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Käufe der Gold-ETFs sind verschollen

16.09.2020  |  Adam Hamilton
- Seite 3 -
Dieser sekuläre Goldbullenmarkt hat drei vorherige Korrekturen erlitten, 17,3% Ende 2016, 13,6% Mitte 2018 und 12,1% im März 2020. Die Verkäufe von amerikanischen Aktienhändler kurbelten diese Korrekturen an und verschlimmerten sie, wobei die kombinierten Bestände von GLD und IAU um 13,1% oder 156,7 Tonnen, 6,3% oder 69,5 Tonnen und 3,3% oder 44,5 Tonnen fielen. Es braucht nicht viele abweichende Gold-ETF-Verkäufe, um den Goldpreis stark nach unten zu befördern.

Mögliche Katalysatoren könnten Spekulanten erschrecken, die Ende Juli und Anfang August zu den Gold-ETFs eilten, und Gold zu einer parabolischen Bewegung zwangen. Die euphorischen US-Aktienmärkte könnten weiterhin aufgrund Gelddruckerei der Fed in die Höhe schnellen, was Investitionsnachfrage nach Gold bremst. Der deutlich überverkaufte US-Dollar könnte steigen, angetrieben durch den überkauften, rückläufigen Euro. Das würde Gold-Futures-Spekulanten dazu motivieren, Gold loszuwerden.

Das Ergebnis der US-Wahlen könnte die Goldstimmung beeinflussen. Trumps überraschender Sieg vor vier Jahren führte zu heftigen Goldverkäufen, während Aktienmärkte aufgrund Hoffnungen von Steuersenkungen in die Höhe schossen. Die Robinhood-Trader, die das Momentum lieben, könnten Interesse verlieren, da Gold seit einem Monat nun stillsteht. Die Herde von Millenials jagt große und schnelle Gewinne und wird rasch auf das nächste große Ding übergehen.

Der Präzedenzfall dieses Goldbullenmarktes zeigt, dass allgemein - sobald stark abweichende Gold-ETF-Anteilskäufe schlappmachen - kommende, abweichende Verkäufe angedeutet werden. Trader, die geizig zu Gold-ETF-Anteilen zu relativ hohen Preisen eilen, wenn die Euphorie im Vordergrund steht, leiden rasch unter ernsthaften Verluste, wenn Gold nachfolgend korrigiert. Diese schwachen Hände werden eilig ihre ETF-Anteile los, was die Gold-Selloffs verstärkt.

Doch selbst wenn diese Spekulanten halten, so kann die nächste Aufwärtsphase für Gold nicht beginnen. Der Präzedenzfall dieses Bullenmarktes zeigt klar, dass Gold nun starke Kapitalzuflüsse via Gold-ETFs braucht, um nachhaltige Gewinne anzukurbeln! Die vier Aufwärtsphasen dieses Goldbullenmarktes verzeichneten Zunahmen um 29,9% bis Mitte 2016, 20,4% bis Anfang 2018, 42,7% bis Anfang 2020 vor der Aktienpanik und dann 40% in den nachfolgenden 4,6 Monaten.

Starke, abweichende Nachfrage nach Gold-ETF-Anteilen trieb die drei größten Aufwärtsphasen dieses Bullenmarktes an und trugen zur vierten bei. Die kombinierten Bestände von GLD und IAU stiegen um 52,1% oder 409,3 Tonnen, 6,3% oder 65,6 Tonnen, 30,4% oder 314,2 Tonnen und 35,3% oder 460,5 Tonnen. Gold wird sich nicht deutlich nach oben bewegen, bis die amerikanischen Aktienhändler ihre Käufe von Gold-ETF-Anteilen nicht wieder so schnell aufnehmen, wie Gold selbst gekauft wird.

Und das erscheint so bald, nachdem Gold Anfang August parabolisch auf äußerst überkaufte Niveaus gestiegen ist, sehr unwahrscheinlich. Diese Überkauftheit und diese resultierende geizige, euphorische Stimmung muss in einer normalen und gesunden Korrektur verarbeitet werden, bevor die nächste Aufwärtsphase für Gold beginnen kann. Dies wird einen Gold-Selloff von 10%+ voraussetzen, vielleicht sogar das Annähern an einen tieferen 200-tägigen gleitenden Durchschnitt. Gold hat das Schlimmste noch nicht überstanden.

Die großen Gold-ETF-Käufe, die Gold vor und nach der Aktienpanik nach oben katapultiert haben und verschollen sind, sind ebenfalls Grund dafür, dass die Goldaktienkurse zum Stillstand kamen. Der nächste Chart ist aus einen vorherigen Artikel, in dem ich erklärte, warum sich die Goldaktien im Korrekturmodus befinden. Da deren Erträge den Goldpreis deutlich hebeln, spiegeln und verstärken deren Aktienkurse den Goldpreis tendenziell. Sie haben seit Anfang August keinen Fortschritt mehr gemacht.

Der GDX VanEck Vectors Gold Miners ETF ist der populärste Goldaktienindex und Handelsvehikel. Wie immer sieht die Preisentwicklung des GDX wie der des Goldpreises aus, nur in einem größeren Maßstab. Aufgrund ihrer absoluten Abhängigkeit vom Goldpreis brauchen Goldaktien abweichende Gold-ETF-Anteilskäufe so sehr wie Gold es tut. Ihre massive Aufwärtsphase nach der Panik scheiterte, als der Goldpreis dies aufgrund schlapper Gold-ETF-Käufe tat.

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