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Gold - Technisches Update hinsichtlich "tief kaufen"

29.08.2020  |  Florian Grummes
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Betrachtet man den Tageschart für Gold, so sind die aktuellen Preisniveaus um 1.940 USD nach dem kürzlichen Höchststand von 2.075 USD nicht mehr wirklich als hoch zu bezeichnen. Der jüngste Tiefststand um 1.860 USD ist jedoch auch immerhin 80 USD entfernt. Daher ist der Goldpreis auf seinem Tageschart im Moment weder als niedrig noch als hoch zu qualifizieren. Stattdessen handelt Gold mehr oder weniger in einer Seitwärtsspanne und versucht wahrscheinlich, einen kurzfristigen Boden zu finden. Daher liegt auf dem Tageschart vermutlich keine Kaufchance und ganz sicher keine Verkaufschance vor. Letztlich ist der Tageschart eher neutral.


Gold in US-Dollar, 4-Stunden Chart: Gestern war er tief!

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Gold in US-Dollar, 4-Stunden Chart vom 27. August 2020. Quelle: Tradingview


Die letzte Zeiteinheit, die wir beleuchten, ist der 4-Stunden-Chart. Daytrader werden natürlich noch viel weiter in die jeweiligen Märkte hineinzoomen müssen, aber für unsere Zwecke ist die Analyse bis hierhin mehr als ausreichend.

Wie Sie sehen können, ist der Goldpreis in den letzten sechs Handelstagen langsam, aber doch klar in Richtung Süden gerutscht. Am Mittwochnachmittag kam es erwartungsgemäß zu einer kurzfristige Bodenbildung im Bereich um 1.902 USD und einer Trendumkehr mit einer großen und einer kleinen grünen Kerze. Zuvor machten die Bären nur zähe Fortschritte, während die Stochastik zunehmend eine überverkaufte Konstellation andeutete. Zudem war die Zone zwischen dem alten Allzeithoch bei 1.920 US-Dollar und der runden psychologischen Marke von 1.900 US-Dollar eine logische Unterstützung.

Kurz vor der Rede des US-Notenbankpräsidenten beim heutigen Treffen in Jackson Hole konnte der Goldpreis gestern also ein kurzfristiges Tief verzeichnen und sich sodann um 50 USD ziemlich deutlich erholen. Die überverkaufte Lage ließ uns gestern richtigerweise vermuten, dass der Goldpreis nicht unmittelbar vor einem weiteren Abverkauf stand, sondern eine Erholung nur noch eine Frage von wenigen Stunden bzw. maximal ein bis zwei Handelstagen war. Die gestrige „tief kaufen“ Chance ist mit dem deutlichen Anstieg aber bereits wieder hinfällig. Technisch benötigt der Goldpreis nun einen Anstieg klar über 1.970 USD, um den Abwärtstrend auf dem Tageschart zu neutralisieren.


Schlussfolgerung: Gold - Technisches Update hinsichtlich "tief kaufen"

Wenn Sie all die verschiedenen Zeitrahmen durchgehen und miteinander kombinieren, können Sie sehen, dass allesamt unterschiedliche Signale bzw. Botschaften senden. Im Idealfall harmonieren die Aussagen, was bedeutet, dass wir unsere Chancen erhöhen und dementsprechend handeln könnten, indem wir Positionen aufbauen, die wir über einen längeren Zeitraum halten könnten. Leider ist das im Moment aber nicht der Fall, da der Monatschart einfach nur zur Geduld mahnt, während der Wochenchart gerade erst in eine Korrektur hinein zu kippen droht.

Daher sollte jede kurzfristige Kaufgelegenheit auf dem Tages- und insbesondere auf dem 4-Stunden Chart auch nur als solche behandelt werden - eine kurzfristige Handelsgelegenheit mit einem kurzfristigen Zeithorizont. Große physische Käufe zum Beispiel gehören sicherlich nicht in diese Kategorie. Auch Strategien zum langfristigen Kaufen und Halten von Minenaktien würden eher nicht wirklich in diese Kategorie passen.

Optionen, Zertifikate und gehebelte Produkte mit einem mehrwöchigen und längeren Zeithorizont machen im gegenwärtigen nicht-trendigen Umfeld sicherlich auch keinen Sinn. Tatsächlich werden vermutlich alle mehrwöchigen trendfolgenden Trade-Ansätze in den kommenden Wochen nicht erfolgreich sein, denn ein wildes und zähes Hin- und Her ist das wahrscheinlichste Szenario.

Aber Sie konnten gestern versuchen, ein paar Tage lang einen Aufschwung der Gold- und Silberpreise zu spielen. Zum Beispiel von 1.905 USD bis vielleicht 1.950 USD oder 1.970 USD. Dabei mussten Sie aber vermutlich mehr als 45 USD riskieren, wenn Sie das jüngste Tief bei 1.861 US-Dollar als halbwegs sinnvollen technischen Stopp nutzen wollten. Gleichzeitig ist das Aufwärtspotenzial wahrscheinlich auf 50 bis 80 USD beschränkt. Insgesamt ergibt sich daraus kein sehr gutes Risiko/Chancen-Verhältnis, denn Sie hätten mindestens 45 USD riskiert, um vielleicht 50 bis 80 USD zu gewinnen.

Meine bescheidene Schlussfolgerung lautet daher, den Goldmarkt einfach für einige Zeit eher zu meiden und einfach geduldig auf das nächste vielversprechende Setup mit geringem Risiko zu warten. Ich denke, dass sich bei Goldpreisen zwischen 1.750 und 1.820 USD eine sehr gute Gelegenheit für einen schönen Swing-Trade sowie für längerfristige Investitionen in den Minenaktien und insbesondere für größere physische Käufe von Gold und Silber ergeben könnte.


© Florian Grummes
www.midastouch-consulting.com


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