Genialer Coup GME - Womöglich steht eine Explosion des Silberpreises bevor!
01.02.2021 | Markus Blaschzok
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Die Manipulation am Silbermarkt ist aktuell auf relativ hohem Niveau
Aktuell halten die BIG 4 eine Netto-Shortposition von 58 Tagen der Weltproduktion. Grundsätzlich könnte man vermuten, dass man diese Gruppe an Händlern zu einem Short-Squeeze zwingen könnte, wenn der Preis nur weit genug steigt. Da dieser eine Händler jedoch sehr tiefe Taschen haben muss, kann nur eine Großbank oder eine Regierung dahinterstehen. Ist es eine Großbank, wäre ein Short-Squeeze womöglich denkbar, doch wenn die US-Regierung hinter dieser Position steht, was die Aussagen von JP Morgan vermuten lassen, so stehen ihr die Taschen der amerikanischen Steuerzahler zur Verfügung und es wird hier nie zu einem Short-Squeeze kommen.
Dazu kommt, dass in den Lagerhäusern von JP Morgan an der COMEX aktuell 192 Millionen Unzen Silber zur Deckung der Futures-Kontrakte gelagert werden. Es müsste also erst zu erheblichen Auslieferungen von Futures-Kontrakten kommen, bevor sich diese Lager leeren und das Angebot knapp würde. Nicht einmal in der extremen Corona- und Lockdownskrise vom März 2020, als alle Welt in Gold und Silber flüchtete, hatte dies einen Einfluss auf die Bestände. Es ist daher fraglich, ob es den Reddit-Tradern über einen Kauf des SLV Silber-ETFs gelingen kann, so viel physisches Silber zu binden, dass der Markt ausdünnt und die Nachfrage nur noch zu einem viel höheren Preis befriedigt werden kann.
In den Lagerhäusern von JP Morgan liegen 192 Millionen Unzen Silber
Noch extremer sind die Gesamtbestände an der COMEX in Höhe von 397 Millionen Unzen Silber. Damit sind aktuell 46% aller Terminkontrakte mit Silber gedeckt. Unter normalen Umständen reichen 2% bis 4% aus, um die normalen Auslieferungen zu bedienen. Die Deckung der Futures ist aktuell mit 46% auf einem Allzeithoch und es besteht aktuell keine Gefahr, dass die COMEX nicht lieferfähig wäre.
Aktuell sind 46% aller Futures-Kontrakte physisch hinterlegt
Die Möglichkeit einen Short-Squeeze auszulösen ist also gering und sollte sich hinter dem großen Händler an der COMEX die US-Regierung verstecken, dann kann man das Thema eines Short-Squeeze am Silbermarkt erst einmal abhaken.
Was dem Flashmob also bleibt, ist es den Silberpreis zu pushen, eine bullisches Momentum zu erzeugen, den Silberpreis so zumindest hochzutreiben, um dann Kasse zu machen. Ohne Short-Squeeze sind Preisanstiege wie bei GME äußerst unwahrscheinlich, wenn nicht völlig unmöglich zum aktuellen Zeitpunkt. Silber wird mit der Systemfrage in Zukunft explodieren, doch zum aktuellen Zeitpunkt stellt sich diese Frage zum Geldsystem noch nicht.
Aktuell springen viele auf den Zug auf und andere, die sich mit Leerverkäufen abgesichert hatten, schließen ihre Position, was den Anstieg des Silberpreises zusätzlich befeuert. Die Käufe der kleinen Privathändler haben dazu geführt, dass der größte Silber-ETF am Freitag eine Milliarde US-Dollar Mittelzuflüsse erlebte, was doppelt so viel ist wie der letzte Rekordanstieg, des seit 15 Jahren existierenden Silber-ETFs. Damit erklärt sich der Anstieg des Silberpreises am Montagmorgen.
Am Freitag erlebte der Silber ETF SLV den größten Mittelzuflüsse, die es jemals gab
Grundsätzlich ist der Silbermarkt zwar relativ klein, doch ist dieser viel größer als der Markt für Aktien von GME und fundamental völlig anders geartet. Es ist sehr fraglich, ob hier eine ähnliche Kaskade an Ereignissen künstlich geschaffen werden kann, wie bei GME. Private Kleinanleger müssten sehr viel Geld in den Silver-ETFs parken über lange Zeit, doch sollte es nicht zu dem vermuteten Anstieg kommen, könnten sich diese Kleinspekulanten schnell wieder vom SLV verabschieden.