Silber knapp - SLV warnt vor Preisschwankungen
15.02.2021 | Markus Blaschzok

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Unter den Fondsmanagern und Ökonomen herrscht mittlerweile überwiegend die Meinung, dass sich die US-Wirtschaft in diesem Jahr deutlich erholen und stärker als die der anderen Länder wachsen wird. Steigende Zinsen, auch wegen der hohen Inflationserwartung, verleihen dem US-Dollar aktuell Stärke zu den anderen Fiat-Papierwährungen. Die Stärke des Dollars zu anderem Papiergeld sorgt jedoch auch für kurzfristigen Abgabedruck auf den Goldpreis, der zuletzt immer wieder wichtige Unterstützungen angelaufen hatte. Sollten diese fallen, dann könnte es zu einem Long Drop unter den Spekulanten am Terminmarkt kommen, die historisch stark auf einen steigenden Preis gewettet haben.Da auch am Silbermarkt eine extrem starke Spekulation vorherrscht, dürfte sich der Silberpreis dem kurzfristig nicht entziehen können und womöglich noch einmal die Unterseite der Handelsspanne anlaufen, auch wenn am physischen Markt ein Defizit vorherrscht. Dies böte Investoren und Spekulanten noch einmal die Chance halbwegs günstig im Silbermarkt ein- oder nachzukaufen, bevor der Silberpreis unter stetig steigender Investmentnachfrage in den nächsten beiden Jahren extrem stark ansteigen wird. Investieren Sie weiter in Silber!
Technische Analyse: Platin im Rallyemodus steigt auf den höchsten Stand seit 2014!
Terminmarkt: Stärke zur Vorwoche - gute Daten
Die Spekulanten gingen zur Vorwoche mit 5,6 Tsd. Kontrakten long, während der Preis um 86 US-Dollar anstieg. Das ist gut und zeigt ein Defizit am physischen Markt bzw. starke physische Nachfrage. Womöglich ist auch die Investmentnachfrage aktuell stark und die ETF-Produkte erhalten starke Zuflüsse.
In Relation zum Open Interest ist Platin jedoch bereits im Verkaufsbereich. Hier gibt es Potenzial für einen Long-Drop noch einmal auf 1.100 US-Dollar. Sollten Gold und Silber einen Abverkauf erleben, dann werden auch die Spekulanten am Platinmarkt ihre Kontrakte auf den Markt werfen, was uns womöglich noch einmal eine Kaufgelegenheit bei 1.100 US-Dollar bescheren könnte.
Silber, Platin und Palladium hängen jetzt kurzfristig von der Preisentwicklung am Goldmarkt ab. Fällt der Goldpreis unter die wichtige Unterstützung bei 1.500 Euro mit einem Abverkauf, so kommen insbesondere Platin und Silber noch einmal kurzzeitig unter Druck, bevor die Rallye dann dynamisch weitergehen dürfte in den kommenden Monaten.

Die Terminmarktdaten für Platin sind im Verhältnis zum Open Interest bereits im Verkaufsbereich
Langfristig gesehen ist der Platinpreis historisch günstig im Vergleich zu Gold, Silber und Palladium, wie auch die Ratios der einzelnen Edelmetalle zu Platin eindrucksvoll vor Augen führen. Da die zunehmend zentralistisch und planwirtschaftlich agierenden Regierungen in Europa, China und mit Biden auch in den USA den Green New Deal umsetzen werden, könnte die wachsende Nachfrage nach Platin zur Verwendung in Brennstoffzellen den Preis beflügeln.
Dafür muss natürlich die wegfallende Nachfrage aus der Verwendung in Dieselkatalysatoren überkompensiert werden. Die Nachfrage zieht bereits deutlich an und Platin war der Gewinner unter allen Edelmetallen in der letzten Handelswoche mit einem Anstieg auf 1.270 US-Dollar.

Zum Goldpreis ist Platin historisch günstig

Auch zum Silber ist Platin aktuell so günstig wie nur einmal in den letzten 40 Jahren