdienen können, noch eine Rendite auf ihre Dollar, dann sind sie gezwungen, einen Ersatz zu suchen: Spekulation. Bei der Spekulation kommt der Gewinn aus dem Kapital des nächsten Spekulanten. Während die Rendite von der Finanzierung neuer Produktion stammt. Was der Gegenteil eines spekulativen Gewinnes ist.


Zurück zu Silber

Hier ein Chart, der die Preisentwicklung am Dienstag, den 11. August widerspiegelt:

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Zuerst unsere Schlussfolgerung: Die Basis fiel stark, gemeinsam mit dem Preisrückgang. Also Silber war weniger zahlreich am Markt. Die Basis ging um etwa 2,5% auf unter 1% zurück, während der Silberpreis um 4 Dollar fiel. Manchmal war die Basis weit unter 0,5%. Doch beachten Sie all diese Aufwärtsbewegungen der Basis. Dies waren Rallys von Spekulanten am Futuresmarkt. Manchmal korrelieren sie mit Preisanstiegen. Doch andere Male finden keine Preiszunahmen statt. Das waren gescheiterte Rallys.

In normalen Zeiten würden wir sagen, dass der Verkauf physischen Metalls die Erklärung dafür ist, wenn Spekulanten wie verrückt kaufen, aber der Preis nicht steigt. Doch dies sind keine normalen Zeiten. Die Marktmacher verlassen das Feld. Da die Marktmacher verschwunden sind, ist die Verbindung zwischen dem Silberpreis und dem Preis von Silberfutures schwächer. Es kann Futureskäufe geben, ohne Auswirkung auf den Metallpreis, weil die Marktmacher normalerweise Arbitrageure sind, die Spot kaufen und Futures verkaufen. Das verursacht höhere Ausschläge in der Basis, da der Preis eines Futureskontraktes steigt, doch nicht der Metallpreis.

Die Entwicklung am 11. August unterschied sich stark von der am 10. August. Die Basis bewegte sich anders. Die unerbittliche Nachfrage nach dem physischen Metall in den letzten Wochen war nicht präsent, auch wenn die Preisrückgänge noch immer so aussehen, als hätten Spekulanten Futures verkauft - und nicht Horter.


© Keith Weiner
Monetary Metals



Der Artikel wurde am 12. August 2020 auf www.monetary-metals.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.


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